LA ILAHA IL ALLAH
   
  ahluhaq
  über den geliebten Propheten Muhammad SAW
 


Bismillahir rahmanir rahim
Im Namen Gottes, des Gnädigen, des Barmzherzigen  


Der Charakter des Propheten Muhammad,
Gottes Segen und Friede seien auf ihm


 
 -Der menschliche Charakter

 
 -Seine körperlichen Eigenschaften.  

 
 -Seine Sauberkeit  

 
 -Sein Verstand, Beredsamkeit und die Genauigkeit  seiner Sinne.  

 
 -Die edle Abstammung des Propheten und der Ort seines Heranwachsens.  

 
 -Heirat und damit verbundene Dinge.  

 
 -Dinge, die mit Geld und Waren verbunden sind.  

 
 -Lobenswerte Eigenschaften.  

 
 -Mitleid und Gnade.   

  
-Furcht und Gehorsam gegenüber Allah.
 

 

  Die Notwendigkeit, den Gesandten zu lieben.

 

  
-Die Belohnung der Liebe zum Propheten.  

 
 -Die Gefährten und ihre Liebe zum Propheten.    

 
  -Die Zeichen der Liebe zum Propheten

 
 -Über die Bedeutung der Liebe zum Propheten.

 
 -Verpflichtung zur Treue zum Propheten.


 

Der Charakter des Propheten Muhammad

Allah perfektionierte die guten Eigenschaften des prophetischen Charakters und seiner Form. Er gab ihm alle Tugenden des Dins (Religion) und alle Tugenden dieser Welt.

 
   

Der menschliche Charakter

Wer den edlen Propheten liebt und sämtliche Einzelheiten des unermesslichen Schatzes seines Wesens erforscht, sollte wissen, dass die Schönheit und der perfekte Charakter des Menschen in zwei Kategorien eingeteilt werden kann:
 

Angeborene Eigenschaften, die ein notwendiger Bestandteil dieser Welt sind, wie die natürliche Form und jene Dinge, die mit den grundlegenden Angelegenheiten des Alltags verbunden sind.

Eigenschaften, die als Teil des Dins angenommen worden sind - dies sind Dinge, für die man gelobt wird und die einen näher zu Allah bringen.

 

Wiederum kann innerhalb dieser Wesenszüge zwischen zwei Kategorien unterschieden werden: Qualitäten, die entweder ausschließlich angeboren bzw. erworben sind und solche die beide Elemente miteinander verbinden. Der Mensch hat keine Wahl über die Annahme der angeborenen Eigenschaften.


Diese schließen die Perfektion des Körpers, physischer Schönheit, Stärke des Intellekts, Reinheit des Verstehens, Verständlichkeit der Sprache, Schärfe der Sinne, Stärke der Glieder, Ausgewogenheit, edle Abstammung, der Einfluss der eigenen Leute und die Ehre der eigenen Herkunft.

Damit verbunden sind die Notwendigkeiten des Alltags, wie das Essen, Schlaf, Kleidung, der Wohnort, Heirat, Besitz und Rang. Diese Dinge jedoch können auch mit der Nächsten Welt verbunden sein, wenn die ihnen zugrunde liegende Absicht die Furcht vor Allah ist und der Körper gelehrt wird, dem Wege Allahs zu folgen. Trotzdem werden all diese als Notwendigkeiten definiert und durch die Regeln der Schari’ah bestimmt. Was die erworbenen Eigenschaft betrifft, die auf die Nächste Welt hin ausgerichtet sind, so sie umfassen alle Tugenden und den Adab der Schari’ah.


Dazu zählen die Handlungen des Dins, Wissen, Standfestigkeit, Geduld, Dankbarkeit, Gerechtigkeit, Zuhd (die Unverbundenheit mit den Dingen dieser Welt), Demut, Verzeihen, Scham, Großzügigkeit, Mut, Bescheidenheit, Männlichkeit, Schweigen, Vorausschau, Ernsthaftigkeit, Gnade, gutes Benehmen, Kameradschaft und ähnliche Eigenschaften. Man kann sie unter dem Begriff des ‘guten Charakters’ zusammenfassen. Einführung Wenn jemand mit einer oder zwei dieser Eigenschaften der Perfektion und Nobilität gesegnet worden ist, dann betrachten ihn die Leuten als Vorbild. Der ehrliche Respekt vor diesen Eigenschaften ehrt diese Vorbilder noch lange, nachdem ihre Knochen zu Staub zerfallen sind. Was kann nun über den unschätzbaren Wert desjenigen gesagt werden, der all diese Eigenschaften in solcher Fülle besitzt, dass sie weder gezählt noch mit Worten beschrieben werden können? Es wäre unmöglich für ihn gewesen, sich diese Eigenschaften selbst anzueignen. Solch eine Sache ist nur möglich durch die Gabe Allahs des Allmächtigen.

Dazu gehört die Prophetenschaft, das Tragen der Botschaft, enge Freundschaft mit Allah, Seine Liebe, das Auserwähltsein, die Nachtreise, Sein Anblick, Nähe (zu Allah), Offenbarung, Fürbitte, Vermittlung, all die Tugenden, der hohe Rang, der preiswürdige Makam, Buraq, der Aufstieg, die Entsendung zur gesamten Menschheit, die Leitung aller Propheten im Gebet, seine Bezeugung durch die Propheten und ihre Gemeinschaften, Herrschaft über die Nachkommen Adams, sein Trägersein der Standarte des Lobs, das Bringen guter Nachricht und Warnung, sein Platz mit dem Einen beim Thron, Gehorsam, das Tragen des anvertrauten Gutes, Rechtleitung, eine Gnade für alle Welten sein, die Zufriedenheit Allahs mit ihm, so dass dem Gesandten erlaubt ist, Ihn zu bitten, Kauthar, ...


Und dies ist nur einiges von dem, was Allah ihm gegeben hat. Wissen über diese prophetischen Eigenschaften kann nur bei demjenigen sein, dem es gegeben ist und nur Allah kann es jemandem gewähren. Es gibt keinen Gott außer Ihm. Hinzu kommen noch Rangstufen der Ehre, der Reinheit, der Freude, Exzellenz und des Wachstums, die Allah für den Propheten im Reich der Nächsten Welt vorgesehen hat. Diese können nicht aufgezählt werden und gehen über das Maß menschlicher Einbildungskraft hinaus.

 

Seine körperlichen Eigenschaften

 

Es gibt keinerlei Möglichkeit, die Tatsache zu verbergen, dass der Prophet der wertvollste Teil der Menschheit ist, derjenige mit der höchsten Position und der perfekteste von ihr in guten Eigenschaften und Tugenden. Ich werde die Einzelheiten dieser Qualitäten so gut ich es vermag zu erläutern versuchen. Ich war von dem Wunsch beseelt, auf einige seiner Eigenschaften, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, aufmerksam zu machen. Ihr müsst wissen, möge Allah mein Herz und euer Herz erleuchten, und meine Liebe und eure Liebe zu seinem edlen Propheten erhöhen, dass ihr, wenn ihr alle diese Eigenschaften der Perfektion, die sich weder aneignen lassen, noch Teil des persönlichen Verfassung sind, betrachtet, festellen werdet, dass der Prophet jede einzelne unter ihnen besaß.


Die Schönheit seiner Form und die perfekte Proportion in seinen Gliedern wurde in unzähligen anerkannten und bekannten Berichten überliefert, dazu gehören die von ’Ali, Anas ibn Malik, Abu Huraira, Al-Bara’ ibn ’Azib, ’A’ischa, Ibn Abi Hala, Abu Dscuhaifa, Dschabir ibn Samura, Umm Ma’bad, Ibn ’Abbas, und viele andere. Der Prophet hatte strahlende, tiefschwarze Augen, die eine Art rote Tönung hatte, lange Wimpern, helle Gesichtsfarbe, eine gebogene Nase, eine Lücke zwischen seinen Schneidezähnen.


Seine Gesicht war rund, hatte auseinander stehende Brauen und einen dichten Bart, der bis zu seiner Brust reichte. Sein Brustkorb und seine Rumpf hatten die gleiche Länge. Er hatte einen breiten Brustkorb und breite Schultern. Er hatte große Knochen, weite Arme, große Handflächen und Fußsohlen, lange Finger, helle Haut und feine Haare von seiner Brust bis zu seinem Nabel. Er war weder aufgeschossen noch kurz, sondern zwischen diesen beiden. Trotzdem hatte es keine lange Person gegeben, die, wenn sie neben ihm lief, größer als er zu sein schien. Seine Haare waren weder lockig, noch glatt. Wenn er lachte und dabei seine Zähne zeigte, war dies wie der Strahl eines Blitzes oder das Weiß eines Hagelkorns.

Wenn er sprach, schien es so zu sein, als ob Licht zwischen seinen Zähnen hervorkam. Er besaß einen wohlgeformten Nacken, der weder breit noch fett war. Er hatte einen kompakten Körper, der nicht fleischig war. Abu Huraira sagte über den Gesandten Allahs: „Ich habe niemanden gesehen, der schöner war als der Gesandte Allahs. Es war, als ob die Sonne auf sein Gesicht scheinen würde. Wenn er lachte, strahlte es von der Wand zurück.“


Am Ende seiner Beschreibung sagte ’Ali: „Jeder, der ihn plötzlich sah, war von Ehrfurcht ergriffen. Diejenigen, die in seiner Nähe blieben, liebten ihn.“


 

Seine Sauberkeit

Die komplette Sauberkeit seines Körpers, die Süße seines Geruches und Schweißes und seine Freiheit von Schmutz und körperlichen Defekten ist eine besondere Eigenschaften, die ihm von Allah gegeben wurde und der sich niemand anders erfreut wurden vervollkommnet durch Sauberkeit, die durch die Schari’ah und die Handlungen der Fitra (das natürliche Verhalten) bestimmt worden waren. (nach einer Überlieferung von ’A’ischa (bei Muslim) ist dies das Trimmen des Schnauzbarts, das Wachsen des Vollbarts, der Gebrauch der Zahnbürste, das Spülen der Nase mit Wasser, Schneiden der Fußnägel, Reinigung der Knöchel, das Zupfen der Haare in den Achseln, das Rasieren der Schamhaare und die Reinigung mit Wasser (nach dem Gebrauch der Toilette).“


Der Gesandte sagte: „Der Din ist auf Sauberkeit gegründet.“ Verbunden mit dem Thema der Sauberkeit des Propheten, haben wir das Hadith von ’Ali: „Ich wusch den Propheten [nach dessen Tode), möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, und begann danach zu suchen, was sich normalerweise in einem Leichnam findet, aber ich habe nichts entdecken können. Ich sagte, ‘du warst rein im Leben und rein im Tod.’“ Er fügte hinzu: „Ein süßer Geruch kam von ihm, wie ich ihn nie zuvor erlebt habe.“

 
 

Sein Verstand, Beredsamkeit und die Genauigkeit seiner Sinne

 

Was seine weiten Verstand, Intelligenz, seine Sinnesschärfe, die Redegewandheit, die Eleganz seiner Bewegungen und die Exzellenz seiner Fähigkeiten betrifft, so wird deutlich, dass er der intelligenteste und der scharfsinnigste aller Leute war. Jeder, der darüber nachdenkt, wie er die inneren und äußeren Angelegenheiten der Leute; die Politik der einfachen Leute und der Elite in seinen erstaunlichen Eigenschaften und seinem wundervollen Leben meisterte, ganz zu schweigen von demjenigen Wissen, welches aus ihm kam und die Art und Weise, wie er die Schari’ah bestätigte, ohne vorher unterwiesen worden zu sein, Erfahrung gemacht zu haben und ein Buch gelesen zu haben, wird keinen Zweifel zulassen über die Höherwertigkeit seines Verstandes und die Beständigkeit seines Verständnisses.


Nichts davon bedarf einer Bestätigung, denn alles wurde bereits ausreichend überprüft. Die Muwatta enthält die Wort des Propheten, „Ich kann euch hinter mir sehen.“ Es gibt in den beiden Sahih-Sammlungen etwas ähnliches von Anas. Baqi ibn Mukhallad übermittelte von ’A’ischa, dass sie sagte: „Der Prophet, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, sowohl im Dunklen als auch im Licht sehen konnte.“ Es gibt viele korrekte Berichte über das Sehen der Engel und der Schaijatin durch den Propheten. Er war in der Lage, den Negus in Äthiopien zu sehen, und konnte deshalb (das Totengebet) für ihn beten. In der gleichen Weise, sah er (nach seiner Nachtreise) Jerusalem und beschrieb die Stadt den Quraisch.


Er sah auch die Ka’aba, als er die Moschee in Medina baute. Ahmad ibn Hanbal und andere überlieferten, dass der Prophet elf Sterne der Pleijaden sehen konnte. Dies ist, Ahmad ibn Hanbal und anderen zufolge, das Maximum, was ein Mensch mit bloßem Auge zu sehen vermag. Klarsicht ist ein besonderer Wesenszug der Propheten und eine ihrer Eigenschaften. Abu Huraira überlieferte vom Propheten, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben: „Als Allah der Allmächtige Sich Musa offenbarte, war er in der Lage, in der Dunkelheit der Nacht eine Ameise auf einem Stein zu sehen, der 30 Meilen (ca. 48 Kilometer) entfernt war.“ Aus diesem Grund ist es auch nicht unmöglich für unseren Propheten in der Lage zu sein, das zu tun, was wir eben über die Nachtreise erwähnt haben und die Ehre, die er bei dem Erblicken als eines der größten Zeichen seines Herren erhalten hat. Berichte wurden uns überliefert, wonach er Rukana, den stärksten der Leute seiner Zeit, niedergerungen hat und ihn zum Islam einlud.


Abu Huraira sagte: „Ich sah niemanden, der schneller ging als der Gesandte Allahs, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben. Es war so, als ob die Erde unter ihm rollen würde. Wir verausgabten uns, aber er war immer noch nicht müde.“ Eine andere seiner Qualitäten, war, dass sein Lachen nur ein Lächeln war. Wer sich jemandem zuwandte, dann wendete er sich ihm komplett zu. Wenn er ging, dann ging er so, als ob er einen Abhang heruntergekommen wäre. Seine Beredsamkeit und sein reines Arabisch Die Führung des Propheten in Redegewandtheit und Flüssigkeit der Sprache ist gut bekannt. Er sprach fließend und war fähig in der Debatte, sehr genau und klar in seinem Ausdruck. Seine Sprache war hell, er gebrauchte korrekte Bedeutungen und sie war frei von einem affektierten Ton. Ihm wurde die Meisterschaft der Sprache gegeben und er hob sich heraus durch seine erstaunlichen Maximen.


Er lernte die Dialekte der Araber und sprach zu jeder ihrer Gemeinschaften in ihrem jeweiligen Dialekt. Er sprach mit jedem Araber in dessen Mundart. Er beantwortete ihre Argumente, indem er ihre eigenen rhetorischen Ausdrucksweisen verwendete. Mehr als einmal baten ihn viele Gefährten zu erklären, was er gerade (in der jeweiligen Mundart) gesagt hatte. Wer seine Hadithe und seine Biographie studiert, wird dies wissen und bestätigt finden. Die Art und Weise, in der er zu den Quraisch, den Ansar, den Leuten des Hidschaz und des Nadschd sprach, war nicht die gleiche, wie die, in der er zu Dhu’l-Msch’ar al-Hamdhani, Tihfa al-Handi, Qatan ibn Haritha al-’Ulaimi, al-Asch’ath ibn Qais, Wa’il ibn Hudschr al-Kindi und andere der Häuptlinge des Hadramaut und der Könige von Jemen. sprach. Was die alltägliche Sprache, seine berühmten Ansprachen und seine leicht verständlichen Aussagen und Maximen betrifft, so haben die Leute darüber ganze Bände geschrieben. Bücher wurden über deren Wortlaut und Bedeutung veröffentlicht.


Seine Sprache bestand aus einer unnachahmlichen Beredsamkeit und war unvergleichlich flüssig. Das wird durch einige Ausdrücke wie diese bewiesen: „Leute sind wie die Zinken eines Kammes“, „Ein Mann ist mit denen, die er liebt“, „Die Leute sind wie Gold- und Silberminen. Der beste von euch, wenn er Verstand hat, in der Dschahilijja (Zeit der Ignoranz, d.h. vor dem Islam) ist der beste im Islam“, „Ein Mann, der seinen eigenen Wert kennt, wird nicht zerstört werden“, „Diejenigen unter euch, die ich am meisten liebe und die mir am Tage der Auferstehung am nächsten sitzen werden, sind diejenigen mit dem besten Charakter - diejenigen, die Obdach geben, diejenigen, die Schutz gewähren und diejenige, die zusammenbringen“ oder auch „die beste Angelegenheit ist der mittlere Weg.“ Seine Gefährten sagten zum Propheten, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben: „Wir finden niemanden, der eloquenter ist als du.“ Er entgegnete darauf: „Wie könnte es anders sein? Der Qur’an wurde auf meiner Zunge offenbart, einer deutlichen arabischen Zunge!“


Ein anderen Mal, sagte er: „Ich bin der eloquenteste unter den Arabern, denn ich stamme von den Quraisch ab und wurde unter den Banu Sa’d erzogen.“ Dies gab ihm die Stärke und Reinheit der Wüste gepaart mit der Beredsamkeit im Ausdruck der Stadt und Schönheit ihrer Worte. Dies wurde alles mit Göttlicher Unterstützung verbunden, die die Offenbarung begleitete und die kein Sterblicher nachvollziehen konnte. Als Umm Ma’bad (eine Frau, die dem Propheten und Abu Bakr auf der Hidschra Obdach gab) ihn beschrieb, sage sie: „Süß in der Sprache, deutlich, ohne zu wenige oder zu viele Worte zu machen. Es war, als ob seine, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, Sprache aus aufgereihten Perlen bestand. Er hatte eine laute Stimme, die sehr melodiös war.“

 

Die edle Abstammung des Propheten und der Ort seines Heranwachsens


Seine edle Abstammung und die Ehrwürdigkeit seiner Heimat, des Ortes, an dem er aufwuchs, benötigen keine Beweisführung oder Erklärung. Er stammt von den Besten der Banu Haschim, den Reinsten der Quraisch ab. Er stammt, sowohl in der väterlichen, als auch in der mütterlichen Linie, von den edelsten und mächtigsten der Araber ab. Er stammt von den Leuten Mekkas ab – dem Land, welches in der Wertung Allahs und Seiner Sklaven das ehrwürdigste ist.


Abu Huraira sagte, dass der Gesandte Allahs sagte: „Ich wurde durch die besten jeder Generation der Kinder Adams gesandt, Generation über Generation, bis ich in der Generation war, aus der ich stamme.“ Gemäss einem Hadith von Ibn ‘Umar, das at-Tabarani überlieferte, sagte der Prophet: „Allah, der Mächtige und Majestätische, siebte Seine Schöpfung und wählte die Banu Adam unter ihr aus. Dann siebte er durch die Banu Adam und erwählte aus ihnen die Araber. Dann siebte Er die Araber und erwählte aus ihnen die Quraisch. Dann siebte er die Quraisch und erwählte die Banu Haschim. Dann siebte er die Banu Haschim und erwählte aus ihnen mich. Ich bin also der Beste der Besten.


Wer also die Araber liebt, liebt sie aufgrund seiner Liebe zu mir. Wer die Araber hasst, hasst sie aufgrund seines Hasses auf mich.“ Ibn ‘Abbas sagte, dass der Ruh des Propheten, zweitausend Jahre bevor Er Adam erschuf, als ein Licht in den Händen Allahs war. Dieses Licht verherrlichte Ihn und die Engel mit ihm. Als Allah dann Adam erschuf, liess Er dieses Licht in dessen Lenden einfliessen. Sein Verhalten in den notwendigen Dingen des alltäglichen Lebens Die alltäglich notwendigen Handlungen sind dreierlei Art:

 
     

1.)   Solche, die rühmenswert sind, wenn sie von geringer Quantität sind.

 2.) Solche, die rühmenswert sind, wenn ihre Quantität groß ist, und,

 3.) solche, deren Qualität je nach Situation variiert. Alltägliches, welches - sowohl gemäß Gebräuchen, als auch gemäß der Schari’ah besser und lobenswerter ist, wenn seine Quantität gering ist, etwa das Essen und Trinken geringer Mengen. Sowohl die Araber als auch die Weisen preisen die Zurückhaltung beim Essen und Trinken und tadeln Übermaß darin, denn übermässiges Essen und Trinken sind Anzeichen für Gier, Habsucht und Beherrschung durch Leidenschaften. Dies führt zu Schaden in dieser und in der nächsten Welt. Es bringt physische Krankheiten, Rohheit der Nafs und Trägheit des Verstandes hervor. Enthaltsamkeit in diesen Dingen ist ein Anzeichen für Zufriedenheit und Selbstbeherrschung. Die Kontrolle über den Heisshunger bringt Gesundheit, einen klaren Geist und einen scharfen Verstand hervor.


Das gleiche trifft auf ein Übermaß an Schlaf zu. Das ist ein Anzeichen für Mattheit und Schwäche sowie einen Mangel an Verstand und Geistesschärfe. Es führt zu Faulheit, eine Haltung des Scheiterns, die Verschwendung des eigenen Lebens mit nutzlosen Dingen, Härte des Herzens, und der Verschüttung und schliesslich zum Absterben des Herzens. Der Beweis dafür ist allgemein bekannt und findet sich in dem, was frühere Gemeinschaften und weise Männer gesagt haben. Der Prophet, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, war in Bezug auf Essen, Trinken und Schlaf der Zurückhaltendste unter den Menschen.


Er gebot und ermutigte die Menschen, mit wenig davon auszukommen. Al-Miqdam bin Ma’dikarib berichtete, dass der Prophet sagte: „Der Sohn Adams füllt keinen schlimmeren Behälter als seinen Magen. Für den Sohn Adams sind einige Bissen ausreichend, damit er seinen Rücken aufrecht halten kann. Wenn es mehr sein muss, dann soll er ein Drittel mit Essen und ein Drittel mit Flüssigkeit füllen und ein Drittel frei lassen, damit sein Ruh noch atmen kann.“ Das Ergebnis von viel Essen und Trinken ist viel Schlaf. Einer der Salaf sagte: „Esst nicht viel, damit ihr nicht viel trinken müsst und dann lange schlaft und somit viel verliert.“ ‘A’ischa sagte: „Der Prophet, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, füllte seinen Magen niemals vollständig. Wenn er zusammen mit seiner Familie verweilte, fragte er sie nicht nach Essen, noch verlangte es ihn danach. Wenn sie ihm etwas gaben, aß er.


Er nahm an, was man ihm servierte, und er trank, was immer man ihm zu Trinken gab.“ Sahnun sagte: „Wissen passt nicht zu dem, der isst, bis er voll ist.“ Der Prophet sagte: „Ich bin ein Sklave. Ich esse, wie ein Sklave isst, und ich sitze, wie ein Sklave sitzt.“ Genauso war es mit dem Schlaf des Propheten, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben. Er schlief wenig. Anerkannte Überlieferungen bezeugen dies. Mehr noch, der Prophet sagte: „Meine Augen schlafen, aber mein Herz schläft nicht.“


Heirat und damit verbundene Dinge 


Die zweite Kategorie der alltäglichen Notwendigkeiten wird lobenswert erwähnt, wenn sie in Fülle vorhanden ist und dazu gehören Dinge wie Heirat und gesellschaftliches Ansehen. Sowohl die Schari’ah als auch die Bräuche bestätigen die Notwendigkeit der Heirat. Sie ist ein Beweis für Reife und gesunde Männlichkeit. Es war immer üblich, sie lobend zu erwähnen und, was die Schari’ah betrifft, so ist Heirat eine überlieferte Sunna. Ibn ‘Abbas sagte: „Der beste dieser Gemeinschaft ist der mit den meisten Frauen“ und verwies damit auf den Propheten.


Der Prophet sagte: „Heiratet und pflanzt euch fort. Ich möchte andere Gemeinschaften durch eure Zahl übertreffen.“ Er verbot das Zölibat, denn Heirat bringt die Beherrschung von Leidenschaften mit sich und erleichtert, wie der Prophet ausführte, das Abwenden des Blicks. Er sagte: „Wer immer die Möglichkeit dazu hat, soll heiraten. Es wendet den Blick ab und schützt die privaten Teile vor Unerlaubtem.“ Wenn gefragt wird: „Wie kann es sein, dass die Heirat so viele Tugenden besitzt, wenn Allah Jahja, den Sohn Zakarijjas, dafür pries, dass dieser keusch blieb? Wie konnte Allah ihn preisen, wenn er etwas nicht tat, was als tugendhaft angesehen wurde? Weiterhin blieb ‘Isa ibn Mariam unverheiratet. Wenn die Dinge sind, wie ihr behauptet, hätte er dann nicht geheiratet?“


Die Antwort darauf ist: Es ist klar, dass Allah Jahja für seine Keuschheit lobte. Es ist jedoch nicht wahr, wie einige behaupten, dass er befangen oder ohne Männlichkeit war. Intelligente Kommentatoren und kritische Gelehrte weisen diesen Vorwurf zurück, denn eine solche Behauptung impliziert Unvollkommenheit und einen Mangel und dies ist für keinen der Propheten passend. Die Bedeutung ist vielmehr, dass er im Allgemeinen vor falschen Taten beschützt war, d.h. dass diese von ihm ferngehalten worden sind. Wer in der Lage ist, zu heiraten und die Verpflichtungen, die mit der Ehe einhergehen, zu erfüllen, ohne dadurch von seinem Herrn ablenkt zu werden, hat einen hohen Rang.


Dies war der Rang unseres Propheten, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben: dass er viele Frauen hatte, hat ihn nicht von der Anbetung seines Herren abgehalten. Mehr noch, es vermehrte seine Anbetung dadurch, dass er seine Frauen beschützte, ihnen ihre Rechte gab, für sie verdiente und sie leitete. Er sagte auch deutlich, dass die Heirat mit vielen Frauen nicht Teil seines irdischen Lebens waren, aber Teil des irdischen Lebens anderer Menschen. Denn er sagte: „Allah verfügte, dass ich in eurer Welt Frauen und Wohlgerüche liebe und dass die Freude meines Herzens das Gebet ist“ und dann wies er darauf hin, dass seine Liebe für Frauen und Wohlgerüche, die für andere Leute irdische Dinge darstellen, nichts mit dieser Welt zu tun hatte, sondern eher mit dem Leben in der nächsten Welt wegen dem nächstweltlichen Nutzen der Heirat, die bereits erwähnt wurde, und sein Wunsch, vor die Engel mit Wohlgeruch auf ihm zu treten.



Wohlgeruch erleichtert auch den ehelichen Verkehr, unterstützt ihn und ermutigt ihn. Der Prophet liebte diese beiden Tugenden wegen ihrem Nutzen für andere und für die Kontrolle von Leidenschaften durch sie. Seine wirkliche Liebe aber, die nur ihm eigen war, lag in der Betrachtung des Dschabarut seines Herren und im Zwiegespräch mit Ihm. Daher machte er auch einen Unterschied zwischen den beiden Arten der Liebe und unterschied die beiden Befindlichkeiten, als er sagte: „und die Freude meines Herzens liegt im Gebet.“ In einem Hadith von Anas sagte der Gesandte Allahs: „Mir wurde anderen Menschen gegenüber Vorzüglichkeit in vier Dingen gewährt: Großzügigkeit, Mut, Manneskraft und die Fähigkeit, Feinde zu überwältigen.“ Was gesellschaftliches Ansehen betrifft, so wird er normalerweise von verständigen Männern gepriesen. – Jemand wird in den Herzen entsprechend dem Grad seines Ansehens geachtet.


Allah beschrieb ‘Isa (Jesus), Friede sei mit ihm, mit den Worten, „Er ist ehrwürdig in dieser und der nächsten Welt.“ Jedoch ist gesellschaftliches Ansehen auch die Ursache für viel Unglück. Für manche Menschen ist es schädlich in Bezug auf die nächste Welt. Das ist der Grund, weshalb manche gesellschaftliches Ansehen getadelt und zu seinem Gegenteil aufgerufen haben. In der Schari’ah wird die Unbekanntheit gelobt und Überheblichkeit in der Welt getadelt. Der Prophet, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, besaß Zurückhaltung, einen Platz in den Herzen der Menschen und ihre Achtung bereits vor seinem Prophetenschaft während der Dschahilija, und auch danach. Als sie ihn dann zurückwiesen, versuchten sie ihn und seine Gefährten zu verletzten und versuchten, ihm im Geheimen zu schaden. Denn immer, wenn er ihnen von Angesicht zu Angesicht gegenübertrat, sahen sie sich gezwungen, ihm Respekt zu zollen und gaben ihm, was er wollte.



Jeder, der den Propheten zuvor nicht gesehen hatte, war bei der Begegnung mit ihm zunächst verwirrt und erschrocken. Im Hadith von Abu Mas’ud wird von einem Mann berichtet, der zitternd vorm Propheten stand. Darauf sagte er zu ihm: „Sei entspannt, denn ich bin kein König.“ Was seinen unschätzbaren Wert durch seine Prophetenschaft betrifft, die Ehre seiner Position dadurch, dass er Gesandter war, seie herausgehobener Rang durch das Auserwähltsein von Allah und seine Ehre in dieser Welt, so ist all dies so groß wie nur möglich. Und in der nächsten Welt wird er der Meister der Kinder Adams sein.

 

Dinge, die mit Geld und Waren verbunden sind

 

Die dritte Kategorie alltäglicher Notwendigkeiten wird gebildet von solchen, deren Löblichkeit und Vorzüglichkeit je nach Situation variiert, wie der Besitz von viel Reichtum. Allgemein wird ein Reicher vom gewöhnlichen Volk mit Respekt angesehen denn man glaubt, dass dieser bekommen kann, was immer er braucht, und dass er seine Ziele mit seinem Reichtum erreichen kann. Wenn jemand Geld hat und es ausgibt, um seine Bedürfnisse zu befriedigen und denjenigen, die ihn bitten, etwas mit der Absicht gibt, ihnen zu helfen, dann verleiht ihm dies Ehre, Lob, Vorzüglichkeit und ein gutes Ansehen in den Herzen der Leute. In den Augen der Leute dieser Welt gilt dies sodann als eine Tugend. Wenn er seinen Reichtum auf den Wegen der Taqwa verwendet und es für Wohltätigkeit ausgibt, das Wohlgefallen Allahs suchend und die Belohnung in der nächsten Welt, dann ist es in jedem Fall und in den Augen von jedem eine Tugend.



Wenn der Reiche seinen Reichtum zurückhält und diesen nicht angemessen nutzt und dazu neigt, ihn anzuhäufen, dann ist es so, selbst wenn er viel hat, als ob es nicht existieren würde. Dann stellt es eine Unvollkommenheit für den dar, der ihn besitzt. Es verleiht ihm keinen sicheren Stand, sondern wirft ihn in den Abgrund der Untugenden des Elends und des Geizes. Reichtum als solcher bedeutet nicht den Besitz einer Tugend. Reichtum wird zu etwas Lobenswertem, und sein Besitz zu einer Tugend erhoben in Verbindung mit etwas anderem und durch gemäßen Gebrauch. Der, der es anhäuft und es nicht richtig verwendet, ist nie reich im wahren Sinne des Wortes. Kein Mensch mit Verstand wird ihn daher je loben. Er ist in Wahrheit immer arm und wird nie seine Ziele erreichen, obwohl er die Mittel dafür besitzt, denn er hat keine Kontrolle über sie. Er ist wie der Schatzhüter eines anderen, der selbst nichts besitzt. Somit verhält es sich, als besitze er nichts. Derjenige aber, der seinen Reichtum ausgibt, ist in Wahrheit reich und wohlhabend. Er erlangt den Nutzen des Geldes, selbst wenn sich schließlich kein Reichtum mehr in seinem Besitz befinden sollte. Betrachte die Biographie unseres Propheten, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, in seinem Umgang mit Wohlstand.



Du wirst finden, dass ihm die Schätze der Erde und die Schlüssel zu allen Ländern gegeben wurden. Beute, die vorher Propheten nicht erlaubt war, wurde für ihn erlaubt. Während seiner Lebenszeit eroberte er den Hidschaz, den Jemen und die gesamte Arabische Halbinsel, als auch Regionen, die an Syrien und Irak angrenzten. Ihm wurde ein Fünftel jeder Beute ausgehändigt, sowie die Dschizija und die Zakat in solchen Mengen, dass frühere Könige im Vergleich nur einen Bruchteil davon besassen. Außerdem erhielt er Geschenke von verschiedenen fremden Königen. Er behielt davon nichts für sich, hob nicht einen einzigen Dirham auf. Er gab alles für die richtigen Zwecke aus, machte andere damit reich und stärkte damit die Muslime. Er sagte: „Ich fühle mich unwohl, wenn ein Golddinar bei mir über Nacht bleibt, ausser ein Dinar, den ich zur Bezahlung von Schulden zur Seite gelegt habe.“ Einmal wurden ihm Dinare und Dirhams gegeben, die er verteilte und es blieben dann etwa sechs über.



Diese gab er dann einer seiner Frauen. Doch er konnte nicht schlafen, bis er auch diese aufgeteilt hatte. erst dann sagte er: „Nun kann ich schlafen.“ Als er starb, war seine Rüstung verpfändet, damit für seine Familie essen gekauft werden konnte. Was seinen Unterhalt, Kleidung und seine Wohnung betraf, so war er zufrieden mit dem, was notwendig war, und hielt sich von dem zurück, was darüber hinausging. Er trug an Kleidung, was verfügbar war.


Für gewöhnlich trug er einen Mantel, ein rauhes Gewand, oder eine dicke Oberbekleidung. Er verteilte Oberbekleidung aus Brokat oder die goldbestickt war an Leute, die zugegen waren und verschickte sie auch an solche, die abwesend waren. Dies tat er deshalb, weil bei den Leuten Allahs der Stolz auf Kleidung oder Schmuck keine Eigenschaft der Edlen und der Ehrenvollen ist. Es ist jedoch eine der weiblichen Eigenschaften. Die beliebteste Kleidung ist die, welche sauber und von mittlerer Qualität ist. Kleidung dieser Art zu tragen lenkt nicht von der Männlichkeit ab und führt nicht zur Überheblichkeit in den Augen anderer Leute.



Die Schari’ah tadelt derartiges Verhalten. Die häufigste Art, wie Menschen prahlen, ist die Zurschaustellung vielerlei Kleidung und des Reichtums. Gleiches lässt sich auf einen üppigen Wohnort anwenden, oder ein geräumiges Haus oder den Besitz von vielen Dingen, Dienern und Tieren. Jemand, der etwas Land besitzt und es bewirtschaftet und dann die Produkte aus Verzicht abgibt, erwirbt die Tugend seines Eigentums und hat das Recht, sich dieser Eigenschaft zu rühmen, wenn das sich Rühmen überhaupt als Tugend bezeichnet werden kann. Sich von Reichtum abzuwenden, mit wenig auszukommen, wenn es schwindet, und es richtig zu verwenden sind die wirklich lobenswerten Tugenden in Bezug auf Reichtum.

 

Lobenswerte Eigenschaften


Es gibt gewisse lobenswerte Eigenschaften und vorzüglichen Adab, die angeeignet werden können. Alle Verständigen sind sich darin einig, dass derjenige, der sie besitzt, rechtschaffen ist und selbst wenn jemand nur eine von ihnen besitzt, steht er in hohem Ansehen. Die Schari’ah lobt sie alle, gebietet sie und verspricht anhaltendes Glück für ihren Besitzer. Einige dieser Eigenschaften werden als Teil des Prophetentums gezählt. Als Ganzes werden sie „guter Charakter“ genannt. Guter Charakter besteht aus der Ausgewogenheit zwischen den Fähigkeiten und Eigenschaften des Selbst und dass man sich maßvoll verhält, anstatt sich auf Extreme zu versteifen.



Unser Prophet war vollkommen in all diesen Eigenschaften und gänzlich ausgeglichen, so dass Allah ihn mit folgenden Worten lobte: „Und du bist fürwahr von edler Natur.“ (al-Qalam, 4) ‘A’ischa sage: „Sein Charakter war der Qur’an. Er war erfreut von dem, was darin als erfreulich beschrieben wird und ärgerlich entsprechend dem, was er darin als hassenswert fand.“ (al-Baihaqi) Er, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden gewähren, sagte: „Ich wurde gesandt, um guten Charakter zu vervollkommnen.“ (Ibn Hanbal) Anas sagte: „Der Gesandte Allahs, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, hatte von allen Leuten den besten Charakter.“ Gemäß den Leuten des Wissens besaß der Prophet diese Eigenschaften seit seiner Erschaffung. Weder hat er sich diese später erst erworben, noch sie durch Erziehung erlernt. Er erhielt sie durch die Göttliche Großzügigkeit und als ein besonderes Geschenk seines Herren. So war es auch bei allen Propheten zuvor.


Wenn man ihre Lebensgeschichten - besonders deutlich im Fall von ‘Isa, Musa, Jahja und Sulaiman - liest und die Zeit von ihrer Geburt bis zu ihrer Prophetenschaft betrachtet, dann wird man dies feststellen. Ihnen waren diese Eigenschaften natürlicherweise zugehörig und ihnen wurde Wissen und Weisheit gegeben, als sie erschaffen wurden. Allah sagt: „Wir gaben ihm Urteilsvermögen, als er noch ein Kind war.“ (Mariam, 12) Die Kommentatoren sagen, dass Allah Jahja Wissen über das Buch Allahs gab, als dieser noch ein Kind war. Ma’mar sagt, dass er nur zwei oder drei Jahre alt war, als dies geschah. Die Kinder fragten ihn: „Warum spielst du nicht mit uns?“ und er antwortete ihnen: „Wurde ich geschaffen, um zu spielen?“ Allah sagt: „Bestätiger des Wortes von Allah.“ (Al ‘Imran, 39) Jahja bestätigte ‘Isa, als er noch drei Jahre alt war. Er bezeugte, dass ‘Isa das Wort Allahs war. Es wird gesagt, dass er ihn bestätigte, als er noch im Bauch seiner Mutter war.


Jahjas Mutter sagte zu Mariam: „Ich fühle, dass das, was in meinem Bauch ist, sich beugt, um das, was in deinem Bauch ist, zu grüßen.“ Allah erwähnt, was ‘Isa zu seiner Mutter sagte, als er geboren wurde mit den Worten: „Da rief unter ihr jemand, ‘Sorge dich nicht’“ (al-Mariam, 24) Einige meinen, dass derjenige, der dies ausrief, ‘Isa war. Die Worte, die er sprach, als er noch in der Wiege lag, werden im Qur’an zitiert: „Ich bin der Sklave Allahs. Er gab mir das Buch und Er machte mich zu einem Propheten.“ (Mariam, 30) Die Kommentatoren sagen, dass die Worte Allahs „Wir gaben Ibrahim bereits zuvor Rechtleitung,“ (al-Anbija, 51) die Bedeutung haben: „Wir leiteten ihn recht, als er noch jung war.“ Mujahid und andere sagen dies. Ibn ‘Ata sagte, es bedeute: „Er erwählte ihn, bevor Er ihn erschuf.“



Ein anderer sagte dazu: „Als Ibrahim geboren wurde, schickte Allah ihm einen Engel mit dem Befehl von Allah, Ihn in seinem Herzen anzuerkennen und sich an Ihn mit seiner Zunge zu erinnern, worauf Ibrahim antwortete: ‘Ich habe es getan’. Er sagte nicht, ‘Ich werde es tun’. Solcher Art war seine Rechtleitung.“ Man sagt, dass Ibrahim sechzehn Jahre alt war, als er in das Feuer geworfen und auf die Probe gestellt wurde. Amina bint Wahb [die Mutter des Propheten] sagte, dass der Prophet, als er geboren wurde, seine Hände zur Erde ausbreitete und seinen Kopf zum Himmel erhob. Er, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, sagte über sich selbst: „Als ich heranwuchs, wurden mir Götzen zuwider gemacht und ebenso die Dichtung. Ich wurde, außer bei zwei Anlässen, durch nichts in der Dschahilija [Zeit der Unwissenheit, vor dem Islam] in Versuchung gebracht -doch Allah beschützte mich vor ihnen und sie wiederholten sich nicht.“ Die Propheten haben vollkommene Beherrschung in dieser Angelegenheit und Brisen Allahs wehten über sie, eine nach der anderen und das Licht der Gnosis schien in ihren Herzen, bis sie das Ziel erreichten. Sie erreichten das Ziel, weil Allah sie zu Propheten machte und bestimmte, dass sie edle Eigenschaften ohne Erziehung oder Disziplin erhielten. Allah sagt: „Und als er seine volle Manneskraft erreichte und aufrecht war, gaben Wir ihm Weisheit und Wissen.“ (al-Qasas, 14) Wir sehen, dass andere Menschen mit einigen dieser Eigenschaften geformt wurden, aber nicht mit allen. Jemand wird mit einigen von ihnen geboren und mit Allahs Großzügigkeit ist es einfach für ihn, sie sich anzueignen.



Wir können dies durch die Tatsache erkennen, dass Er einige Kinder mit ausgezeichnetem Verhalten, Schlauheit, Wahrhaftigkeit oder Großzügigkeit erschaffen hat und andere mit derem Gegenteil. Durch Aneignung können Menschen vervollständigen, was ihnen fehlt. Dies geschieht durch Disziplin und Bemühung und den Ausgleich dessen, was zwischen diesen Eigenschaften im Ungleichgewicht ist. Die Menschen unterscheiden sich anhand dieser zwei Zustände (Ausgeglichenheit und Unausgeglichenheit). Für jeden wird das, wozu er erschaffen wurde, einfach gemacht. Deshalb waren sich die Salaf [die ersten Generationen] uneinig darüber, ob Charaktereigenschaften angeboren oder erworben sind.



At-Tabari überlieferte, wie einer der Salaf sagte: „Guter Charakter ist angeboren und ein natürlicher Instinkt des Sklaven Allahs.“ Er überlieferte dies von ‘Abdullah ibn Mas’ud und al-Hasan al-Basri. Sa’d ibn Abi Waqqas überlieferte, dass der Gesandte Allahs sagte: „Der Mumin [derjenige, der Vertrauen in Allah hat] kann von Natur aus jede Unvollkommenheit des Charakters haben, außer Verrat und Lüge.“ ‘Umar ibn al-Khattab war der Ansicht, dass Mut und Feigheit natürliche Qualitäten sind, die Allah gibt, wohin Er will.“ Die lobenswerten Qualitäten, schönen und edlen Eigenschaften sind zahlreich, doch wir werden ihre Grundlagen erwähnen und auf sie insgesamt hinweisen. Wir werden, so Allah will, beweisen und belegen, dass er, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, sie alle besaß.



Sein Verstand 

Der Verstand ist die Wurzel aller Wissenszweige, die Urquelle und der Kern, aus dem Wissen und Gnosis entspringen. Aus ihm kommen Verständnis, klare Wahrnehmung, Genauigkeit bei der Beobachtung, gesunde Ansicht über das, was am besten für einen selbst ist, Zügelung der Leidenschaften, gerechtes Verhalten und die Handhabung und Aneignung von Tugenden sowie die Vermeidung von Übeln. Wir haben bereits die Position des Propheten betreffend dieser Sache und den Besitz eines Intellekts und einer Tiefe des Wissens, die kein Sterblicher außer ihm erreicht hat, besprochen.


Die Majestät seines Zustands ruht hierin und ist eine der Manifestationen, die von jedem überprüft werden kann, der die Entwicklung seiner Zustände, seinen Lebenslauf, die Weisheit in seinen Hadith, sein Wissen von den Dingen in der Thora und im Evangelium, um die offenbarten Bücher, um die Weisheit der Alten, um die Geschichte vergangener Völker und ihrer Schlachten, seine Fertigkeit im Prägen von Gleichnissen, sein Umgang mit Menschen, die Einrichtung der Gesetze der Schari’ah, die Einrichtung der Grundlagen seines unvergleichlichen Adabs und seine lobenswerten Gewohnheiten, studiert. Dies wird in allen Zweigen des Wissens deutlich, in denen Menschen seine Worte als Vorbild nutzen und seine Beispiele als Beweis anführen- in der Traumdeutung, der Medizin, der Erbteilung, der Genealogie und anderen Dingen, die wir besprechen werden, wenn wir, so Allah will, über seine Wundertaten sprechen.



All dies erlangte er ohne jeglichen Unterricht, ohne Unterweisung, ohne die Lektüre alter Schriften oder Studium mit Gelehrten dieser alten Schriften. Der Prophet war des Lesens und Schreibens unkundig und wusste nichts von diesen Dingen, bis Allah seine Brust erweiterte, seine Angelegenheit klärte, ihn lehrte und ihn den Qur’an rezitieren ließ.



Seine Nachsicht, Ausdauer und Verzeihen 

 Nachsicht, Ausdauer, Verzeihen, obwohl man die Macht hat, zu strafen und Geduld im Zustand der Bedrängnis, unterscheiden sich voneinander. Nachsicht (Hilm) ist der Zustand des würdigen Ertragens und der Beständigkeit trotz Provokationen. Ausdauer (Ihtimal) ist Selbstbeschränkung und Ergebung angesichts von Schmerzen und Verletzungen. Geduld (Sabr) ist ähnlich, aber seine Bedeutung weicht leicht davon ab. Was das Verzeihen (‘Auf) betrifft, so ist dies die Weigerung, eine Sache jemandem anderen vorzuhalten. Alle diese Eigenschaften sind Teil des Adabs, mit dem Allah Seinen Propheten beschenkt hat. „Nimm den Weg des Verzeihens, befehle das Richtige und wende dich ab von den Unwissenden.“ (al-’Araf, 199) Es wird überliefert, dass der Prophet nach der Offenbarung dieses Verses Dschibril darum bat, diesen zu erklären.



Dschibril sagte ihm, „Warte, bis ich Den gefragt habe, Der weiss.“ Als er wiederkam, sagte er: „Oh Muhammad, Allah befiehlt dir, dich mit denen zu einigen, die sich von dir trennen und denjenigen zu geben, die sich weigern dir zu geben und denen zu vergeben, die dir gegenüber ungerecht sind.“ Allah sagte ihm: „Sei standhaft angesichts dessen, was dich befällt“ (al-Luqman, 17) und „So gedulde dich denn, wie die Standhaften unter den Gesandten sich geduldet hatten und sei standhaft.“ (al-Ahqaf, 35) Die Ergebnisse seiner Nachsicht und Ausdauer sind sehr offenkundig. Bei jedem Nachsichtigen ist bekannt, dass er gelegentliche Ausbrüche hat. Der Prophet jedoch wurde nur in seiner Standhaftigkeit erhöht, wenn die Verletzung, die ihn traf, besonders groß war und seine Nachsicht steigerte sich noch, wenn ihm die aufdringlichen Leute im Übermaß begegneten. ‘A’ischa sagte: „Der Gesandte Allahs, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, traf keine Entscheidung, in der er nicht die leichtere von zwei Sache wählte, solange dies keine falsche Handlung war.



Wenn es eine falsche Handlung war, dann war er derjenige unter den Menschen, der am weitesten davon entfernt war. Der Gesandte Allahs übte keine Vergeltung für sich selbst, solange nicht die Ehre (Hurma) Allahs betroffen war. Dann übte er um Allahs willen Vergeltung.“ Es wird berichtet, dass dem Propheten am Tag der Schlacht von Uhud das Gesicht verletzt und ein Zahn gebrochen wurde. Dies war unerträglich für seine Gefährten. Sie sagten: „Wenn du doch nur einen Fluch gegen sie äußern würdest!“ Er sagte: „Ich wurde nicht gesandt, um zu verfluchen, sondern ich wurde als Warner und als eine Gnade gesandt! Oh Allah, führe mein Volk, denn sie haben kein Wissen.“ Es wird berichtet, dass ‘Umar zu ihm sagte: „Mögen meine Mutter und mein Vater dein Lösegeld sein, oh Gesandter Allahs! Nuh schwor einen Fluch gegen sein Volk, als er sagte: „Mein Herr, lasse keinen einzigen der die Wahrheit Zurückweisenden auf dieser Erde.“ (an-Nuh, 26) Hättest du je einen ähnlichen Fluch wie diesen gegen uns geschworen, dann wären wir bis zum letzten Mann vernichtet worden. Man hat dir auf dem Rücken herumgetrampelt, dein Gesicht ist blutig und dein Zahn brach, und doch weigerst du dich, etwas anderes zu äußern. Du hast gesagt: ‘Oh Allah, vergib meinem Volk, denn es hat kein Wissen.’“ Bedenke die Vollkommenheit seiner Freigiebigkeit, den Grad seiner Tugend (Ihsan), seinen ausgezeichneten Charakter, seine Großzügigkeit und seine äußerste Geduld und die Nachsicht, die in dieser Aussage gezeigt wird. Der Prophet verzieh ihnen, war barmherzig zu ihnen, betete für sie und legte Fürsprache für sie ein. Er sagte: „Vergebe ihnen“ oder „Führe sie“, und entschuldigte dann ihre Ignoranz, indem er sagte, „sie wissen nicht“. Als ein Mann [ein Heuchler namens Dhu’l-Huwaisira, der später als einer der Khawaridsch getötet wurde, bei der Verteilung der Beute von Hunain] zum Propheten sagte: „Teile gerecht. Was du hier tust, ist keine Aufteilung, bei der es um das Wohlgefallen Allahs geht.“


Der Prophet ging nicht weiter darauf ein, als dass er diesem Mann klar machte, wie ignorant er war und dass er ihm klar machte, was er da tatsächlich gesagt hatte: „Befremdend ist, was du da äußerst! Wer soll denn gerecht sein, wenn ich es nicht bin? Ich würde versagen und wäre verloren, würde ich nicht gerecht handeln.“ Darüberhinaus hielt er einen seiner Gefährten, der auf den Mann losgehen wollte, zurück. (Muslim, Bukhari und al-Baihaqi) Anas berichtete: „Ich war mit dem Propheten, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, als er einen dicken Mantel trug. Ein Beduine riss ihn so gewaltsam an seinem Mantel, dass der Rand des Mantels einen Abdruck auf seinem Nacken hinterließ. Dann sagte er: ‘Muhammad! Lass mich diese beiden Kamele von mir mit dem Eigentum Allahs, welches du in deinem Besitz hast, voll laden! Schließlich wirst du mich ja nicht von deinem Eigentum oder dem deines Vaters laden lassen.’ Der Prophet blieb ruhig und sagte dann: ‘Der Besitz ist der Besitz von Allah und ich bin Sein Sklave.’ Dann fragte er: ‘Soll ich Vergeltung an dir üben, Beduine, für das, was du mir angetan hast?’ Er antwortete: ‘Nein.’ Der Prophet fragte ihn, warum er dies nicht tun solle. Der Beduine antwortete ihm: ‘Weil du nie eine schlechte Handlung mit einer schlechten Handlung begleichst.’ Der Prophet lachte und wies an, dass ein Kamel mit Gerste und ein Kamel mit Datteln beladen werden sollte.“ (Muslim und al-Bukhari)




Großzügigkeit und Freigebigkeit Was des Propheten Großzügigkeit, Mildtätigkeit, Großherzigkeit und Freizügigkeit betrifft, so haben auch diese Eigenschaften unterschiedliche Bedeutung. Einige Leute unterteilen sie in deutlich verschiedene Zweige. Es heißt, dass Mildtätigkeit (karam) bedeutet, eine Sache freudig für das zu geben, was wichtig und nützlich ist. Man nennt diese Eigenschaft auch Mut und das Gegenteil von Niedertracht. Freizügigkeit bedeutet, dasjenige freudig zu unternehmen, was man anderen gegenüber schuldig ist. Dies ist das Gegenteil von schlechter Grundstimmung. Großherzigkeit ist das leichte Ausgeben und die Vermeidung von nicht lobenswerten Dingen. Diese Eigenschaft ist das Gegenteil von Geiz.


Keiner kam dem Propheten in diesen edlen Charaktereigenschaften gleich und niemand überragte ihn in diesen. Jeder, der ihn kannte, würde den Gesandten Allahs so beschreiben. Ibn al-Munkadir hörte Dschabir ibn ‘Abdallah sagen: „Der Gesandte Allahs, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, wurde nicht nach irgendetwas gefragt, wo er ‘Nein’ gesagte hätte.“ (al-Bukhari) Anas und Sahl ibn Sa’d machten ähnliche Aussagen. Ibn ‘Abbas sagte: „Der Prophet, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, war der großzügigste von allen im Monat Ramadan. Wenn er sich mit Dschibril traf, war er sogar großzügiger als der Wind, der (herab-)gesandt wird.“ Anas berichtete: „Ein Mann bat ihm um etwas und er gab ihm alle Schafe zwischen zwei Bergen.

Der Mann kehrte zu seinem Volk zurück und sagte: ‘Werdet Muslime. Muhammad gibt das Geschenk eines Mannes, der die Armut nicht fürchtet.’“ (Muslim) Ein Mann kam und fragte ihn, möge Allah ihn segnen und Frieden geben, um etwas. Der Prophet erwiderte diesem: „Ich habe nichts, aber kaufe etwas in meinem Namen und wenn ich Geld habe, werde ich dafür bezahlen.“ ‘Umar sprach den Gesandten Allahs an: „Allah hat dich nicht dazu verpflichtet etwas zu tun, zu dem du nicht in der Lage bist.“ Der Prophet mochte das nicht, also kam ein Mann von den Ansar, der sagte: „Gesandter Allahs! Gib und fürchte keine Einbuße durch den Meister des Throns!“


Der Prophet lächelte und die Freude war in seinem Gesicht zu sehen. Er sagte: „Mir wurde befohlen, genau dies zu tun.“ (at-Tirmidhi)



Mut und Tapferkeit

 Über die Charaktereigenschaften Mut und Tapferkeit lässt sich sagen, dass Mut diejenige Tugend ist, die aus der Kraft der Wut erwächst, wenn diese dem Verstand untertan gemacht wird. Tapferkeit ist der Heldenmut des Selbst, wenn es in den Tod geschickt wird, während Heldenmut anstatt Furcht lobenswert ist. Es war allgemein bekannt, dass sich der Prophet in gefährlichen Situationen befand. Er
ging mehr als einmal an gefährliche Orte, von denen die Helden und Tapferen flohen. Er war standhaft und blieb. Er ging voran und zog sich nicht zurück, noch wankte er.


Es gab keine tapfere Person, die nicht an einem bestimmten Zeitpunkt floh oder sich umwand, außer ihm. Abu Ishaq al-Hamdani sagte, dass ein Mann al-Bara fragte: „Flohst du in der Schlacht von Hunain?“ Al-Bara’ antwortete ihm: „Ja. Aber der Gesandte Allahs ist nicht geflohen.“ Dann fügte er hinzu: „Ich sah ihn auf einem weißem Maultier, dessen Zügel von Abu Sufjan gehalten worden. Der Prophet sagte: ‘Ich bin der Prophet und es ist keine Lüge.’“ Ibn ‘Umar berichtete: „Ich sah niemanden, der mutiger, unerschrockener, großzügiger oder ansprechender war, als der Gesandte Allahs.“ Eines Nachts wurden die Leute von Mekka alarmiert und man machte sich auf, die Quelle der Störung zu finden.



Der Gesandte Allahs traf die Einwohner auf seinem Rückweg, denn er war vor ihnen bei der Ursache des Lärms gewesen. Er sagte ihnen, dass ein Pferd von Abu Talha sich losgemacht hatte. Sein Schwert hing um den Nacken und er sagte: „Seid nicht in Furcht.“ Anstand und Senkung des Blicks Anstand ist eine noble Eigenschaft, die einen Mann den Blick abwenden lässt, wenn etwas ihm Unangenehmes geschieht oder etwas, das besser nicht geschehen wäre. Das Senken des Blicks ist die Zügelung des Blicks von dem, was die Menschen normalerweise abstoßend finden. Der Prophet war der anständigste und beflissenste in der Zurückhaltung seines Blicks auf die intimen Bereiche anderer.



Allah sagt: „Siehe, dies würde dem Propheten Verdruss bereiten, aber er könnte zu scheu sein.“ (al-Ahzâb, 53) Abu Sa’id al-Khudri sagte: „Der Gesandte Allahs war scheuer als eine versteckte Jungfrau. Wenn er etwas nicht mochte, konnte man das an seinem Gesicht erkennen.“ (Abu Dawud) Der Prophet war sehr empfindlich in seinem Charakter. Er sagte wegen seiner Großzügigkeit und seines Anstandes keiner Person etwas, was diese nicht gerne hören würde. ‘A’ischa sagte über den Propheten, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben: „Wenn der Prophet etwas über jemanden hörte, was er nicht mochte, pflegte er nicht zu sagen: ‘Was denkt ihr über den und den, der folgendes getan oder gesagt hat?’ Er sagte: ‘Was denkt ihr über ein Volk, welches dieses oder jenes tut oder sagt?’ So konnte er dies verbieten, ohne denjenigen, der es getan hatte, nennen zu müssen.“ (Muslim, Abu Dawud und at-Tirmidhi) Von ‘A’ischa wird in den Sahih [allgemein anerkannten Sammlungen der Hadithe] überliefert: „Der Prophet, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, war weder frivol, noch benutzte er eine niedrige Sprache.



Er schrie nicht im Markt und er zahlte Übles nicht mit Üblem heim. Er vergab und übersah.“ Teil seiner Bescheidenheit war es, dass er niemandem ins Gesicht starrte und er pflegte eine Kunja [eine Art arabischer Beinamen bzw. Ehrennamen] für jemanden, der ihn aufdringlich wegen einer Sache bedrängte, die er nicht mochte, zu benutzen. ‘A’ischa sagte: „Ich sah niemals die intimen Körperteile des Gesandten Allahs gesehen, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben.“




Kameradschaft, gutes Verhalten und Stimmung  

Seine gute Kameradschaft, seine Manieren und sein freudiger Umgang mit Leuten aller Art werden durch viele, anerkannte Berichte belegt. Als ‘Ali ihn beschrieb, sagte er: „Er war der großzügigste unter den Leuten, der wahrhaftigste, der nachsichtigste und der freigiebigste mit seiner Gegenwart.“ Qais ibn Sa’d sagte: „Der Gesandte Allahs besuchte uns.



Wenn er gehen wollte, brachte ihm mein Vater Sa’d einen Esel mit einer Satteldecke. Der Gesandte Allahs, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, bestieg das Reittier. Dann sagte Sa’d: ‘Qais, begleite den Gesandten Allahs.’ Der Gesandte Allahs sagte mir, ich solle mich zu ihm setzen. Ich weigerte mich. Er sagte: ‘Entweder du sitzt mit mir auf dem Esel, oder du gehst.’ So verließ ich ihn.“ Eine andere Version lautet: „Reite vor mir - der Besitzer an mehr Anrecht auf den vorderen Platz.“ Der Gesandte Allahs, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, brachte die Leute nah an sich heran, er hielt sie nicht auf Abstand.



Er ehrte die hochrangigen von jeder Gruppe und ernannte sie über ihre Gefährten. Er war vorsichtig und behutsam im Umgang mit Leuten, ohne seine Fröhlichkeit oder seinen guten Charakter mit ihnen zu verlassen. Er widmete seinen Gefährten die notwendige Aufmerksamkeit und gab jedem in seiner Umgebung, was diesem gebührte. Wer in seiner Nähe war, dachte, dass es keinen gab, dem mehr Ehre erwiesen wurde. Er war geduldig mit jedem, der bei ihm saß oder in seine Nähe kam, um ihn um etwas zu bitten, damit es diese Person war, die als erstes gehen konnte. Sein guter Charakter und sein ausgeglichenes Wesen umfassten jeden, so dass er wie ein Vater für sie war. Ibn Abi Hala berichtete: „Er war immer fröhlich mit einem leichten Wesen.



Er war freundlich, weder rauh, noch rüde, noch lärmend oder obszön, noch kritiksüchtig oder übertrieben schmeichelhaft. Er ließ Essen, welches er nicht mochte beiseite, ohne sich darüber zu beschweren.“ Allah sagt: „Durch die Gnade von Allah warst du nachsichtig mit ihnen. Wärst du harsch und hartherzig gewesen, wären sie vor dir davongelaufen.“ (Âli ‘Imrân, 159) Er pflegte einer Einladung zu folgen und nahm ein Geschenk an, selbst wenn es der Fuß eines Schafes war und belohnte jedes Geschenk entsprechend. Anas sagte: „Ich diente dem Gesandten Allahs, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, über zehn Jahre und er sagte niemals ‘Uff!’ zu mir. Er sagte nichts über das, was ich getan habe: ‘Warum hast du das getan?’ oder über etwas, was ich nicht getan habe: ‘Warum hast du das nicht getan?’“

A’ischa sagte: „Es gab niemanden mit einem besseren Charakter, als den Gesandten Allahs, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben. Wenn ihn einer seiner Gefährten oder der Leute seines Haushalts rief, antwortete er: ‘Labaik (Zu deinen Diensten)’.“ Dschabir ibn ‘Abdullah berichtete: „Der Gesandte Allahs, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, hielt sich, seitdem ich Muslim geworden bin, niemals von mir getrennt und wenn er mich sah, dann lächelte er.“ Der Prophet spaßte mit Gefährten, mischte sich unter sie, führte Gespräche mit ihnen und spielte mit ihren Kindern. Er ließ sie in seinem Raum sitzen und er folgte der Einladung eines freien Mannes, eines Sklaven, einer Sklavin und der sehr Armen.


Er besuchte die Kranken in den entferntesten Ecken der Stadt und er nahm die Entschuldigung von jedem an, der um eine Entschuldigung bat. Anas überlieferte: „Wenn jemand in das Ohr des Gesandten Allahs sprach, dann bewegte dieser seinen Kopf nicht weg, bis der andere sich bewegte. Wenn jemand seine Hand nahm, dann ließ er nicht los, bis derjenige, der seine Hand ergriffen hatte, die seine losließ. Niemals plazierte er seine Knie vor jemanden, der neben ihm saß.“ Er war der erste, der grüßte, wenn er jemanden traf. Er war der erste, der die Hände der Gefährten schüttelte.


Er wurde niemals dabei beobachtet, wie er die Füße unter den Gefährten ausstreckte, damit niemand von ihnen beschränkt werden würde. Manchmal pflegte er sein Gewand für jemanden auszubreiten oder bat ihm das Kissen, auf dem er saß, an. Er bevorzugte den anderen vor seiner eigenen Person. Der Gesandte Allahs bestand darauf, dass diese Person sich auf sein Gewand setzen würde, selbst wenn diese sich weigern sollte. Er, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, gab seinen Gefährten ehrende Beinamen und nannte sie bei ihren besten Namen, um sie zu ehren. Er unterbrach kein Gespräch, bis es im Sande verlief. Dann pflegte er dies zu beenden, indem er es unterbrach oder aufstand. Es wird überliefert, dass wenn jemand zu ihm kam, während er betete, er sein Gebet verkürzte, damit dieser ihn um etwas bitten konnte. Wenn sie fertig waren, kehrte er zu seinem Gebet zurück.


Er war derjenige, der am meisten lächelte und am freundlichsten mit den Leuten umging. Ausnahmen davon waren, wenn der Qur’an offenbart wurde, wenn er jemanden ermahnte oder einen Vortrag hielt. ‘Abdullah ibn al-Harith sagte: „Ich sah niemanden, der mehr lächelte, als der Gesandte Allahs.“ Anas überlieferte: „Die Diener Medinas brachten dem Gesandten Allahs, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, ihre Wassergefäße im Morgen, während er betete. Wann immer ihm ein Gefäß gebracht wurde, tauchte er seine Hand hinein. Gelegentlich waren diese Morgende kalt. Sie erhofften sich einen Segen davon.“


Mitleid und Gnade


Über das Mitleid, Barmherzigkeit und die Gnade gegenüber
der gesamten Schöpfung, die dem Gesandten Allahs gegeben wurde, sagte Allah: „Wir sandten dich nur als eine Barmherzigkeit für alle Welten.“ (al-Anbija, 107) Teil des ausgezeichneten Ranges, den Allah ihm verliehen hat, ist, dass Er ihm zwei Seiner Namen gegeben hat, als Er sagte „... barmherzig und mitleidig gegenüber den Muminun.“ Es wird überliefert, dass der Prophet, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, sagte: „Keiner von euch sollte zu mir wegen etwas Schlechtem über meine Gefährten kommen, denn ich will nicht zu euch kommen, es sei denn mit einem reinen Herzen.“ Teil seiner Barmherzigkeit gegenüber seiner Gemeinschaft war, dass er die Dinge leicht für sie machte.


Er mochte es nicht, bestimme Dinge zu tun, da er fürchtete, sie würden verpflichtend werden. Er sagte darüber: „Wäre ich nicht barmherzig gegenüber meiner Gemeinschaft, dann hätte ich sie angewiesen, jedes Mal wenn sie Wudu machen (die verpflichtende Waschung vor dem Gebet) den Siwak (arabische Methode, die Zähne mittels eines kleines Astes mit antiseptischer Wirkung zu reinigen) zu verwenden.“ Es gibt auch die Überlieferung über das Nachtgebet, das Verbot für die Muslime, kontinuierlich zu fasten und das Verlangen des Gesandten Allahs, dass sein Herr seinen Fluch gegen sie zu einer Gnade für sie verwandeln möge. Wenn er ein Kind weinen hörte, pflegte er das Gebet kurz zu halten. Als die Leute den Propheten zurückwiesen, kam Dschribil (der Engel Gabriel) zu ihm und sagte: „Allah hat gehört, was dein Volk zu dir gesagt hat und wie sie dich zurückweisen. Er hat dem Engel der Berge befohlen, dem zu gehorchen, was du ihnen sagst.“


Der Engel der Berge sprach den Gesandten Allahs an, grüßte ihn und bot ihm an: „Schick mich, um zu tun, was du wünschst. Ich werde sie zwischen den beiden Bergen Mekkas zerschmettern.“ Der Prophet, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, entgegnete ihm: „Eher hoffe ich, dass Allah aus ihren Lenden jene hervorbringen wird, die nur Allah anbeten und ihm nichts beigesellen.“ ‘A’ischa überlieferte „Dem Gesandten Allahs, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, wurde niemals eine Wahlmöglichkeit gegeben, in der er nicht die leichtere der beiden nahm.“ Ibn Mas’ud sagte: „Der Prophet war vorsichtig, wenn er uns ermahnte, damit wir nicht ermüdeten.“



Zuverlässigkeit und Sorge um die Verwandtschaft 

 ‘Abdullah ibn Hamsa’ sagte: „Ich schloss einen Kaufvertrag mit dem Propheten dahingehend ab, etwas zu verkaufen, bevor es geliefert war. Da ich ihm noch etwas bringen musste, versprach ich ihm, es dahin zu bringen, wo er war. Dann vergaß ich es und erinnerte mich erst drei Stunden später. Ich brachte es und er wartete immer noch auf mich. Er sagte: ‘Bursche, du hast es mir schwer gemacht. Ich sitze hier seit drei Stunden und warte auf dich.’“ Anas überlieferte: „Einmal wurde dem Propheten ein Geschenk gebracht und er sagte: ‘Bring es in das Haus von der-und-der Frau. Sie war eine Freundin von Khadidscha. Sie liebte Khadidscha.’“ Einer der Leute des Wissens beschrieb den Propheten, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, mit folgenden Worten: „Er hielt den Kontakt mit seiner Verwandtschaft aufrecht, ohne dass er sie
denjenigen vorzog, die besser als sie waren.“


Der Prophet sagte: „Die Leute der Banu soundso sind nicht meine Freunde. Da sie jedoch mit mir verwandt sind, werden wir sie wegen dieser Verwandtschaft freundlich behandeln.“ In einer Überlieferung von Khadidscha, sagte diese ihm, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben: „Freue dich! Bei Allah, Allah wird dir niemals Kummer bereiten. Du hältst die Beziehung zu deiner Familie aufrecht, du trägst alle, du hilfst denen, die Hilfe benötigen, du nimmst den Gast auf und du hilfst den Leuten, zu bekommen, was ihnen zusteht.“


Bescheidenheit 

Trotz seiner hohen Position und seines erhabenen Ranges war er sehr bescheiden und in keinster Weise stolz. Der Beweis dafür liegt schon in der Tatsache, dass ihm die Möglichkeit gegeben wurde, zwischen dem Dasein als „König-Prophet“ und als „Sklave-Prophet“ zu wählen und er wählte, ein „Sklave-Prophet“ zu sein. Als er dies tat, sagte [der Engel] Israfil zum ihm: „Allah war die gegenüber großzügig, weil du Ihm gegenüber bescheiden warst. Du bist der Meister der Kinder Adams am Tag der Auferstehung und der erste, für den sich die Erde am Tag der Auferstehung öffnen wird und der erste, der Fürsprache einlegen wird.“ Abu Umama sagte: „Der Gesandte Allahs, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, kam zu uns heraus, während er sich auf seinen Stab stützte.



Wir standen für ihn auf. Er sagte: ‘Steht nicht auf wie die Perser, wenn sie ihre Achtung für jemanden zeigen wollen.’“ Er sagte: „Ich bin ein Sklave. Ich esse, was ein Sklave isst und ich sitze, wie ein Sklave sitzt.“ Der Prophet pflegte auf einem Esel zu reiten und ließ jemanden hinter sich auf diesem Esel reiten. Er pflegte die sehr Armen zu besuchen und mit den Armen zu sitzen. Er kam der
Einladung des Sklaven nach und saß unter seinen Gefährten und mischte sich unter sie.


In einem Hadith von ‘Umar sagt der Prophet: „Verschwendet euer Lob nicht auf mich, wie dies die Christen im Lob des Sohnes der Mariam tun. Ich bin ein Sklave, also sagt: ‘Der Sklave von Allah und Sein Gesandter.’“ Anas berichtete, dass eine Frau, die leicht verrückt war, zu dem Gesandten kam und ihn bat: „Ich brauche etwas von dir.“ Er antwortete: „Umm soundso, setz dich in jede Straße Madinas, die du willst, und ich werde mich mit dir setzen, bis ich weiß, was du möchtest.“ Anas berichtete, dass sie sich hinsetzte und der Prophet verfolgte die Angelegenheit, bis sie bekam, was sie brauchte. ‘A’ischa, al-Hasan ibn ‘Ali, Abu Sa’id al-Khudri und andere beschrieben ihn.

Sie sagten, dass er in seinem Haus mit seiner Familie arbeitete. Er entlauste seine Kleidung, flickte seine Sandalen, bediente sich selbst, fegte das Haus und legte den Kamelen ihre Fußfesseln an. Er knetete den Brotteig in seinem Haushalt und trugt seine Einkäufe vom Markt. Ein Mann kam zu ihm und er zitterte aus Ehrfurcht vor dem Propheten. Dieser sagte ihm: „Entspanne dich, ich bin kein König. Ich bin der Sohn einer Quraischi-Frau, der getrocknetes Fleisch isst.“


Gerechtigkeitssinn, Anstand und Ehrlichkeit

 Der Prophet war der vertrauenswürdigste, gerechteste, anständigste und ehrlichste aller Leute. Selbst seine Feinde und Gegner mussten dies einräumen. Er wurde der „Vertrauenswürdige“ genannt, bevor er als Prophet berufen wurde. Ibn Ishaq sagte: „Er wurde der ‘Vertrauenswürdige’ wegen seiner gesunden Eigenschaften genannt, die Allah in ihm vereint hatte.“ Allah sagt: „Dem gehorcht wird und der Vertrauen genießt.“ (at-Takwir, 21) Die Meisten unter den Kommentatoren sagen, dass sich dies auf Muhammad, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, bezieht. Als die Quraisch in Streit geraten waren und Parteiungen bildeten über denjenigen, der [nach der Reparatur der Ka’ba] den Schwarzen Stein an seinen Ort stellen sollte, entschieden sie, dass der erste Mann, der kam, als Richter fungieren sollte.
Dies war der Prophet und dies geschah, bevor er als Prophet berufen wurde. Die Quraisch sagten: „Dies ist Muhammad. Er ist der Vertrauenswürdige. Wir sind zufrieden mit ihm.“ ‘Ali überlieferte, wie Abu Dschahl zum Propheten sagte: „Wir nennen dich nicht einen Lügner. Wir sagen, dass das, was du gebracht hast, eine Lüge ist.“ Dann offenbarte Allah den Vers: „Sie bezichtigen dich nicht der Lüge.“ (al-An’am, 33) Der Prophet sagte in einem Hadith, welches in den Sahih verzeichnet ist: „Wehe euch!



Wer wird gerecht sein, wenn ich nicht gerecht bin? Ich werde verlieren und enttäuscht sein, wenn ich nicht gerecht bin.“ Ibn Khalawaih sagte: „Unser Prophet unterteilte seinen Tag in drei Teile: einen Teil für Allah, einen Teil für seine Familie und einen Teil für sich. Dann spaltete er seinen eigenen Teil zwischen sich selbst und seinen Leuten auf. Er bat die Elite, den einfachen Leuten zu helfen und ihm die Bedürfnisse derjenigen mitzuteilen, die dies nicht selber tun konnten. Wenn man die Bedürfnisse von jemandem übermittelt, der dies nicht selber tun kann, dann wird ihm Allah am Tag des Größten Schreckens Sicherheit geben.“



Bedächtigkeit, Ruhe, Nachdenklichkeit und exzellentes Verhalten 

 

 

 

 

 


Abu Sa’id al-Khudri überlieferte, dass der Gesandte Allahs, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, wenn er in Gemeinschaft saß, sein Bein mit seinen Händen an seinen Rumpf zog. Auf diese Art und Weise saß er die meiste Zeit. Dschabir ibn Samura berichtete auch, dass er mit gekreuzten Beinen saß, manchmal auch auf seinen Unterschenkeln. Er war oft ruhig und sprach nur, wenn notwendig und mied Leute, die nicht gut redeten. Sein Lachen war ein Lächeln und seine Aussagen waren prägnant und weder zu lang oder zu kurz. Seine Gefährten lächelten in seiner Gegenwart, anstatt in Lachen auszubrechen, aus Respekt ihm gegenüber und um ihn nachzuahmen. Seine Versammlung war eine der Nachsichtigkeit, der Zurückhaltung, des Vertrauens und der guten Atmosphäre.


Laute Stimmen erhoben sich nicht und es gab keine Respektlosigkeit gegenüber religiösen Dingen. Wenn der Prophet sprach, beugten seine Gefährten schweigend ihre Köpfe, als ob Vögel auf ihnen sitzen würden. Dschabir ibn ‘Abdallah sagte: „Die Worte des Gesandten Allahs enthalten elegante Formulierungen und sind fließend.“ Ibn Abi Hala sagte: „Er schwieg aus vier Gründen: Nachsicht, Vorsicht, Zustimmung und Nachdenklichkeit.“ Teil seines vollkommenen Verhaltens war es, dass er den Leuten verbot, auf das Essen zu blasen. Er wies sie an, jene Nahrung zu essen, die ihnen [auf dem Tisch] am nächsten war.

Er gebot den Gebrauch des Siwak, die Reinigung zwischen Fingern und Zehen und die Beachtung der Praktiken der Fitra.


Zurückhaltung in Dingen dieser Welt 


 Mehr als genug Überlieferungen wurden bereits über das Thema seiner Zurückhaltung bei Dingen dieser Welt zitiert. Es ist ausreichend zu sagen, dass er mit wenig von dieser Welt zufrieden war und sich von ihren Früchten abwandte. Ihm wurde die Welt vollständig übergeben und im Verlaufe der Eroberungen vor ihm aufgetürmt und doch war seine Rüstung, als er starb, immer noch als Pfand hinterlegt, damit er seine Familie ernähren konnte. ‘A’ischa sagte: „Die Familie des Gesandten Allahs hatte niemals genug Brot, bis er Allah, den Allmächtigen, traf.“ Außerdem überlieferte sie: „Der Gesandte Allahs hinterließ keinen einzigen Dinar oder Dirham und auch kein Kamel.“ In einer Überlieferung von ‘Amr ibn al-Harith finden wir: „Der Gesandte Allahs, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, hinterließ nur seine Rüstung, sein Maultier und etwas Land, welches er als Spende gab.“ ‘


A’ischa sagte: „Als er starb, gab es nichts im Haus, von dem eine lebende Seele hätte leben können, außer etwas Gerste, die sich in einem meiner Regale befand. Er sagte mir: „Mir wurde das Tal von Mekka voller Gold angeboten und ich sagte: „Oh Herr, ich ziehe es vor, einen Tag hungrig zu sein und einen Tag satt. Am Tag, an dem ich hungrig bin, werde ich dich bitten und anflehen und am Tag, an dem ich gesättigt bin, werde ich dich loben.“’“ In einem anderen Hadith wird erwähnt, dass Dschibril zu ihm kam und sagte: „Allah grüßt dich und fragt dich: Möchtest du, dass Ich dir einen Berg Gold gebe, der dich überall dorthin begleitet, wohin du gehst?“ Der Prophet beugte sich für eine Stunde nachdenklich und sagte dann:“ Dschibril, diese Welt ist die Behausung eines jeden, der keine Heimstätte hat und der Besitz eines jeden, der keinen Besitz hat. Sie wird nur von denjenigen angehäuft, die keinen Verstand besitzen.“


Dschibril sagte ihm: „Allah hat dich standhaft gemacht, Muhammad, und bestätigt dich mit einem festen Wort.“ ‘A’ischa berichtete, dass das Bett des Propheten aus einer Haut bestand, die mit Palmfasern gestopft war. Hafsa sagte, das Bett bestand aus einer doppelt übereinander geschlagenen Decke aus Tierhaaren, auf der er schlief. Sie sagte: „Eines Nachts schlugen wir sie noch einmal um, so dass sie vierfach dick war. Am Morgen fragte er: ‘Welche Art Bett habt ihr für mich in der letzten Nacht gemacht?’ Wir teilten es ihm mit und er wies uns an: ‘Bringt es in seinen ursprünglichen Zustand zurück. Seine Weichheit hält mich vom Gebet in der Nacht ab.’ Manchmal schlief er auf einem Bett aus Palmfasern, welches Spuren auf seiner Seite hinterließ.“


‘A’ischa überlieferte: „Der Magen des Propheten war niemals voll, aber er beklagte sich gegenüber niemandem. Er zog die Armut dem Reichtum vor. Wenn er wegen Hunger in der ganzen Nacht nicht schlafen konnte, hielt ihn dies nicht vom Fasten am kommenden Tag ab. Wenn er es gewollte hätte, hätte er seinen Herrn um alle Schätze und Früchte der Erde bitten und ein Leben im Überfluss führen können. Ich weinte um ihn wegen des Zustands, in dem ich ihn sah und ich rieb wegen seines Hungers seinen Bauch mit meiner Hand. Ich sagte: ‘Möge ich deine Geisel sein! Hättest du nur genug in dieser Welt, um dich zu ernähren!’ Er entgegnete mir: ‘’A’ischa, was habe ich mit dieser Welt zu schaffen?


Meine Brüder unter den entschiedenen Gesandten waren angesichts von Schlimmerem als dem hier geduldig und nachsichtig. Sie starben wie sie waren und kamen zu ihrem Herren und wie wurden sie geehrt! Allah war sehr großzügig in seiner Belohnung für sie. Deshalb scheue ich mich zu sehr, ein Leben der Leichtigkeit zu genießen, wenn dies bedeutet, dass ich morgen gegenüber ihnen zurückfalle. Es gibt nichts, was ich mehr will, als mit meinen Brüdern und engen Freunden vereint zu sein.’“ ’A’ischa sagte, dies geschah weniger als einen Monat, bevor der Prophet starb.

 


Furcht und Gehorsam gegenüber
Allah
 


 Seine Furcht vor Allah, sein Gehorsam Ihm gegenüber und die Intensität seiner Anbetung beruhten auf dem Wissen von seinem Herren. Abu Huraira sagte, dass der Gesandte Allahs, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, zu sagen pflegte: „Wenn ihr wüsstet, was ich weiß, würdet ihr wenig lachen und viel weinen.“



Es gibt die Überlieferung von al-Mughira ibn Schu’ba, in der dieser bestätigt, dass der Prophet solange betete, bis ihm die Füße anschwollen. Der Prophet wurde gefragt: „Warum plagst du dich auf diese Art und Weise, wo Allah doch deine vergangenen und zukünftigen Fehler vergeben hat?“. Er antwortete: „Sollte ich denn kein dankbarer Sklave sein?“ ‘A’ischa berichtete: „Der Gesandte Allahs, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, war ausdauernd in seinen Handlungen. Wer von euch könnte tun, was er tat?“ Sie sagte weiterhin: „Er fastete, bis wir sagten: ‘Er wird es nicht brechen.’ Und er fastete nicht, bis wir sagten: ‘Er fastet nicht.’“ Ähnliches wird von Ibn ‘Abbas, Umm Salama und Anas überliefert. Anas sagte: „Wenn du ihn nicht bei Nacht betend sehen wolltest, dann konntest du ihn nur betend sehen. Wenn du ihn nicht schlafend sehen wolltest, dann konntest du ihn nur schlafend sehen.“ ‘Auf ibn Malik sagte: „Ich war mit dem Gesandten Allahs, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, in einer Nacht zusammen. Er benutzte den Siwak (arabisches Mundholz zur Reinigung der Zähne), machte Wudu’ (die notwendige Waschung für das Gebet), stand auf und betete. Ich stand mit ihm. Er begann mit der Sure al-Baqara. Wenn er auf ein Ajat über Gnade stieß, hielt er inne und machte Bittgebete zu Allah. Wenn er auf ein Ajat über Strafe stieß, hielt er inne und suchte Zuflucht bei Allah. Dann beugte er sich und blieb in der Beugung solange wie er stand und sagte: ‘Gepriesen sei der Meister des Dschabarut (der Welt der Lichter), des Malakut [der Welt der Bedeutungen], der Größe und der Macht.’ Dann warf er sich nieder und sagte etwas ähnliches. Dann rezitierte er die Sure Al ‘Imran und so weiter, Sure für Sure.“ ‘A’ischa sagte, dass der Gesandte Allahs für eine ganz Nacht lang im Gebet einen einzigen Vers aus dem Qur’an rezitierte. ‘Abdullah ibn asch-Schankhir sagte: „Ich kam zum Gesandten Allahs, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, während er betete und ein Geräusch des Weinens kam aus seiner Brust, welches wie ein kochender Kessel klang.“ Ibn Abi Hala berichtete: „Der Gesandte Allahs, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, war immer besorgt und nachdenklich. Er hatte niemals Ruhe.“



Der Prophet sagte: „Ich bitte Allah jeden Tag 100mal um Verzeihung.“ Er wird auch übermittelt, dass er sagte, es seien 70mal gewesen. ‘Ali sagte, er habe einmal den Propheten über dessen Sunna befragt und dieser habe geantwortet: „Gnosis ist mein Kapital. Verstand ist die Grundlage meines Dins. Liebe ist mein Fundament. Sehnsucht ist mein Reittier. Erinnerung an Allah ist meine enger Gefährte. Vertrauen ist mein Schatz. Sorge ist mein Begleiter. Wissen ist meine Rüstung. Geduld ist mein Mantel. Zufriedenheit ist meine Beute. Unvermögen ist mein Stolz.
Ohne die Dinge der Welt auszukommen ist mein Beruf. Gewissheit ist meine Nahrung. Vertrauenswürdigkeit ist mein Fürsprecher. Gehorsam ist genug für mich. Dschihad ist mein Charakter und die Ruhe meiner Augen liegt im Gebet.“ In einem weiteren Hadith heisst es: „Die Früchte meines Herzens liegen in Seiner Erinnerung. Meine Sorge gilt dem Wohlergehen meiner Gemeinschaft. Mein Sehnen gilt meinem Herren, dem Mächtigen.“




Das Hadith von al-Hasan (nach Ibn Abi Hala)  


Wir haben euch einiges über die preisenswerten Qualitäten, glorreichen Tugenden und Eigenschaften der Vollkommenheit erzählt. Wir haben euch gezeigt, dass er sie wahrhaftig besessen hatte und wir haben passende Überlieferungen angeführt, die dies bestätigten. Die Angelegenheit selbst ist weit größer, sodass wir, obwohl der Abschnitt über seine Eigenschaften weitläufig ist, wir gar nicht erst damit begonnen haben, alle Beweise heranzuziehen. Das Meer des Wissens von seinen Eigenschaften ist überfließend. Jedoch denken wir, dass wir dieses Kapitel mit dem Hadith von al-Hasan (über Ibn Abi Hala) beenden sollten, denn es ist recht umfassend.



Al-Hasan ibn ‘Ali sagte: „Ich fragte meinen Onkel Hind ibn Abi Hala über die Form des Gesandten, denn er war gewohnt, dies zu tun. Ich wollte dies, damit ich mir diese einprägen konnte. Er sagte: ‘Der Gesandte Allahs, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, war beeindruckend und majestätisch. Sein Gesicht schien wie der volle Mond. Er war etwas größer als durchschnittlich und etwas kürzer, als dass man ihn als aufgeschossen hätte bezeichnen können. Sein Kopf war groß und seine Haare waren weder glatt noch lockig. Das Haar war geteilt und ging nicht über die Ohren hinaus. Er hatte eine helle Haut und eine breite Stirn. Seine Augenbrauen waren dicht und hatten zwischen sich ein wenig Platz. Er hatte dort eine Vene, die anschwoll, wenn er sich ärgerte. Sein Bart war dick. Er hatte schwarze Augen, feste Wangen, einen weiten Mund und weiße Zähne.


Das Haar seiner Brust bildete eine feine Linie. Sein Nacken war wie der einer Statue, die aus reinem Silber gemacht war. Sein Körper war balanciert. Er war fest und voll. Seine Brust und sein Rumpf hatten die gleiche Größe. Seine Brustkorb war breit und der Platz zwischen seinen Schultern war weit. Er hatte volle Waden. Er leuchtete. Zwischen seinem Hals und seinem Nabel gab es eine feine Linie Haare, aber der Rest seines Torsos war unbehaart. Er hatte Haare auf den Unterarmen, den Schultern und dem oberen Teil der Brust. Er hatte dicke Handgelegenke, breite Handflächen. Seine Finger waren lang. Seine Füße waren so weich, dass Wasser von ihnen ablief. Wenn er ging, dann lief er, als ob er einen Berg herabging. Er ging leicht und auf eine würdige Art. Er ging zügig. Wenn er sich jemanden zuwandte, um ihn anzusprechen, dann wandte er seinen Körper vollständig zu. Er senkte seinen Blick und schaute mehr nach unten als noch oben. Er sprach als erster zu seinen Gefährten und war der erste, der grüßte, wenn er jemanden traf.“ Al-Hasan fragte: „Sag mir, wie er sprach.“ Ibn Abi Hala entgegnete: „Der Gesandte Allahs, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, war immer sorgenvoll und immer nachdenklich. Er hatte keine Ruhe und sprach nur, wenn notwendig. Er verbrachte lange Zeit schweigend.



Er begann und endete seine Worte korrekt. Seine Worte waren verständlich ohne überflüssig, wortreich oder unpassend zu sein. Er hatte ein mildes Wesen, weder grausam noch harsch. Er achtete jedes Geschenk, selbst wenn es klein war. Er kritisierte nicht, noch lobte er den Geschmack des Essens. Er wurde deswegen nicht wütend. Er kümmerte sich nicht um seinen eigenen Anteil, noch wurde er wegen sich selbst wütend. Wenn er auf etwas wies, zeigte er mit der ganzen Hand. Wenn er überrascht war, wendete er seine Handflächen nach oben. Wenn er redete, hielt er seinen rechten Daumen in der linken Handfläche. Wenn er ärgerlich war, wandte er sich ab und kehrte sein Gesicht ab. Wenn er glücklich war, blickte er zu Boden. Allgemein bestand sein Lachen aus einem Lächeln und er zeigte dabei seine Zähne, die weiß waren wir Hagelkörner.“ Al-Hasan fuhr fort: „Ich hielt mich für eine Weile zurück, dies al-Hussain gegenüber zu erwähnen. Als ich mit ihm sprach, fand ich heraus, dass er mir voraus war.


Er hatte unseren Vater darüber befragt, wie sich der Prophet verhielt, als er zu Hause war oder außer Haus. Er hat nichts weggelassen.“ Al-Hussain überlieferte: „Ich fragte meinen Vater, wie der Gesandte Allahs in seinem Haus war. ‘Ali antwortete: ‘Es war ihm erlaubt, sein Haus für seine eigene Bequemlichkeit zu betreten. Wenn er sich darin zurückzog, teilte er seine Zeit in drei Teile: einen Teil für Allah, einen für seine Familie und einen für sich selbst. Dann teilte er seinen Teil zwischen sich und seinen Leuten auf. Er benutzte diese Zeit für die Leute mehr für die einfachen Menschen als für die Elite. Was die für ihn reservierte Zeit betraf, so gab er den verdienstvollen Leuten Vorrang, und pflegte seine Zeit für sie entsprechend ihres Ranges im Din aufzuteilen.


Einige Leute benötigten eine Sache, andere zwei und einige hatten viele Bedürfnisse. Er kümmerte sich um sie und hielt sie beschäftigt mit Dingen, die gut für sie selbst und die Gemeinschaft waren. Er erkundigte sich immer nach ihnen und was ihnen geschah. Er sagte: ‘Die Anwesenden sollten die Dinge den Abwesenden übermitteln und ihr solltet mich wissen lassen, was die Leute brauchen, die ihre Bedürfnisse mir nicht selbst mitteilen können. Am Tage der Auferstehung wird Allah die Füße derer fest machen, die dem Herrscher die Nöte derjenigen mitteilen, die dies nicht selbst tun können.’“ Im Hadith von Sufyan ibn Wakai’ heisst es weiter: „Sie kamen als Suchende herein und verabschiedeten sich erst dann, wenn sie etwas geschmeckt hatten als Führer [d.h. als Männer des Fiqh].“ Al-Hussain fragte: „Sage mir etwas darüber, wie er sich verhielt, wenn er hinaus ging?“ Sein Vater antwortete: „Der Gesandte Allahs, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, hielt seine Zunge im Zaum, es sei denn, es ging um Angelegenheiten, die die Gemeinschaft betrafen. Er brachte die Leute zusammen und spaltete sie nicht. Er ehrte die Edlen einer jeden Gruppe und ernannte sie über ihre Leute.


Er war auf der Hut und schützte sich, aber ohne sein Gesicht abzuwenden oder unhöflich zu sein. Er erkundigte sich nach seinen Gefährten und fragte, wie es den anderen Leuten erging. Er lobte, was gut war, und ermutigte dazu und verabscheute, was hässlich war und hielt davon ab. Er schlug einen ausgeglichenen Kurs ein und machte keine Änderungen. Er war nicht fahrlässig, denn er fürchtete, die Leute könnten fahrlässig oder matt werden. Er war auf jede Möglichkeit vorbereitet. Weder übersah er ein Anrecht, noch ließ er seine Schulden so groß werden, dass andere ihm hätten aushelfen müssen. Die besten und bevorzugtesten Leute in seinen Augen waren diejenigen, die einen guten Rat für alle hatten. Diejenigen, die er am meisten achtete, waren die, die ihn unterstützten und ihm halfen.“


Al-Hussain fragte dann seinen Vater nach dem Verhalten des Propheten in den Versammlungen und ‘Ali antwortete: „Der Gesandte Allahs, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, setzte sich weder noch stand er auf, ohne den Namen Allahs zu erwähnen. Er reservierte weder einen besonderen Platz für sich selbst und verbat anderen, dies zu tun. Wenn er zu den Leuten kam, setzte er sich an den Rand der Versammlung und wies die Leute an, es ihm gleich zu tun. Er widmete jedem, der mit ihm saß, die gleiche Aufmerksamkeit, sodass keiner denken konnte, dass irgendjemand anders mehr geehrt wurde, als man selbst.


Wenn sich jemand in seine Nähe setzte oder stellte, um ihn um etwas zu bitten, widmete er sich dieser Person, bis diese sich dann abwendete. Wenn jemand den Propheten um etwas bat, was er brauchte, dann kam er entweder damit zurück oder sprach ihm Trost zu. Er hatte das freundlichste und beste Benehmen von allen, und war wie ein Vater für sie. In Hinblick auf ihre Rechte ihm gegenüber waren sie alle gleich. Seine Versammlung war eine der Nachsichtigkeit, der Zurückhaltung, Geduld und des Vertrauens. Stimmen wurden nicht laut, noch wurden Unzulänglichkeiten öffentlich gemacht oder Verfehlungen bloßgelegt. Ihre Mitglieder waren durch die Furcht vor Allah verbunden und sie waren demütig. Die Alten wurden respektiert und den Jungen wurde Barmherzigkeit gezeigt.



Sie halfen den Bedürftigen und behandelten die Reisenden freundlich.“ Al-Hussain fragte seinen Vater schließlich nach dem Umgang des Propheten mit seinen Gefährten und ‘Ali entgegnete ihm: „Der Gesandte Allahs, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, war immer heiter, leicht gestimmt, mild. Er war weder heftig noch grob. Weder schrie er, noch sprach er obszön. Weder fand er Fehler in den Leuten, noch lobte er sie übermäßig. Er ignorierte das Überflüssige und ließ es beiseite. Er gab drei Dinge in sich auf: Heuchelei, das Horten von Sachen
und Dinge, die ihn nichts angingen.



Er gab ebenfalls drei Merkmale im Hinblick auf Andere auf: er wies niemanden zurecht, er schimpfte mit niemandem, noch versuchte er, ihre Geheimnisse herauszufinden. Er sprach nur, wenn er sich davon eine Belohnung von Allah erhoffte. Wenn er sprach, waren die mit ihm Sitzenden so ruhig, als ob Vögel auf ihren Köpfen sitzen würden. Wenn er schwieg, sprachen sie, aber stritten sich nicht in seiner Gegenwart. Wenn jemand vor ihnen sprach, waren sie ruhig, bis er fertig wurde. Ihr Gespräch widmete sich dem Thema, welches als erstes aufgebracht wurde. Er lachte über das, was sie erfreute und staunte über das, was sie überraschte.


Er war geduldig mit dem Fremden, der ein grobe Sprache hatte. Er sagte: ‘Wenn ihr auf jemanden trefft, der um etwas bittet, dann gebt es ihm.’ Es suchte nicht nach Lob, es sei denn, um einen Ausgleich herzustellen. Er unterbrach niemanden dadurch, dass er aufstand oder zu sprechen begann.“ Jemand fragte ‘Ali, wie das Schweigen des Gesandten Allahs war. Er antwortete: „Er schwieg aus vier Gründen: Nachsicht, Vorsicht, Zustimmung und Nachdenklichkeit. Seine Zustimmung lag in der andauernden Beobachtung und dem Zuhören der Leute. Seine Nachdenklichkeit galt demjenigen, was verschwinden würde und was Bestand haben würde. Er war nachsichtig in seiner Geduld. Nichts Provokatives verärgerte ihn. Er war aus vier Gründen vorsichtig: die Annahme von etwas Gutem, welches nachgeahmt werden würde, das Verlassen von etwas Schlechtem, welches gemieden werden würde, in dem Bemühen um Nützliches für seine Gemeinschaft und der Einrichtung dessen, was für sie die Angelegenheiten dieser Welt mit denen der Nächsten verbindet.“ Dies bildet mit Allahs Lob und Hilfe das Ende der Beschreibung des Propheten. o



Die Notwendigkeit, den Gesandten zu lieben


Allah sagt, „Sprich: ‘Wenn eure Väter oder eure Söhne oder eure Brüder oder eure Frauen oder eure Stämme, oder jeglicher, von euch erworbener Besitz, oder jedes Geschäft, um dessen Einbußen ihr fürchtet, oder jeder Siedlungsort, der euch gefällt, euch lieber sind, als Allah und Sein Gesandter und Dschihad in Seinem Weg, dann wartet, bis Allah euch Seinen Befehl offenbart.’“ (Sura at-Tauba, 25)


Dies ist genug Ermutigung, Rat und Hinweis auf die Notwendigkeit der Liebe zum Gesandten Allahs und es ist ausreichend zu zeigen, dass diese Pflicht eine immens wichtige ist, die dem Propheten gebührt. Allah weist jene zurecht, denen Besitz, Familie und Nachkommen wichtiger sind, als Allah und Sein Gesandter. Er warnt sie mit dem Zusatz: „..., dann wartet, bis Allah euch Seinen Befehl offenbart.“ Am Endes des Verses sagt Er, dass diese Leute einen Fehler begangen haben und unter jene gezählt werden, die in die Irre gehen und nicht von Allah rechtgeleitet sind.



Anas berichtete, dass der Gesandte Allahs sagte: „Keiner von euch wird Iman haben, bis ich ihm nicht lieber bin, als seine Kinder, sein Vater und alle Menschen.“ (al-Bukhari, Muslim und an-Nasa'i)

 

Weiter berichtete er vom Propheten: „Es gibt drei Dinge, die den, der sich in sie flüchtet, die Süße des Iman erfahren lässt: dass Allah und Sein Gesandter ihm lieber sind, als alles andere, dass er jemanden nur um Allahs willen liebt und dass er den Gedanken, zum Kufr zurückzukehren genauso verachtet, wie den, dass er ins Feuer geworfen wird.“ (al-Bukhari und Muslim)

 


Umar ibn al-Khattab sagte dem Propheten: „Ich liebe dich mehr als alles andere, mit Ausnahme meiner Seele, die zwischen meinen beiden Seiten ist.“ Der Prophet antwortete ihm, „Keiner von euch hat Iman, bis ich ihm nicht lieber bin, als seine eigene Seele.“ ‘Umar erwiderte darauf, "Bei demjenigen, der das Buch auf dich herabsandte, ich liebe dich mehr, als meine Seele, die zwischen meinen beiden Seiten ist.“ Der Prophet sagte abschließend: „‘Umar, jetzt hast du es!“ (al-Bukhari)



Sahl sagte, „Wer nicht denkt, dass der Prophet sein Meister ist in all seinen Zuständen oder glaubt, dass er nicht unter dem Befehl des Gesandten steht, kostet nicht von der Süße der Sunnah, denn der Prophet, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, sagte: ‘Keiner von euch wird Iman haben, bis ich ihm nicht näher bin als er selbst.’“

 

Die Belohnung der Liebe zum Propheten


 

Anas berichtete von einem Mann, der zum Propheten kam und ihn fragte, „Wann wird die letzte Stunde kommen, Gesandter Allahs?“, „Was hat du dafür vorbreitet?“ fragte er diesen. Der Mann entgegnete ihm, „Ich habe weder viele Gebete, Fasten oder Wohltätigkeit dafür vorbereitet, aber ich liebe Allah und Seinen Gesandten.“ Der Prophet sagte dem Mann, „Du wirst mit denen sein, die du liebst.“ (al-Bukhari)



Es wird überliefert, dass ein Mann zum Gesandten Allahs, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, kam und ihn fragte: „Gesandter Allahs, ich liebe dich mehr als meine Familie und meinen Besitz. Ich gedenke deiner und ich kann nicht warten, bis ich komme und dich betrachten kann. Ich denke daran, dass ich sterben werde und du wirst sterben und ich weiß, dass wenn du den Garten betrittst, dann wirst du mit den Propheten erhoben. Wenn ich in den Garten eintrete, werde ich dich nicht sehen.“ Allah offenbarte dann folgenden Vers, „Wer Allah und Seinem Gesandten gehorcht, wird mit denen sein, die Allah gesegnet hat: den Propheten, den Männer der Wahrheit, den Schahidun und den Aufrechten. Und solche Leute sind die beste Gesellschaft!“ (an-Nisa, 68)

Der Prophet ließ den Mann rufen und rezitierte ihm dieses Ajat. (at-Tabarani)



In einer Überlieferung von Anas, sagte der Prophet, „Wer mich liebt, wird mit mir im Garten sein.“ (al-Isfahani)

 

 

Die Gefährten und ihre Liebe zum Propheten


Abu Huraira sagte, dass der Gesande Allahs, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, sagte, „Diejenigen in meiner Gemeinschaft, die die größte Liebe für mich haben, sind die Leute, die nach mir kommen. Einige von ihnen würden ihre Familie und ihren Besitz geben, könnten sie mich sehen.“ (Muslim und al-Bukhari)


Umar ibn al-Khattab sagte zu al-’Abbas, „Dass du Muslim wurdest, ist mir lieber als der Islam von al-Khattab, denn dies ist dem Propheten lieber.“


Ali ibn Abi Talib wurde gefragt, „Wie groß war eure Liebe für den Gesandten Allahs?“ Er anwortete, „Bei Allah, wir liebten ihn mehr als unseren Reichtum, unsere Söhne, unsere Väter und Mütter und mehr als kaltes Wasser in Zeiten großen Durstes.“


Zayd ibn Aslam berichtete von ‘Umar, dass dieser abends in den Straßen umherging, um die Leute zu bewachen. Er sah eine Lampe in einem Haus, in dem eine alte Frau, die Wolle spann, sagte:


Das Gebet der Guten sei auf Muhammad, möge der Gesegnete ihn segnen!


Ich stand in Tränen vor dem Sonnenaufgang. Wüsste ich
nur, wenn der Tod uns unterschiedliche Formen gibt,


Ob das Jenseits mich mit meinem Geliebten wieder vereinigen wird!“ Sie meinte den Propheten. ‘Umar setzte sich nieder und weinte.


Als Bilal seinem Tode nahe war, rief seine Frau aus: „Oh Sorge!“ Bilal sagte, „Welch Freude! Ich werde die treffen, die ich liebe, Muhammad und seine Gefährten!“


Es wurde überliefert, dass eine Frau zu ‘Aischa kam und sie bat: „Zeige mir das Grab des Gesandten Allahs.“ Sie zeigte es ihr und die Frau weinte, bis sie starb.


Ibn ‘Umar stand über Ibn az-Zubair, nach dem dieser getötet worden war und bat um Vergebung für ihn mit den Worten, „Bei Allah, nach meinem Wissen, warst du unter denen, die fasteten, beteten und Allah und Seinen Gesandten liebten.“



Die Zeichen der Liebe zum Propheten


Jemand, der aufrichtige Liebe zum Gesandten Allahs, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, hat, wird folgende Zeichen an den Tag legen:


Das erste Zeichen ist, dass er ihn nachahmt, seine Sunnah anwendet, seinen Worten und Taten folgt, seinen Befehlen gehorcht und seine Verbote meidet und seinen Adab in Leichtigkeit und Beschwernis, Freude und Verzweiflung annimmt. Allah bestätigt das mit den Worten, „Sprich: Wenn ihr Allah liebt, dann folgt mir und Allah wird euch lieben.“ (Ahl 'Imran, 31)


Er wird das, wass der Prophet als Gesetz niedergelegt hatte, vor seinen eigenen Sehnsüchten und Wünschen, bevorzugen. Allah sagte, „Diejenigen, die bereits in der nächsten Welt leben, und im Iman, bevor sie kamen, lieben diejenigen, die zu ihnen ausgewandert sind und finden in ihren Herzen keine Not für etwas anderes als das, was ihnen gegeben wurde, und bevorzugen sie über sie selbst, selbst wenn sie selbst in Not sind.“ (al-Haschr, 9)

 


Seine Wut gegen Leute wird nur um des Wohlgefallen Allahs willen sein. Anas ibn Malik sagte, „Der Gesandte Allahs riet mir, ‘Mein Sohn, wenn du am Morgen und am Abend ohne jeglichen Ärger im Herzen gegen jemand sein kannst, dann sei so.’ Dann fügte er hinzu. ‘Mein Sohn, dies ist Teil meiner Sunnah. Wer immer meine Sunnah belebt, hat mich geliebt und wer mich liebt, ist im Garten.’“ (at-Tirmidhi)



Jeder der diese spezielle Eigenschaft besitzt, hat die vollkommene Liebe zu Allah und Seinem Gesandten. Jeder, der darin Fehler hat, ist nicht vollkommen in dieser Liebe, obwohl er ihr nicht vollkommen verlustig ist. Der Beweis dafür liegt in den Worten des Propheten über einen Mann, dem die Strafe fürs [Alkohol] Trinken gegeben worden war. Ein Mann kam und beschimpfte den bestraften Mann, worauf der Prophet sagte, „Greif ihn nicht dafür an. Er liebt Allah und Seinen Gesandten.“ (al-Baihaqi)

 


Ein weiteres Zeichen für die Liebe zum Propheten ist die häufige Erwähnung seines Namens. Wer etwas liebt, erwähnt es häufig.

 


Desweiteren ist die Sehnsucht, ihm zu begegnen, ein Zeichen. Jeder sehnt sich dem zu begegnen, was er liebt. Als der Stamm der Asch’arija nach Medina kam, sangen sie, „Morgen werden wir den treffen, den wir lieben, Muhammad und Seine Gefährten!“

 


Ein weiteres der Zeichen der Liebe zum Propheten ist, dass der, der ihn liebt, ihn bei der Erwähnung seines Namens erhöht und respektiert und selbst Demut zeigt. Ishaq at-Tudschiba sagte, „Wenn die Gefährten des Propheten seinen Namen nach dessen Tode hörten, wurden sie demütig, ihre Haut zitterte und sie weinten. Es war das gleiche bei vielen der Nachfolger. Einige von ihnen handelten so aus Liebe und Sehnsucht, andere aus Respekt und Hochachtung.“

 


Ein weiteres Zeichen ist Liebe für die Leute seines Hauses und seine Gefährten, sowohl die Muhadschirun und die Ansar, um seines Willen. Solch eine Person wird gegen den stehen, der sie hasst und verflucht. Wer jemandem liebt, liebt die, die ihn lieben. Der Prophet sagte über al-Hasan und al-Hussain, „Oh Allah, ich liebe sie, so liebe sie.“ Er sagte auch, „Wer sie liebt, liebt mich. Wer mich liebt, liebt Allah. Wer sie hasst, hasst mich. Wer mich hasst, hasst Allah.“ (al-Bukhari)

 


Er sagte, „Allah! Allah! Meine Gefährten! Macht sie nicht zu Zielen [eurer Kritik] nach mir! Wer sie liebt, liebt sie, indem er mich liebt. Wer sie hasst, hasst sie, indem er mich hasst. Wer ihnen schadet, schadet mir. Wer mir schadet, der schadet Allah. Wer etwas Schädliches gegenüber Allah tut, der wird zur Verantwortung gezogen.“ (at-Tirmidhi)

 


Der Gesandte Allah, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden, geben, sagte: „Das Zeichen des wahren Iman ist Liebe zu den Ansar und das Zeichen der Heuchelei ist der Hass auf sie.“ (al-Bukhari und Muslim)

 

In einem Hadith, welches durch Ibn ‘Umar überliefert worden war, finden wir, „Wer die Araber liebt, liebt sie, weil er mich liebt. Wer sie hasst, hasst sie, weil er mich hasst.“ Wer jemanden liebt, liebt in Wirklichkeit alles, was der Geliebte gerne hat. Dies war mit Sicherheit der Fall der Salaf; selbst im Falle von erlaubten Dingen und Begierden des Selbst.

 


Ein weiteres Zeichen für die Lieben zum Gesandten, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, ist der Hass gegenüber jedem, der ihm feindlich gesinnt ist. Hinzu kommt die Vermeidung aller derer, die sich gegen seine Sunnah wenden und Neuerungen in den Din einführen. Allah sagt, „Ihr werdet kein Volk finden, welches Allah vertraut und dem Jüngsten Tag, und diejenigen liebt, die sich gegen Allah und Seinen Gesandten wenden.“ (al-Mudschadala, 22)

 


Desweiteren zählt zu den Zeichen der Liebe zum
Propheten die Liebe für den Qur'an, den der Prophet gebracht hat, durch den er rechtleitete und rechtgeleitet war und dessen Charakter er in einem Maße annahm, dass ‘Aischa sagen konnte, „Sein Charakter war der Qur'an.“ Teil der Liebe zum Qur’an ist seine Rezitation, das Handeln nach ihm, sein Verständnis und das Verbleiben in seinen Grenzen.

 


Sahl ibn’'Abdallah sagte, „Das Zeichen für die Liebe zu Allah ist Liebe für den Qur’an. Das Zeichen der Liebe zum Qur’an ist die Liebe zum Propheten. Das Zeichen der Liebe zum Propheten ist die Liebe seiner Sunnah. Das Zeichen der Liebe seiner Sunnah ist die Liebe zur Nächsten Welt. Das Zeichen der Liebe zur Nächsten Welt ist die Abneigung dieser Welt gegenüber. Das Zeichen für Abneigung gegenüber dieser Welt ist, dass ihr nichts davon anhäuft, außer der Versorgung, die ihr benötigt, um sicher in der Nächsten Welt anzukommen.“

 


Ein Zeichen der Liebe für den Propheten ist Mitleid mit seiner Gemeinschaft, der gute Rat für sie, die Bemühung um ihre Interessen und das Entfernen von dem, was ihr schädlich ist, genauso wie der Gesandte Allahs „barmherzig, gnädig gegenüber den Mumimun“ (at-Tauba, 128) war.

 


Und schließlich ist es ein Zeichen der Liebe zum Propheten, wenn derjenige, der sie begehrt, ohne etwas in dieser Welt auskommt und Armut bevorzugt. Es heisst in einem Hadith von ‘Abdullah ibn Mughaffal, dass ein Mann zum Propheten sagte, „Oh Gesandter Allahs, ich liebe dich.“ Der Prophet entgegnete ihm, „Sei vorsichtig, was du sagst!“ Der Mann sagte dreimal „Bei Allah, ich liebe dich“. Der Gesandte Allah, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, sagte, „Wenn du mich liebst, dann bereite dich auf plötzliche Armut vor.“


Es gibt ein ähnlich lautendes Hadith von Abu Sa’id al-Khudri.


Über die Bedeutung der Liebe zum Propheten



Sufjan sagte, „Liebe besteht in der Gefolgschaft des Gesandten Allahs.“ So als hätte er an die Worte Allahs gedacht, „Sprich: Wenn ihr Allah liebt, dann folgt mir.“ (Ahl Imran, 31)

 


Einer der Gelehrten sagte: „Liebe zu dem Gesandten besteht im Vertrauen auf seinen Sieg, die Bewahrung seiner Sunnah, ihr zu folgen und die Furcht, im Gegensatz zum Propheten stehen zu können.“ Ein weiterer sagte, „Liebe ist die Sehnsucht nach dem Geliebten.“ Die meisten dieser und ähnlicher Äußerungen verweisen auf die Früchte dieser Liebe, und nicht auf ihre Wirklichkeit.

 

Die Wirklichkeit von Liebe liegt in der Nähe zu dem, was man annehmbar und als harmonisch empfindet, entweder:

 


durch das Vergnügen in ihrer Perfektion - wie die Liebe zu schönen Formen, harmonischen Tönen, schmackhaftem Essen und Trinken, denen man sich natürlicherweise zuwendet, da sie angenehm erscheinen.


oder durch Vergnügen in der Vervollkommnung seiner inneren Eigenschaften, die durch den Verstand und das Herz bewertet werden - wie Liebe zu den Aufrechten, Gelehrten und Leuten des korrekten Adabs, deren erstaunliche Leben und gute Handlungen überliefert worden sind. Das menschlichen Wesen neigt zur intensiven Liebe für diese Art Dinge bis an den Punkt des Fanatismus. Solche Parteilichung einer Gruppe gegen die andere und Sektierertum innerhalb eines Volkes kann im Verlust der Heimat und der Entehrung unverletzlicher Güter liegen.

 


oder jemand kann etwas lieben, weil er dadurch Nutzen und Segen erhält. Das Selbst liebt natürlicherweise das, was zu ihm gut ist.

 


Wenn ihr das versteht, dann untersucht diese drei Ursachen in Bezug auf die Liebe zum Propheten und ihr werdet feststellen, dass alle drei Dinge, die Liebe hervorbringen, auf ihn anzuwenden sind.

 


Was den Nutzen und den Segen, den seine Gemeinde von ihm zog, betrifft, so haben wir bereits die Eigenschaften Allahs, an denen er Anteil hatte, erwähnt - sein Mitgefühl für sie, seine Gnade ihnen gegenüber, seine Rechtleitung für sie, seine Weichheit im Umgang mit ihnen und das Bemühen, seine Gemeinschaft vor dem Feuer zu bewahren. Er ist „barmherzig, mitfühlend mit den Muminun,“ (at-Tauba, 128), „eine Gnade für die Welten“ (al-Anbija, 107), und „ein Bringer guter Nachrichten, ein Warner und ein Rufer zu Allah, mit Seiner Erlaubnis.“ (al-Ahzab, 45-46) „Er rezitiert ihnen ihre Zeichen und reinigt sie und lehrt sie das Buch und die Weisheit,“ (al-Dschumu'ah, 2) und „leitet sie auf einem geraden Pfad.“ (al-Ma'idah, 16)

 


Welche Güte könnte für die Muminun wertvoller oder von größerer Wichtigkeit sein als seine Güte! Welcher Gefallen könnte allgemein segensreicher und von größerem Nutzen sein, als sein Segen für alle Muslime, denn er hat die Mittel, sie zu leiten, derjenige, der sie vor dem blinden Irrtum rettet, und derjenige, der sie zum Erfolg und zur Ehre versammelt? Er ist ihr Mittel zu ihrem Herren und ihr Fürsprecher. Er spricht in ihrem Namen, legt Zeugnis ab für sie und bringt sie zum ewigen Leben und andauernderm Segen. So sollte es klar sein, dass Liebe zum Propheten eine Verpflichtung innerhalb der Schari’ah sein muss, denn wegen der anerkannten Überlieferungen, die wir übermittelt haben und der Natur seiner überwältigenden Güte und universalen Schönheit, die wir gerade erwähnt haben. ‘Ali, der den Propheten beschrieb, sagte, „Wer ihn erstmals sah, stand ihm ehrfürchtig gegenüber. Wer mit ihm Umgang hatte, liebte ihn.“

 


Verpflichtung zur Treue zum Propheten


Allah sagt, „Nichts wird denjenigen vorgehalten, die schwach sind oder krank, noch gegen die, die nichts finden, was sie geben können, wenn sie Allah und Seinem Gesandten gegenüber ehrlich sind - es gibt keinen Weg gegen die Muhsinun. Allah ist Allvergebend, Allbarmherzig.“ (at-Tauba, 92)

 


Die Kommentatoren sagen über diese Stelle, „Wenn sie aufrichtig sind im Verhalten gegenüber Allah und Seinem Gesandten, dass sind sie aufrichtige Muslime, im Verborgenen und im Offenen.“

 

 

Tamim ad-Dari sagte, dass der Prophet Allahs folgenden Ausspruch machte, „Der Din ist Nasiha (guter Rat/Treue). Der Din ist Nasiha. Der Din ist Nasiha.“ Sie fragten ihn, „Wem gegenüber, Gesandter Allahs?“ Dieser antwortete, „Gegenüber Allah und Seinem Buch und Seinem Gesandten
und den Imamen der Muslime und dem einfachen Volk.“

 


Unsere Imame sagten, „Nasiha für Allah, und die Imame der Muslime und ihre einfachen Leute ist eine Verpflichtung.“

 


Imam Abu Sulaiman al-Busti sagte, „Nasiha ist ein Wort, welches verwendet wird, um den Wunsch nach Gutem für denjenigen, der das Satzobjekt ist, auszurücken. Es ist nicht möglich, den Begriff mit einem Wort, was alles beinhaltet, zu erklären. Sprachlich gesehen, bedeutet er Aufrichtigkeit (Ikhlas), wie in der Aussage, ‘ich klärte des Honig (nasahtu)’, wenn dieser frei ist von seinem Wachs.“ Abu Bakr ibn Abi Ishaq al-Khaffaf sagte, “Nasiha ist die gute Handlung, die Richtigkeit und Harmonie beinhaltet. Es kommt von nisah, welches der Faden ist, mit dem ein Kleidungsstück genäht wird.“

 


Nasiha gegenüber Allah besteht im festen Vertrauen Seiner Einheit, Seine Beschreibung auf die Art und Weise, wie Er verdient, beschrieben zu werden, und Seine Trennung von dem, was Ihm nicht zugeschrieben werden kann. Es ist die Sehnsucht nach dem, was Er liebt und die Entfernung von dem, was Er hasst und Aufrichtigkeit in Seiner Anbetung. Nasiha zu Seinem Buch ist das Vertrauen darin, die entsprechende Handlung, seine Rezitation, Demut mit ihm, Hochachtung ihm gegenüber, Verständnis von ihm zu haben, die Suche nach dem darin enthaltenen Fiqh und sein Schutz vor Interpretationen durch die Extremisten und den Angriff durch Sektierer.


Nasiha gegenüber dem Gesandten ist die Bestätigung seiner Prophetenschaft und der Gehorsam in dem, was er befiehlt und verbietet. Abu Sulaiman und Abu Bakr sagten dazu, „Es ist seine Unterstützung, Hilfe und sein Schutz, sowohl im Leben als auch im Tod, und die Belebung seiner Sunnah durch Suche, Bewahrung und ihre Verbreitung und die Annahme seines noblen Charakters und Verhaltens.“

 


Nasiha gegenüber den Imamen der Muslime ist Gefolgschaft, wenn sie etwas um der Wahrheit willen anordnen, ihnen zu helfen, sie zur Wahrheit aufrufen, sie an den besten Weg erinnern, sie darüber aufzuklären, was sie übersehen haben und nichts wahrnehmen von den Angelegenheiten der Muslime. Desweiteren besteht Nasiha darin, die Imame nicht anzugreifen, noch ihnen Probleme zu bereiten, noch sie von den Leuten zu entfremden. Nasiha gegenüber den einfachen Leuten ist ihre Rechtleitung zu ihren besten Interessen, ihnen in Angelegenheiten des Dins zu helfen; in dieser Welt durch Wort und Tat. Nasiha zu den Menschen besteht darin, sie zu warnen, wenn sie den Kopf verlieren, sie zu erhellen, wenn sie ignorant sind, den Bedürftigen zu geben, ihre Fehler zu bedecken, das Schädliche von ihnen abwehren und bringen, was ihnen
nützt.

 


Und Allah und Sein Gesandter wissen es besser!

   


 
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