LA ILAHA IL ALLAH
   
  ahluhaq
  erziehung des Egos (Triebseele)
 

Reinigung und Bemühung gegen das Ego


Abu Haschim al-Zahid sagte: „Allah hat Entfremdung über diese Welt gestempelt, damit die freundliche Gemeinschaft der Muridin (sucher) einzig nur darin besteht, mit Ihm zu sein und nicht mit der Welt, und damit diejenigen, die Ihm gehorchen, zu ihm kommen durch das Meiden der Welt. Die Leute des Wissens über Allah (ahlul ma’rifa billah) sind fremde in dieser Welt und verlangen nach dem Jenseits.” [Ibn al-Dschawzi, erwähnte Quelle]


1. Einführung
Fuqaha [schon] berichteten. Nachdem wir dies nun gesagt haben: Die fehlerhaften Eigenschaften des Egos werden nicht durch reines Wunschdenken ausgelöscht oder indem man die Regeln der Reinigung kennt und Bücher über Sufismus und guten Charakter liest. Zu all diesem muss wahre und tatsächliche spirituelle Anstrengung, praktische Reinigung und das Entwöhnen des Egos von seinen ungebärdigen Wutanfällen und stürmischen Gelüsten hinzukommen.


Das Selbst/Triebseele/Nefs gleicht einem Kleinkind -
Lässt du es, wird es wachsen, indem es das Saugen liebt Entwöhnst du es jedoch, wird es bald schon davon abgewöhnt.


Al-Ragib al-Isfahani sagt in seinem

Mufradat Gharib al-Quran:

Dschihad und Mudschahada: Die äußerste Bemühung im Zurückweisen des Feindes. Dschihad besteht aus drei Arten: die Anstrengung gegen den äußeren Feind, die Bemühung gegen den Schaytan und die Bemühung gegen das Ego. All diese drei sind im Wort Allahs beinhaltet: „Und eifert in Allahs Sache, wie dafür geeifert werden soll…" [22:58] und: „…und kämpft mit eurem Gut und mit eurem Blut für Allahs Sache!" [9:41] Der Prophet sallallahu ‘alayhi wa sallam sagte: „Kämpfe gegen deine bedeutungslosen Gelüste, wie du gegen deinen Feind kämpfst."1






Al-Mufradat fi Gharib al-Quran, Eintrag: ‚dsch-h-d‘ S.101

Dies ist ein mekkanischer Vers und es ist weithin bekannt, dass der physikalische Dschihad gegen die Nichtmuslime erst in Madina al-Munawwara gestattet wurde. Dies beweist, dass die Absicht hinter dem Dschihad hier der Dschihad gegen das Ego ist. Der ‘Allama und Gelehrte der quranischen Erläuterung, Ibn Dschuzayy al-Kalbi, sagte in seiner Erläuterung zu diesem Vers: „Dies weist auf den Dschihad gegen das Ego hin." Der ‘Allama und Gelehrte der quranischen Erläuterung al-Qurtubi sagt: „Al-Suddi und andere sagten: „Dieser Vers wurde offenbart, bevor die Verpflichtung zum Kampf vorgeschrieben wurde.""

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Überliefertet von al-Tirmidhi in seinem Buch bezüglich der Vorzüge des Dschihad. Er sagte: „Dieser Hadith ist Hasan Sahih." Al-Bayhaqi erwähnte in seinem Schu’ab al-Iman eine andere Überlieferung von Fadala, welche heißt: „Der Mudschahid ist jener, der gegen sein Selbst in Gehorsam gegenüber Allah kämpft und der Auswanderer jener, der von seinen Sünden und Fehlern auswandert."

Der Kampf gegen das Ego geschieht, indem man es entwöhnt und zwingt, das zu tun, was gegen seine schändlichen Gelüste ist und ihn zur Einhaltung der Gesetze Allahs subhanahu wa ta’ala, Gebote und Verbote, bringt. 

(2.) Sein Beweis aus dem Buch und der Sunna

Allah subhanahu wa ta’ala gebietet: „Und diejenigen, die in Unserer Sache wetteifern - Wir werden sie gewiss auf Unseren Wegen leiten."[29:69]2


Von Fadala ibn ‘Ubayda
radiyallahu ‘anh: Der Gesandte Allahs sallallahu ‘alayhi wa sallam sagte: „Der Mudschahid ist jener, der gegen sein Selbst für das Wohlgefallen Allahs kämpft.", und in einer anderen Überlieferung heißt es: „…der gegen sein Selbst kämpft für Allah."




(3.) Das Urteil

Die Reinigung des Egos ist für jeden eine individuelle Pflicht, wie wir es schon erklärt haben, und da dies nicht ohne Anstrengung gegen das Ego machbar ist, ist auch die Anstrengung selbst eine individuelle


Pflicht, wie es das Prinzip sagt: „Was für die Vollziehung einer Pflicht notwendig ist, ist selbst eine Pflicht." Scheich ‘Abdulghani al-Nablusi sagte: „Der Kampf gegen das Ego ist eine Tat des Gottesdienstes

[‘ibadah] und wird nicht allein durch Wissen gewährleistet. Es ist eine individuelle Pflicht [Fardh al-‘Ayn] für jede vor dem Gesetz verantwortliche Person."4

4 Scharch al-Tariqa al-Muhammadiyya, 1/323

5 Al-Bukhari






Es gibt vier Dinge, die einen von Allah trennen und abschneiden: Das Ego, das Leben dieser Welt, Schaytan und die Schöpfung.


Die Feindschaft des Schaytan und die des Egos sind offensichtlich. Die Feindschaft der Schöpfung ist, ihren Lob oder ihre Schmähung zu bemerken und durch dies wird der spirituelle Wanderer auf seinem Weg aufgehalten und dies stört seine Reise zu seinem Herrn. Die Feindschaft der Welt ist die übermäßige Beschäftigung mit ihr und die Erlaubnis, dass sie das Herz beschäftigt und dies ist einer der Haupttrennungsgründe von Allah subhanahu wa ta’ala. In Armut halten die Sorgen des Menschen ihn von Allah subhanahu wa ta’ala ab und im Reichtum ist der Mensch mit seinen Geschmäckern und Schmuck beschäftigt, welche außerhalb von Allah sind.

„Wahrlich, der Mensch ist widerspenstig, weil er sich unabhängig wähnt." [96:6-7]



Wenn jemand die Liebe zu dieser Welt aus seinem Herzen entfernt, dann wird dies keinen Schaden haben für ihn, wie es der Scheich der Sufis, Sayyidi ‘Abdulqadir al-Dschaylani sagte: „Verbanne die Welt aus deinem Herzen und nimm sie in deine Hand oder leg sie in deine Tasche und sie wird dir nicht mehr schaden."




(4.) Das Potenzial zur Veränderung

Es besteht kein Zweifel darin, dass der menschliche Charakter das Potenzial zur Veränderung hat und es möglich ist, die schlechten Charakterzüge und Gewohnheiten zu entfernen und sie zu ersetzen. Wenn dies nicht der Fall wäre, dann wäre kein Nutzen darin, dass Allah

Zorn ist schändlich, wenn er in jemandem wegen seiner Selbst aufkommt, während es lobenswert ist, wenn er für das Wohlgefallen Allahs aufkommt – wie es beim Gesandten Allahs


Auf der anderen Seite sehen wir, wenn er für das Wohlgefallen Allahs verletzt, geschlagen oder beworfen wurde – wie am Tage von Ta’if – so wurde er nicht wütend aufgrund seiner Selbst, sondern er betete für jene, die ihn verletzten und bat um ihre Rechtleitung. Er fand Entschuldigungen für sie und sagte: „O Allah! Schütze mein Volk, denn sie wissen nicht!"

subhanahu wa ta’ala den geehrten Propheten sandte und es würde keine Erben geben von ihm unter den praktizierenden Gelehrten und rechtschaffenen spirituellen Führern. Wenn es verschiedenen Wildvögeln und Wildtieren möglich ist, viele ihrer angeblich angeborenen Charakterzüge zu verändern, dann ist es für Menschen - welche Allah subhanahu wa ta’ala geehrt hat und in der besten Form erschuf – sicherlich auch möglich, ihren Charakter aus wichtigen Gründen zu verändern.

Die Absicht hinter der Bemühung und dem Kampf gegen das Ego ist nicht die vollständige und komplette Ausrottung und Zerstörung seines Charakters, sondern die Erhebung des Charakters ist beabsichtigt, indem er vom Schlechten zum Gutem erhoben wird und gezwungen wird, gemäß Allahs Willen und im Streben nach seinem Wohlgefallen zu reisen.
sallallahu ‘alayhi wa sallam der Fall war.
Er wurde zornig, wenn irgendeines der Rechte Allahs verletzt oder seine gesetzten Grenzen nicht eingehalten wurden.
5

So ist auch Arroganz schändlich, wenn sich ein Muslim gegen seinen muslimischen Bruder arrogant benimmt. Andererseits jedoch, wenn er vor den arroganten Kuffar stolz handelt, dann wird dieser Charakterzug ein lobenswerter, da er für das Wohlgefallen Allahs ist und sich innerhalb der Grenzen der Schari’a befindet. Das Gleiche lässt sich über die anderen tadelnswerten Eigenschaften sagen. Sie können durch spirituelle Anstrengung zu lobenswerten Eigenschaften transformiert werden. 





(5) Der Pfad der spirituellen Bemühung

 

Die erste Stufe der spirituellen Bemühung ist, dass man mit sich selbst nicht zufrieden ist und an die Beschreibung des Selbst glaubt, die sein Schöpfer und Urheber ihm gab, als er sagte:

Zufriedenheit in Taten, die Ungehorsam und Rebellion darstellen. Nachdem nun spirituelle Bemühungen dagegen geführt werden und das Ego gereinigt wird, so wird es zufrieden und angenehm und nichts bereitet ihm Freude außer Gehorsam, Einverständnis und Intimität mit Allah

„...das Ego gebietet doch Verwerfliches…" [12:53] Er muss auch die Dinge kennen, die ihn von Allah abhalten und abschneiden und das größte dieser Dinge ist das eigene Ego (nafs) und gleichzeitig ist es aber das Wichtigste, um Allah zu erreichen.

Wenn das Ego seinem Besitzer Schlechtes befiehlt, dann sieht es nur
subhanahu wa ta’ala.

Wenn der Diener die Fehler seines Selbst entschleiert und wahrhaftig in seinem Bemühen ist, diese zu entfernen, wird er keine Zeit mehr haben, sich mit den Fehlern anderer zu beschäftigen und sein Leben mit dem Aufzählen ihrer Fehler zu vergeuden.



Wisse, dass derjenige, der seine Zeit mit dem Aufzählen der Fehler anderer verbringt und unachtsam gegenüber seiner eigenen Fehler ist, ein Ignorant ist.



Abu Madyan

rahimahullah sagte:

„Du siehst keine Fehler außer jene, die in dir selbst bekannt sind, als eine Manifestation, einen klaren, offensichtlichen Fehler, obwohl er versteckt ist."




Qasida Adab al-Tariq, al-Ghawth Abu Madyan

8 All diese sieben Körperteile haben Taten des Ungehorsams, welche von ihnen kommen können. Die Sünden der Zunge sind: Wörter herumtragen, Lästern, niederträchtige Lieder. Die Sünden der Ohren sind: Das Hören von: Musik, Lästerei, Wortherumtragerei und Instrumenten. Die Sünden der Augen: Das Anschauen von Frauen, die man heiraten könnte und das Schauen auf die Privatstellen des Mannes. Die Sünden der Hände: Das Verletzen eines Muslims, das Töten, das Stehlen und das Händeschütteln mit Frauen, die man heiraten könnte. Die Sünden der Füße sind: Das Laufen zu Orten der Sünde und Unzüchtigkeit. Die Sünden des Bauches: Gestohlenes verzehren, Schweinefleisch verzehren, Alkohol trinken etc. Die Sünden des Geschlechtsorgans sind: außerehelicher Geschlechtsverkehr, Homosexualität, etc.



Die guten Taten der Zunge sind: Den Quran rezitieren, Allah dhikr machen, das Gute befehlen, das Schlechte verbieten, etc. Die guten Taten der Ohren: Quran und Ahadith hören, gute Ratschläge und religiöse Reden hören. Die guten Taten des Auges: In das

Und andere sagten:

Verdamme eine Person nicht für eine Tat, zu der du gleichermaßen zugeschrieben bist

Wer etwas schmäht, während er selbst es tut, hat nur seine eigene Ignoranz zur Schau gestellt.

Deswegen sagten sie: „Siehe nicht die Fehler anderer, solange du deine eigenen Fehler hast – und der Diener wird niemals frei sein von Fehlern." Wenn der Muslim beginnt, dies zu realisieren, dann wird er sich darin beeilen, sein Ego von seinen niedrigen Gelüsten und fehlerhaften alltäglichen Gewohnheiten zu befreien und er wird es zwingen, Taten des Gehorsams und solche, die näher zu Allah führen, zu verrichten.

Spirituelle Bemühungen stellen einen Schritt für Schritt-Prozess dar, er ändert seine Richtung, je nach dem Fortschritt des Anwärters auf seiner Reise. Zu Beginn muss er alle Taten des Ungehorsams, die in Verbindung zu seinen Organen stehen, entfernen. Diese sind:

1. Die Zunge,

2. Die Ohren,

3. Die Augen,

4. Die Hände,

5. Die Füße,

6. Der Bauch,

7. Das Geschlechtsorgan.


Danach sollte er seine sieben Körperglieder mit den Taten des Gehorsams beschäftigen, die zu ihnen passen.




Gesicht der Gelehrten und Rechtschaffenen sehen, auf die geehrte Kaaba schauen und auf die Zeichen innerhalb der Schöpfung Allahs schauen mit der Absicht für tiefes Nachdenken. Die guten Taten der Hände: Das Händeschütteln mit den Gläubigen und das Geben von Almosen. Die guten Taten der Füße: das Laufen in die Moscheen und die Versammlungen des heiligen Wissens, das Besuchen der Kranken und das Laufen, um Frieden zwischen den Menschen zu schaffen. Die guten Taten des Bauches: der Konsum erlaubter Nahrung mit der Absicht, Allah

subhanahu wa ta’ala Gehorsam zu leisen. Die guten Taten des Geschlechtsorgans: die Ehe zu vollziehen mit der Absicht, die eigene Keuschheit zu bewahren und viele Nachkommen zu zeugen.





 

Hier sehen wir, dass die Reinigung eine Sache ist und das Lehren des Buches und der Weisheit eine andere. Deswegen sagte Allah, der Allerhabene: „…und sie zu reinigen und sie die Schrift und die Weisheit zu lehren…" Es gibt einen großen Unterschied zwischen dem Wissen der Reinigung und dem Zustand der Reinheit, genauso wie es ein Unterschied gibt zwischen dem Wissen über Gesundheit und dem Besitz der Gesundheit. Ein erfahrener Arzt kann sehr viel Wissen über Gesundheit haben, während er selbst krank ist und an verschiedenen Krankheiten leidet. Genauso gibt es einen großen Unterschied zwischen dem Wissen über Enthaltung und dem Enthalten selbst – genauso wie bei dem Muslim, der viel Wissen über die quranischen Verse, die Ahadith und Beweise für die Enthaltung bei sich trägt, obwohl er sich nicht im Zustand der Enthaltung befindet und sich nach dem vergänglichen Leben im Diesseits verzehrt.



11 Tafsir Ruh al-Bayan, 2/149

Diese sieben Körperteile sind die Fenster in die Herzen, welche entweder verschmiert und besudelt sind mit Finsternis und dem Ruß des Ungehorsams – wodurch das Herz krank wird – oder sie werden gereinigt, damit dort Licht und die Erleuchtung der gottesdienstlichen Handlungen Einlass finden.



Nachdem man nun gegen die sieben Körperglieder Bemühungen geführt hat, sollte der Anwärter sich auf seine inneren Züge konzentrieren, seine niedrigen Charakterzüge wie Stolz, Prahlerei und Zorn mit vollkommenen Charakterzügen ersetzen wie: Demut, Aufrichtigkeit und Selbstkontrolle.

Da der Pfad der spirituellen Bemühung ein steiniger ist und viele Nebenpfade hat und es sehr schwer für den spirituellen Wanderer ist, diesen Pfad allein zu beschreiten, ist es von praktischer Wichtigkeit für ihn, einen spirituellen Führer zu haben, welcher die Fehler der Seele und den Pfad der spirituellen Bemühung und Behandlung kennt. Durch die Gefährtenschaft mit einem spirituellen Führer erlangt der spirituelle Anwärter praktische Erfahrung auf den Wegen der Reinigung seiner Seele, genauso wie er den heiligen spirituellen Glanz seines Scheichs bekommt, der ihn dazu bringt, sein eigenes Selbst und seine Persönlichkeit zu vervollkommnen; Und er erhebt ihn über seine Fehler und bösen Züge. Der Gesandte Allahs

sallallahu ‘alayhi wa sallam war ein spiritueller Führer der höchsten Stufe und reinigte die Seelen durch seine Aussagen und seinen spirituellen Status – so wie Allah subhanahu wa ta’ala es beschreibt: „…Er ist es, Der unter den Analphabeten einen Gesandten aus ihrer Mitte erweckt hat, um ihnen Seine Verse zu verlesen und sie zu reinigen und sie die Schrift und die Weisheit zu lehren, obwohl sie sich zuvor in einem offenkundigen Irrtum befanden…"[62:2]10

Wenn der spirituelle Anwärter eine enge Gefolgschaftzu seinem Führer pflegt und sich ihm so ergibt, wie der Patient sich einem Arzt ergibt, wird er Aufrichtigkeit und Nutzen finden. Wenn der



Scheich Isma’il al-Haqqi

„Viele werden in der Mitte dieses Pfades (d.h. die Sufis) während ihrer Wanderschaft von verschiedenen Fallgruben befallen. Diese Fallgruben zeigen sich ihnen, wenn ihre Seelen gelangweilt werden von der spirituellen Bemühung und müde sind vom spirituellen Kampf.

 


Schaytan
in das Herz des Anwärters den trügerischen Gedanken injiziert, dass er unabhängig sei und er dadurch arrogant wird und denkt, er müsse mit seinem Scheich keinen Umgang mehr haben, so wird er vollständig versagen und vom Pfad ausgeschlossen, während er noch denkt, er sei auf seiner Reise und er wird davon abgeschnitten, während er denkt, er würde etwas erreichen. rahimahullah sagt in seiner Quranerläuterung [Ruh al-Bayan]: Schaytan kommt zu ihnen und flüstert ihnen und ihrem niedrigen Selbst ein, täuscht sie, indem sie denken, dass sie auf ihrer spirituellen Wanderschaft solch einen Rang erreicht haben, dass sie die Gesellschaft des Scheichs nicht mehr nötig haben oder das Erzählen ihrer Sorgen nicht mehr notwendig sei. Als eine Konsequenz dessen verlassen sie die Gesellschaft des Scheichs und fangen an, gemäß ihrem Ego fortzuschreiten, sie fallen so in die Fallgrube und werden zur Spielfigur Schaytans."11

(6) Aussagen der ‘Arifin, welche die spirituellen Anführer und Leiter sind

 

Abu ‘Uthman al-Maghribi

 

rahimahullah sagte: „Wer auch immer sich vorstellt, dass er eine spirituelle Eröffnung auf diesem Pfade erlangen solle oder dass sich irgendwas von ihm davon entschleiere, ohne dass er standhaft ist in der spirituellen Anstrengung, dann ist er ganz klar in einem Irrtum."12

12

 

Die Risalah von al-Quschayri, s.48-50

13 Ibid

14 Ibid

15 Ibid

16 Ibid

17 Die Erläuterung von al-Quschayris Risalah

18 Al-Hadiqa al-Nadiyya Scharch al-Tariqa al-Muhammadiyya: 1/455

 

Imam Dschunaid – möge Allah der Erhabene sich seiner erbarmen – sagte: „Ich hörte Sari al-Saqati sagen: „O Versammlung der Jugendlichen! Begebt euch mit Entschlossenheit auf den Pfad, bevor ihr schwach werdet und unfähig, wie ich es geworden bin." Er sagte dies, obwohl keiner der Jugendlichen ihn in ‘

 

Ibadah übertreffen konnte."13

Abu ‘Uthman al-Maghribi sagte: „Niemand zufrieden mit sich selbst, wenn er seine Fehler sehen kann. Der einzige, der seine Fehler sehen kann, ist jener, der seine Seele in jedem Zustand beschuldigt."

 

14

Abu ‘Ali al-Daqqaq

 

rahimahullah sagte: „Wer sein Äußeres mit spirituellem Bemühen schmückt, dessen Inneres wird Allah mit den Geheimnissen der göttlichen Sicht füllen. Allah, der Erhabene, gebietet: „Und diejenigen, die in Unserer Sache wetteifern - Wir werden sie gewiss auf Unseren Wegen leiten."[29:69] Du sollst wissen, dass derjenige, der sich am Anfang seiner Beziehung nicht spiritueller Bemühung hingibt, nicht einmal den Geruch dieses Pfades wahrnehmen wird."15

Imam al-Barkawi

„Wie schnell zur Zerstörung [geneigt] ist jener, der seine eigenen Fehler nicht erkennt, denn wahrlich, die Taten des Ungehorsams führen zum Unglauben."

 

rahimahullah sagte: 16

Scheichulislam Zakariyya al-Ansari

 

rahimahullah sagte: „Die Errettung der Seele liegt in der Fähigkeit des Dieners, seinen unsinnigen Gelüsten Widerstand zu leisten und diese zur Ausführung dessen, was ihr Herr befohlen hat, zu zwingen."17

Imam al-Barkawi

„Spirituelle Anstrengung heißt, die Seele zu entwöhnen und sie zum ständigen Zuwiderhandeln gegen die fundamentalen Gelüste zu zwingen. Es ist die Ware des hingebungsvollen Anbetenden, das Kapital des Asketen und der ausschlaggebende Faktor für die Verbesserung und Reformierung der Seele. Es ist die Voraussetzung für die Reinigung und Läuterung der Seele, damit sie die göttliche Präsenz Dessen erreichen kann, welcher der Besitzer jeglicher Macht und Ehre ist. O spiritueller Wanderer! Wenn du Allahs Rechtleitung erwünscht, dann musst du darauf schauen, indem du deine Ärmel hochkrempelst und deinem niedrigen Selbst seine sinnlosen Gelüste verbietet und es zum Kampf zwingst. Allah

 

rahimahullah sagt: subhanhau wa ta’ala sagte: „Und diejenigen, die in Unserer Sache wetteifern - Wir werden sie gewiss auf Unseren Wegen leiten."[29:69] und: „Und wer da eifert, eifert nur für seine eigene Seele; Denn Allah ist auf niemanden von allen Welten angewiesen." [29:6]18

Ibn ‘Adschiba

„Wenn der Anfänger sich auf den spirituellen Pfad begibt, so muss er sich anstrengen in Strenge und Bemühung und ebenfalls in Wahrhaftigkeit und Glauben. Diese Dinge werden seinen Endstatus klar machen und manifestieren – denn derjenige, der einen erleuchteten Anfang hatte, wird auch ein

erleuchtetes Ende haben. Derjenige, den wir sehen, wie er nach der Wahrheit sucht in Ernsthaftigkeit, indem er seinen Besitz hergibt, sein Selbst, seine Seele, seine Ehre und seinen Ruhm – all dies nur um den Rang wahrer Sklavenschaft zu verwirklichen und die Rechte der Gottheit zu geben – dessen Ende erleuchtet sein, indem er seinen Geliebten erreicht. Andererseits, derjenige, den wir im Zustand der Faulheit sehen, bei dem wissen wir, er wird es nicht erreichen."

 

rahimahullah sagte: 19

19Das Erwachen der Ambitionen: Erklärungen der Maxime: 2/380

20Die Mekkanischen Offenbarungen: S.443

 

Muhyiddin Ibn ‘Arabi


„Als der Verstand der Leute des Glaubens an Allah

Dies ist ein Muss für die Leute des Glaubens, denn sie haben die Aussage des Erhabenen vernommen:

Das Herz ist bekannt für seine konstante Wandlung und Änderung gemäß der Lage, in der es sich befindet. So, wie es nicht für eine lange Zeit in einem Status verbleibt, so wechseln auch gleichermaßen die göttlichen Erscheinungen. Derjenige, der die göttlichen Erscheinungen nicht mit seinem Herzen sieht, wird sie höchstwahrscheinlich mit seinem rationellen Verständnis ablehnen, denn der Verstand bindet und kontrolliert die anderen Kräfte des Menschen – außer jenen des Herzens, weswegen derjenige, der das Gesetz brachte,

 

rahimahullah sagte in seinem Buch Futuhat al-Makkiyah im Kapitel spiritueller Strenge, Rückzug in die Einsamkeit, spirituelle Bemühung und ihre Wirkungen: subhanahu wa ta’ala sah, dass Allah subhanahu wa ta’ala ihnen anbefahl, Ihn zu erkennen, nachdem sie Ihn schon durch rationelle Beweise erkannt haben, realisierten sie, dass es noch eine andere Form von Wissen über Allah subhanahu wa ta’ala gibt, welches man nicht durch tiefes Nachdenken erreicht. Als eine Konsequenz dessen engagierten sie sich in spiritueller Strenge, in Rückzug in die Einsamkeit, spirituellem Bemühen, im Ablegen der alltäglichen Gewohnheiten, im Alleinsein, dem Sitzen mit Allah subhanahu wa ta’ala und dem Reinigen des Herzens von schlechten Gedanken – denn alles, was mit solchen Gedanken verbunden ist, steht in Beziehung zu der erschaffenen Welt. Sie nahmen diesen Weg von den Gesandten und Propheten und sie hörten, dass der Wahre (al-Haqq/Allah), der Mächtige und Majestätische sich seinen Dienern nähert und sie gütig behandelt. Deswegen begriffen sie, dass der Weg zu Ihm durch Ihn näher ist als der Weg von reinem tiefgehendem Nachdenken. „Wer zu mir gelaufen kommt, zu dem komme Ich gerannt.", und dass dieses Herz [das Herz der Gläubigen] seine Vortrefflichkeit und Größe trägt. So leitet der Intellekt sich selbst zu Ihm und schneidet alles ab, was Kraft raubt. Wenn dies getan ist, gießt Allah subhanahu wa ta’ala göttliches Wissen von seinem Licht auf ihn und lässt ihn durch göttliches Zeugnis und Erscheinung realisieren, dass weder irgendeine Welt Allah subhanahu wa ta’ala umfassen noch irgendjemand ihn ablehnen kann. Aufgrund dessen gebietet Allah, der Erhabene: „Wahrlich in diesem…" [50:37] – auf das Erkennen Allahs durch Sehen deutend - : „…ist eine Erinnerung für jene, die ein Herz besitzen." Er erwähnte nicht irgendeine andere Kraft oder Macht – wie die Kraft des Verstandes – welche den Sklaven zu seinem Herrn bringt. sallallahu ‘alayhi wa sallam, sprach: „Die Herzen sind zwischen den zwei Fingern des Allbarmherzigen und Er dreht sie, wie er will."

Daher dreht sich das Herz so, wie sich die göttlichen Erscheinungen drehen, während dies beim Verstand nicht der Fall ist. Deswegen ist das Herz die Kraft hinter dem Verstand. Hätte der Wahre

 

(al-Haqq/Allah) mit dem Wort ‚Herz‘ im quranischen Vers den Verstand gemeint, hätte er nicht gesagt: „…für jene, die ein Herz besitzen."20

(7.) Antworten auf manch falsche Vorstellungen über spirituelle Bemühen

 

Manche könnten sagen: „Die Sufis verbieten die guten Dinge und das Vergnügen, welches Allah

die Er für Seine Diener hervorgebracht hat und die guten Dinge der Versorgung?" [7:32]

 

subhanahu wa ta’ala erlaubt hat. Allah subhanahu wa ta’ala gebietet: „Wer hat die schönen Dinge Allahs verboten, , und auch gebietet der Erhabene: „O ihr, die ihr glaubt, erklärt die guten Dinge, die Allah euch erlaubt hat, nicht für verboten; Doch übertretet auch nicht. Denn Allah liebt die Übertreter nicht." [5:87]"

Als Antwort darauf sagen wir: Die Sufis verbaten nicht, was Allah erlaubte. Ihr höchstes Bestreben besteht in der Ausführung der Gesetze Allahs. Andererseits, weil sie wissen, dass die Reinigung ihrer Seele eine individuelle Pflicht ist und das Selbst sündige Charakterzüge und niedere Neigungen besitzt, welche den Besitzer zur Schmach führen und ihn vom Aufsteigen in die hohen Ränge der Vollkommenen abhalten wird, sehen sie es als eine absolute Notwendigkeit, ihre Seele zu schulen und sie von dem Gefängnis der bedeutungslosen Gelüste zu befreien. Ebenfalls dies sagend, antwortete der große Sufi, al-Hakim al-Tirmidhi

„Diese Schlussfolgerung ist tadelnswert und sie beinhaltet die Veränderung der Bedeutungen der Wörter, denn wir sagen nicht, dass diese Dinge verboten seien, sondern unsere Absicht ist es, das niedrige Selbst zu schulen, damit es sich an gute Verhaltensregeln hält und gutes Benehmen lernt. Kennst du denn nicht die Worte Allahs:

Als ich diese schlechte Verhaltensweise sah, verhinderte ich es bis es sank und kontrolliert wurde. Mein Herr sah mich in einem aufrichtigen Zustand im spirituellen Kampf für sein Wohlgefallen und so leitete Er mich auf den Pfad, den Er versprochen hat: „Und diejenigen, die in Unserer Sache wetteifern - Wir werden sie gewiß auf Unseren Wegen leiten." [29:69]

Aufgrund meiner spirituellen Anstrengung betrat ich den Status des

 

rahimahullah auf eben diese Missverständnisse und jene, welche die obigen Quranverse zitieren, wie folgt: „Mein Herr hat nur Schändlichkeiten verboten, seien sie offenkundig oder verborgen, dazu Sünde und Überschreitung." [7:33] Somit ist ‚Überschreitung‘ in einer erlaubten Sache selbst verboten. Nimm Prahlen als ein Beispiel. Es ist verboten; Mit anderen auf arrogante Weise einen Wettstreit zu führen, ist verboten; Augendienerei ist verboten und Extravaganz ist verboten. So wurde das Selbst abgehalten von weltlichen Gelüsten, gemäß seiner Zuneigung zu den obengenannten Dingen mit seinem Herzen, welche im Umkehrschluss das Herz korrumpieren. Sah ich also mein niedriges Selbst im Ergattern der schönen Dinge für Allah sowie die guten Dinge der Versorgung, während es in einem Zustand von Prahlerei, Wettstreit und Augendienerei war, verstand ich, dass es Erlaubtes mit Verbotenem mischte und dadurch Grund dafür wurde, dass die Dankbarkeit missachtet wird. So ist es aber doch, dass sie nur Versorgung bekommt, damit sie dankbar sein kann und nicht, damit sie die guten Dinge ablehnen kann. Ihsaan mit Ihm und Er war mit mir. Derjenige, der Allah mit sich hat, hat die Macht, welche niemals besiegt werden kann, einen Wächter, der niemals schläft und einen Führer, den man niemals verliert. Allah wird sein Herz füllen mit Licht im Leben dieser Welt, bis dies Grund dafür wird, dass es den Lohn der nächsten Welt erreicht. Weißt du denn nicht, dass der Gesandte Allahs sallallahu ‘alayhi wa sallam sagte: „Wenn in das Herz des Dieners Licht gegossen wird, öffnet es sich und weitet sich aus." Es wurde gefragt: „O Gesandter Allahs! Gibt es für solch eine Sache, wenn sie geschieht, ein Anzeichen?", und er antwortete: „Ja, das fern sein vom Ort der Illusion, die Rückkehr zum Ort der Ewigkeit und die Vorbereitung auf den Tod, bevor er eintritt." Jemand ist nur fähig, fern vom Ort der Illusionen zu sein, wenn Licht in sein Herz geschüttet wird, was ihm ermöglicht, die Makel und Fehler dieses weltlichen Lebens zu sehen und auch seine Fallgruben, Fallen und seine Erniedrigungen. Dies wird sicherstellen, dass Überschreitung, Augendienerei [al-riya], der Wunsch, gehört zu werden, Wettstreit, Prahlerei, Angeberei und Neid vom Herzen fern sind – denn all dies sind Resultate der Liebe und Schätzung des Herzens zu dieser Welt und seinen Geschmäckern. Der Weg zur Errettung aus diesen Fallgruben – nach Allahs Barmherzigkeit – ist seine spirituelle Strenge darin, sein Nafs von den sinnfreien Gelüsten abzuhalten.21

21 Al-Riyada wa Adab al-Nafs, S.124

 

Einige Menschen behaupteten in ihrer Hast, dass der Sufismus seine spirituellen Anstrengungen aus buddhistischer oder hinduistischer Quelle habe, dass es den Abweichungen der Christen entspreche und von anderen, welche die Folterung und die Bestrafung des Körpers als einen Weg zur spirituellen Erleuchtung und zur Befreiung der Seele sehen. Manche Menschen glauben sogar, dass der Sufismus in den mönchischen Neigungen der drei Männer wurzelt, welche sich nach dem Gottesdienst des Propheten

Als Antwort darauf sagen wir: Niemals war der Sufismus ein eigenständiger Weg oder eine neue Religion. Im Gegenteil, es ist die praktische Umsetzung der Religion Allahs und ein vollkommenes Festhalten an seinem Gesandten

Es gibt einen großen Unterschied zwischen dem erlaubten spirituellen Kampf, der beschränkt ist auf die Eingrenzungen der Religion Allahs,und den Abweichungen, dem Extremismus, beliebigem Verbieten des Erlaubten und den körperlichen Foltern, welche die Buddhisten ausüben. Es ist eine offensichtliche Verleumdung und eine falsche Behauptung, jemanden, der sich anstrengt, seine Seele zu reinigen und gegen sein niedriges Selbst zu kämpfen, damit zu beschuldigen, diese Praktiken aus dem Buddhismus oder dem Hinduismus entnommen zu haben – wie es die Orientalisten und jene, die von ihnen getäuscht wurden, behaupten. Genauso ist es auch falsch, solch einen Mann damit zu beschuldigen, dass er dem Beispiel der drei Männer folgt, die ihre Anbetung als dürftig sahen im Vergleich zu der des Gesandten Allahs

Wenn es in der Geschichte des Sufismus jemanden gab, der wirklich das Erlaubte als verboten erklärte und seinen Körper züchtigte wie die Irregeleiteten der früheren Religionen, dann ist er ein verschworener Erneuerer, der fern vom wahren Pfad des Sufismus ist. Aufgrund dessen muss eine Unterscheidung zwischen dem Sufismus und dem Sufi gemacht werden. Ein irregeleiteter Sufi repräsentiert den Sufismus nicht mehr, genauso wie ein irregeleiteter Muslim nicht mehr den Islam repräsentiert. Die Widersacher haben keinen Unterschied gemacht zwischen Sufi und Sufismus oder dem Muslim und dem Islam, weswegen sie die Ehre der Vollkommenen schmähten, indem sie diese mit den Irregeleiteten verglichen.


Die höchste Ambition und Hoffnung für den spirituellen Wanderer ist die Erhöhung seiner Seele. Wenn sie darin Erfolg haben, erreichen sie ihr Ziel. Durch spirituelle Bemühung und Strenge erhebt sich die menschliche Seele von


Hier sehen wir den Fehler mancher spiritueller Wanderer, welche eine der Bedingungen der spirituellen Reise nicht erfüllt haben, nämlich: die spirituelle Anstrengung gegen das Selbst. Sie sehen und behaupten göttliche Liebe für sich selbst zu haben, sprechen die Sprache der Liebenden und singen die Verse des Ibn al-Farid, um ihren Weg zu unterstützen:

 

sallallahu ‘alayhi wa sallam erkundigten. Als sie über seinen Gottesdienst informiert wurden, sahen sie ihre eigene Anbetung als dürftig, weswegen einer von ihnen sagte: „Ich werde von nun an immerwährend fasten, ohne es zu brechen.", und der Zweite sagte: „Ich werde von nun an im Nachtgebet stehen und nie schlafen.", und der dritte von ihnen sagte: „Ich werde von nun an Frauen vermeiden und niemals heiraten." Als ihr Fall dem Propheten sallallahu ‘alayhi wa sallam präsentiert wurde, korrigierte er ihre falschen Vorstellungen und brachte sie zurück zu dem geraden Weg und zur aufrichtigen Methode. sallallahu ‘alayhi wa sallam. Diese Missverständnisse kamen in den Sinn derer, die eilig sind, weil sie sahen, dass der Sufismus sehr viel auf die Reinigung der Seele achtet, darauf, sie zu trainieren und zu erheben und gegen sie zu kämpfen gemäß den Grenzen der Religion und den Einschränkungen des heiligen Gesetzes [al-schari’a]. Dies war Grund dafür, einen blinden Analogieschluss zwischen religiösen Fehlern anderer Religionen und dem Sufismus zu ziehen ohne irgendeinen Unterschied zwischen ihnen zu machen. sallallahu ‘alayhi wa sallam – wie es behauptet wird von denen, welche geringen Verstandes sind und in Hast – obwohl der Gesandte Allahs sallallahu ‘alayhi wa sallam ihre Fehler korrigierte und sie auf seine Rechtleitung und Sunna zurückbrachte. Ammara (dem Besitzer nur Schlechtes befehlende) zu lawwama (jene, die sich selber Vorwürfe macht), bis hin zu zum beseelten, dem Zufriedenen und mit dem man zufrieden ist und so weiter. Spirituelle Bemühung ist eine Notwendigkeit für den spirituellen Wanderer auf allen Stufen seiner Reise zu Allah subhanahu wa ta’ala. Diese spirituelle Anstrengung endet erst, wenn er den Status der Unfehlbarkeit erreicht – welche keinem gewährt wird außer den Propheten und Gesandten – möge Allahs Frieden und Segen auf einem jeden von ihnen sein.

Bezüglich meinem Pfad der Liebe –keinen speziellen Pfad

 

ich habe, Sollt‘ eines Tages davon abgeneigt sein ich, so meine Religion ich würd‘ ablegt haben

Sie lesen solche Verse, obwohl sie unwissend sind bezüglich des Anfangs Ibn al-Farids und seiner eigenen spirituellen Anstrengung gegen sein niedriges Selbst. Nimm seine eigenen Worte, in denen er seine spirituellen Anstrengungen auf dem Weg seiner Reise und die Wichtigkeit der spirituellen Anstrengung beschreibt – im Auge behaltend, dass am Anfang seiner Reise er vom

 

lawwama anfing und nicht mit dem ammara. Hier sagt er, dass der spirituelle Wanderer, der keine Anstrengung hat, auch in erster Linie keine Liebe für die Reise hat:

Davor, meine Seele war, selbstvorwurfsvoll, Wenn ich gehorchte, missachtete sie Wenn ich missachtete, gehorchte sie Ich legte vor sie einiges, manches, wo der Tod leichter fiel Ich erschöpfte sie, damit sie eine Quelle der Entspannung sei, Es kam zurück letztendlich, und was auch immer ich aufbürdete, Es war fähig all dies für mich zu tragen Ging ich sanft und leicht um, tat sie mir schaden, Auf dem Weg ihrer Ausbildung entzog ich jeden Geschmack, Entfernte sie von gewohnten Wegen, bis sie zufrieden wurde

Es gab keine einzige Bemühung, die ich aufnahm für sein Wohlgefallen, Und ich rufe meine Seele dafür als Zeuge auf, ohne sie Rein zu erklären.

 

Deswegen erwähnte Ibn al-Farid jene, welche die göttliche Liebe beanspruchen, ohne ihre fundamentalen Gelüste verlassen oder einen Kampf gegen ihr Selbst geführt zu haben:

 

Manche Menschen haben sich selbst gezeigt vor leidenschaftlicher Liebe, Doch mit ihrem Selbst kehrten sie sich ab von dem, was richtig ist Zufrieden mit wunschvollem Denken, versucht von ihren Leidenschaften

Auf dem Weg ihrer Reise müssen sie sich erst einmal auf den Weg machen Oder überhaupt ihre Orte verlassen, obwohl sie jetzt schon erschöpft sind!

 

, so versuchte sie das Meer der göttlichen Liebe zu überqueren, mit protzigen Behauptungen – niemals wurden sie nass!

Spirituelle Anstrengung ist eine grundlegende Voraussetzung für jeden spirituellen Wanderer in jeder Richtung seiner Reise. Nachdem dies gesagt wurde: Je nach Status und Rang des Anwärters ändert sich dies. Als Beispiel hierfür kann man den Vergleich mit einem Schüler bringen: Er fängt in der Grundschule an, steigt auf und geht zur Mittelschule, von dort letztendlich aufs Gymnasium und von dort zur Universität. Auf all diesen Stufen wird diese Person immer noch als Schüler gesehen – obwohl es einen großen Unterschied zwischen dem Grundschüler und dem Universitätsstudenten gibt. Gleichermaßen gibt es einen Unterschied zwischen der Seele, die dem Besitzer Übles befiehlt und zu niedrigen Taten geneigt ist und der Seele, welche zufrieden ist und zu ihrem Herrn wohlgefällig zurückkehrt und Freude verspürt.

 

(8.) Zusammenfassung

 

Spirituelle Bemühung ist eine fundamentale Grundlage des Sufi-Pfades. Sie sagten: „Derjenige, der die Fundamente verwirklicht, wird sein Ziel erreichen und jener, der die Fundamente verlässt, dem ist das Ziel verschlossen." Sie sagten ebenfalls: „Wer auch immer keinen brennenden Anfang hatte (mit verschiedenen Taten der spirituellen Bemühung) wird kein erleuchtetes Ende haben – und der Anfang zeigt das Ende."

In einem vorherigen Kapitel über die Wichtigkeit des Sufismus erklärten wir, dass die Seele niederträchtige Eigenschaften und schändliche Charakterzüge besitzt und dass die Entfernung dieser Eigenschaften und Züge für jeden eine individuelle Pflicht ist – wie wir es [dieses Urteil] von der Allgemeinheit der

 
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