Der Schlüssel zu den Türen der Gnade
Auszug aus dem Buch " Hayat Dengesi " von Seyyid Saki al Huseyni
Im Grunde ist die Dua in der Veranlagung jedes Menschen. Jeder Mensch der an ein höheres Wesen glaubt macht auf irgendeine Art und Weise Dua. Jeder der in eine Situation gerät die er nicht bewältigen kann sucht Schutz bei einem höheren Wesen und erwartet Hilfe von Ihm.
Allah der Erhabene sagt im edlen Quran :
Wenn den Menschen Unheil trifft, ruft er Uns an, ob er nun auf der Seite liege oder sitze oder stehe; haben Wir aber sein Unheil von ihm fortgenommen, dann geht er seines Weges, als hätte er Uns nie angerufen um (Befreiung vom) Unheil, das ihn getroffen. Also wird den Maßlosen ihr Tun schön gemacht. (Yunus 12 )
Wie wir sehen ist es nicht nur die Eigenschaft der Menschen, die einen starken Glauben haben, bei schweren Situationen Allah um Hilfe zu bitten und Zuflucht bei ihm zu suchen. Sogar diejenigen die Allah andere Götter beigesellen wenden sich in schweren Zeiten an Allah und bitten Ihn um Hilfe.
Wir sagten, dass die Dua also Allah um Hilfe zu bitten, in unserer Veranlagung ist. Sogar so sehr, dass auch diejenigen die einen schwachen Glauben haben durch die Dua Frieden und Behaglichkeit in ihren Herzen spüren. Die Hoffnung, dass ihre Probleme ein Ende nehmen werden steigt. Aus diesem Gesichtspunkt ist die Dua ein Heilmittel für unsere Seelen und ein Schutzschild gegen Krisen. Wie auch heut zu Tage zu sehen ist, gehen die Gesellschaften die keine Dua machen zugrunde.
Ohne Zweifel hat die Dua für Muslime mit einer großen Empfindlichkeit für ihre Religiosität eine weitaus größere Bedeutung als nur eine gute Wirkung für die menschlische Psyschie zu haben. Ein wahrhaftiger Muslim ist sich im
Klaren, dass eine Dua in schweren oder auch in guten Zeiten die mit reinem Herzen gemacht wird, die vorhandenen und noch kommenden Leiden aufhebt. Die Dua ist die Essenz des Dienstes an Allah . Es ist einer der Grundsäulen unseres Glaubens.
Es ist die Waffe des Gläubigen und eine Brücke die den Diener zu seinem Herrn führt.
Der Gläubige kennt und erlebt die Wirkung der Dua auf seine Spiritualität auf folgende Art:
Wenn man sich an Allah wendet werden die Herzen mit dem Segen daraus geradezu gereinigt. Ein reines Herz nähert den Diener seinem Herrn.
Wo wir über Dua sprechen sollten wir auch auf ein Missverständnis, was weit verbreitet ist, aufmerksam machen. Die Dua die unser Glauben von uns verlangt ist nicht nachlässig und faul zu sein und dabei alles von Allah zu verlangen.
Allah erschafft durch Mittel, er schickt uns seine Gaben durch diese Mittel (regen zb aus den Wolken). Wird eine Dua die ohne die Bindung an die Maßnahmen und die Mittel mit dem Willen und die Kraft die Allah uns geschenkt hat angenommen? Ist es nicht besser wenn wir so ein Verhalten nicht Dua sondern einen unehrlichen Wunsch nennen?
Wir dürfen es nicht außer Acht lassen, dass es zwar unsere Aufgabe ist sich an die Mittel und Maßnahmen zu halten, jedoch wird das Resultat von Allah erschaffen.Also müssen wir arbeiten und uns anstrengen. Während und nach unserer Anstrengung müssen wir weiterhin Allah um Hilfe bitten.
Die Gelehrten sagten: Die Anstrengung ist von uns und der Erfolg von Allah .
Dua ist es die Wohltat Allah ´s zu verlangen während man dafür arbeitet. Es ist nicht den Ausgleich unserer Faulheit und Nachlässigkeit zu erwarten.
Die erhabenen Gefühle in den Herzen gelangen durch die Dua zu den Menschen die das Bewusstsein des Dienertums verinnerlicht haben.
Diese Verbindung mit dem Herrn der Welten vermehrt diesen erhabenen Gefühlszustand. Menschen ohne Dua sind von diesem Zustand fern und leben mit einer Seele die blind ist. Die Resultate die sie mit ihrer materiellen Kraft erreicht haben sind keine wirklichen Erfolge, eher ist es eine Frist die sie zu der Bestrafung führt oder eine totale Niederlage. Damit die erreichten Resultate wirklich als Erfolge gelten ist die Verbindung zu dem Herrn der Welten unerlässlich.
Das Leben des Gläubigen von der Dua zu trennen ist unmöglich. Aus dieser Sicht trennt sich die Dua den der Islam Befehlt, von denen anderen Religionen die fern vom Leben nur dazu dienen den Menschen zu beruhigen.
Der Muslim entfernt sich auch bei der Dua wie bei allen seinen Taten von jeder Spur der Beigesellung. Die Folgenden Ermahnungen Allahs des Erhabenen sind seine unersetzbaren Maßstäbe:
Sie haben sich ihre Schriftgelehrten und Mönche zu Herren genommen neben Allah und den Messias, den Sohn der Maria. Und doch war ihnen geboten, allein den Einigen Gott anzubeten. Es ist kein Gott außer Ihm. Allzu heilig ist Er für das, was sie (Ihm) zur Seite stellen! (Tauba 31)
Fürwahr, Allah (allein) gebührt lauterer Gehorsam. Und diejenigen, die sich andere zu Beschützern nehmen statt Ihn (sprechen): «Wir dienen ihnen nur, damit sie uns Allah nahebringen.» Allah wird zwischen ihnen richten über das, worin sie uneins sind. Wahrlich, Allah weist nicht dem den Weg, der ein Lügner, ein Undankbarer ist. (Zumar 3)
Hast du denn gesehen, der sein Gelüste zu seinem Gott nimmt? Könntest du wohl ein Wächter über ihn sein? (Furqan 43)
Die erwähnten Verse zeigen uns, dass die Menschen ihre Egos oder andere Sachen aus diesem oder jenem Grund zu Götzen machen. Der Muslim beachtet die Punkte die gegen den Tauhid sind bei seiner Dua und allen anderen Taten und schützt sich davor.
Was der Muslim in seiner Dua von Allah erbittet ist nur Gutes. Er betet für das Heil der gesamten Menschheit. Egal wer es auch ist, will er nicht, dass irgendjemand sich ins Verderben stürzt, weil alle Geschöpfe Allahs sind. Der Muslim betet sogar für Rechtleitung der Ungerechten.
Der der Grund der Erschaffung des Menschen die Ibadah (Andacht) ist. Und die Dua ist Essenz der Ibadah.
Die Dua ist in seiner reinen Form eine Verbeugung vor Allah und die Wendung des Herzens zu dem Wahrhaftigen. Der Mensch zeigt dadurch seine Unfähigkeit vor Allah und beweist, dass er ein Diener Allah ´s ist. Die Dua ist der Ausdruck der Anflehung durch die Zunge.
Die Lust an der Dua ist der Beginn der Freundschaft zu Allah , das Zeichen für das Erwachen des Herzens und der Perfektion des Iman´s (Glaube).
Einem Diener der seine Hände zu dem Thron Allahs hebt, seine Worte mit seinem Inneren Verbindet und der fleht : Ya Rabbi ! . Dem antwortet Allah mit der Annahme seiner Dua.
Maulana Jalaladdin sagt in seinem Methnewi:
Wenn Der Erhabene uns zu seinen Freunden machen will, dann lenkt er uns zur Dua.
Unser Herr beschreibt seine wahrhaftigen Diener im Quran auf folgende Art:
Ihre Seiten halten sich fern von (ihren) Betten; sie rufen ihren Herrn an in Furcht und Hoffnung und spenden von dem, was Wir ihnen gegeben haben. (Sajda 16)
Wir sollten folgendes nicht vergessen: Nicht jede Dua durchquert die Schleier und wird zu Allah erhoben. Man muss auch die Bedingungen für die Annahme der Dua beachten.
Ein Mumin der sich an die Bedingungen der Dua gehalten hat sollte sich nicht beeilen, das Resultat seiner Dua sehen zu wollen. Auch ist es falsch zu sagen " Ich habe Dua gemacht aber meine Dua wurde nicht angenommen" und damit mit Hoffnungslosigkeit die Dua zu verlassen. Allah erfüllt unsere Wünsche aus und nicht verständlichen Gründen und Weisheiten nicht immer sofort. Und manchmal gibt uns Allah nicht das was wir von ihm erbitten sondern das was besser für uns ist. Ohne Zweifel weiß Allah besser was gut für uns ist.
Glücklich kann sich der Schätzen der ständig an der Tür Allahs ist. Er klopft mit seiner Dua an der Tür der Gnade. Er weiß, dass es keine andere Tür gibt.
Das beste für den Muslim ist sowieso wenn die Dua im Achira erfüllt wird. Also sabr.
Amin
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