LA ILAHA IL ALLAH
   
  ahluhaq
  Freundschaft und Aufrichtigkeit von imam Ghazali
 

-Freundschaft und Aufrichtigkeit -
                      Imam al Ghazali


Die Freundschaft ist eine Wohltat Gottes (für die Menschheit), denn der Qur’an sagt:
„... und haltet einander fest im Übereinkommen mit Allah und seid nicht unvereint und gedenket
der Gunst Allah´s an euch, als ihr Feinde wart, Er alsdann eure Herzen vereinte und ihr
so durch Seine Gunst zu Brüdern wurdet.“
(3: 102)


Der Prophet - der Segen und Friede Gottes mit ihm – sagte:

„Unter euch sind mir jene am nächsten, die eine gute Gesinnung haben, einander
zugeneigt sind und zärtlich lieben.“

und auch:
„Wahrlich, Gott wird am Tag der Auferstehung fragen: „Wo sind jene, die sich um Meinetwillen geliebt haben - heute sollen sie in Meinem Schutz ruhen, wo es
keinen anderen Schutz mehr gibt.““ (Abu Daud)
„Wenn Allah jemandem Seine Güte zeigt, so schenkt Er ihm einen guten Freund.“
(Muslim)


„Sieben Arten Menschen werden am Tag des Gerichtes, an dem es keinen Schutz gibt,
unter Seinem (Gottes) Schutz ruhen.
1. ein gerechter Imam;
2. ein gottergebener Erwachsener;
3. ein Mann, der sein Herz mit der Moschee verbunden findet, vom Moment wo er
diese verlässt, bis er sie wieder betritt;
4. zwei Freunde, die in ihrer Freundschaft um den Willen Gottes lebten und starben;
5. der aus Gottesfurcht im Verborgenen weint;
6. der den Verlockungen einer schönen Frau aus gutem Hause antwortet: „Ich habe
Gottesfurcht";
7. der derart Almosen gibt, dass sein linke Hand nicht weiß, was seine rechte gibt.


Freundschaft also, ist eine Gnade Gottes und sollte um Seinetwillen gepflegt werden. Sollten
wir aber den Umgang mit unseren Mitmenschen meiden, lasset dies ebenfalls um Gottes Willen
geschehen. „Das stärkste Seil im Glauben“ sagte der Prophet - der Segen und Friede Gottes
mit ihm – „ist die Liebe und der Hass, beides
um Gottes Willen.“ Jesus - der Segen
und Friede Gottes mit ihm – sagte:
„Liebet Gott, indem ihr die Gottlosen meidet; findet Seine Nähe in dem ihr ihren
Umgang meidet und gefallet Ihm, indem ihr deren Missvergnügen herbeibeschwört.“
Mit wem sollen wir Umgang haben, Oh Wort Gottes?" fragen die Leute und
der Christus antwortete:
„Sitzt mit jenen, deren Erscheinen euch an Gott erinnert und deren Worte zu eurem
Weinen beitragen und deren Handlungen euch Anreiz sind, das Königreich Gottes zu
erlangen.“



Gott sprach zu Moses - der Friede und Segen Gottes mit ihm - und sagte:
„Sohn des Imran, mache dich auf und finde dir einen Freund und wer nicht mit dir um
Meinetwillen Freund sein will, sei dein Feind.
Wähle einen Freund der fünf Eigenschaften hat:
1. Weisheit,
2. gute Gesinnung,
3. Abstand von Sünden,
4. Abstand von Gotteslästerung und
5. Abstand von Habgier.“
Des Dummen Begleitung hat keinen Wert, sie endet im Verdruß. Gute Gesinnung ist daher
notwendig als ein Mensch wohl klug, aber dennoch seinen zügellosen Leidenschaften frönen
kann und daher nicht für den Umgang geeignet ist.
Ein Sünder und Ketzer sind ganz einfach deshalb zu meiden, da man kein Vertrauen in Leute
haben kann, welche ihren Herrn nicht fürchten und denen es gleichgültig ist verbotene
Handlungen zu begehen. Desweiteren wird man von solchen Menschen allmählich dazu
verleitet, leichtfertig über Sünden zu denken und man verliert die Kraft ihnen zu widerstehen.
Ein Habgieriger ist deshalb zu meiden, weil er in den Herzen das Verlangen nach dem Reich
des Himmels vernichten wird.


Al Kama gab an seinem Sterbebett eine sehr schöne
Beschreibung eines Freundes:

„Mein Sohn! Wenn du Begleitung zu haben wünschst, so suche dir einen Freund, der wenn
du mit ihm lebst, dich verteidigt, dein Ansehen hebt, dir hilft die Last deiner Mühsal zu tragen,
dich in deinem Unternehmen unterstützt, deine Tugenden schätzt, dir deine Laster abrät, dir
bereitwillig Antwort gibt, sich um deine Bedürfnisse kümmert, selbst wenn du sie schweigst, dir
tiefes Mitgefühl in deinem Leiden zeigt, Zeuge deiner Worte ist, dir mit gutem Rat zuhanden ist
und dich im Streit zwischen euch sich selbst vorzieht.“ Und doch beschreiben diese
Ausführungen die Eigenschaften eines Freundes gerade erst ansatzweise.

Als der Kaliph Ma’moon davon hörte, sagte er:
„Wo sollten wir einen solchen Freund finden?“
und Yahya meinte: „Al Kama´s Beschreibung bedeutet wohl, dass wir in Zurückgezogenheit leben sollten.“



Imam Jafar As-Sadiq gab eine negative
Beschreibung eines Freundes:


„Meidet den Umgang mit fünf Arten von Menschen:

1. jemand der falsch ist und dich täuscht wie eine Fata Morgana,
2. einen Dummkopf, der zu nichts taugt,
3. einen Geizhals, der, wenn du seine Hilfe am meisten brauchst, sich von dir entfernt,
4. einen Feigling, der dich bei Gefahr im Stich lässt,
5. einen üblen Sünder, der dich für ein Stück Brot verkauft.“

Sahl v. Tustar sagte:

„Vermeide den Umgang mit drei Arten von Menschen
1. Tyrannen, die Gott vergessen haben;
2. Ulema, die Heuchelei betreiben;
3. Unwissenden Sufis.“



Es soll hier in Erinnerung gebracht werden, dass obige Worte als Ideal anzusehen sind. Aus
bestimmten Gründen sollen wir aber unser Augenmerk auf die momentanen, praktikablen
Umstände legen und aus ihnen so viele Vorteile ziehen, wie eben darin zu finden sind; denn
ohne Freunde ist der Menschen Leben öde - und die Menschen sind gleichsam wie Bäume.
Einige tragen Früchte und spenden Schatten, einige sind nur schattig, einige sind bloß
voller Dornen.

Gleicherweise verhält es sich mit Freunden, von welchen einige ein Segen sowohl für das
Diesseits wie auch das Jenseits sind.
Einige taugen nur für das diesseitige Vergnügen, denn diese Welt ist bloß ein Schatten.
Und einige sind weder zum Nutzen in dieser, noch in jener Welt - diese gleichen Skorpionen
in menschlicher Gestalt. „Und ihnen ward nichts auferlegt, als dass sie Allah dienen
sollten, aufrichtig in ihrem Gehorsam, die Gebete einzuhalten, Zakat zu geben; und dies
ist die rechte Religion.“ (18:15) Also diene Gott und sei ehrlich in
deiner Religion zu ihm und wisse: Gottes ist die aufrichtige Religion.
Musab sagte, dass sein Vater Sa’ad sich selbst höher als die armen und mittelosen Begleiter
des Propheten erachtete.

„Gott“, sagte der Prophet
„hat meinem Volk mit dem aufrichtigen Gebet und der Ehrlichkeit meiner Gefährten
geholfen.“
„Aufrichtigkeit“
, sagte der Prophet
„und sei es auch noch so wenig, wird euch genügen.“



Abu Hureira (r.a.) überlieferte folgenden Ausspruch des Propheten:
„Am Tag der Auferstehung werden als erstes drei Personen befragt werden:
Der Gelehrte darüber, was er mit seinem Wissen angefangen hat. Dieser wird
erwidern: “Tag und Nacht versuchte ich mein Bestes, es weiterzutragen, o Herr.“
„Das stimmt nicht“ wird Gott ihm antworten und die Engel werden Ihm beipflichten.
„Deine einzige Absicht war es, von den Leuten als Gelehrter angesehen zu werden und
hinter dem Titel warst du her!“ Der zweite wird der Reiche sein, der über seine Güter
befragt werden wird. „Tag und Nacht“ wird der Reiche erwidern „gab ich es als
Almosen.“ „Du Lügner“ werden Gott und die Engel sagen, „du wünschtest bloß ein
großzügiger Mann genannt zu werden - so war es!“ D
er dritte wird der Märtyrer sein, welcher über seine Tat befragt werden wird.


„Oh Herr“ wird dieser erwidern „Du hast uns befohlen den Jihad zu wagen. Ich habe
Dir gehorcht und bin kämpfend gefallen.“ „Du lügst!“ werden Gott und die Engel
antworten. „Dein Ziel war es, als Held gefeiert zu werden - so war es!“
„Dann“ sagte Abu Hureira „beendete der Prophet seine Predigt, drückte mich an sich und
sagte: „Diese drei werden die ersten sein, die in die Hölle geworfen werden.“
In den Erzählungen der Israeliten wird die Geschichte eines frommen Mannes erzählt, der
Gott für viele Jahre gedient hatte.


Eines Tages erzählte man ihm von der Abtrünnigkeit eines
Stammes, der sich von der wahren Verehrung Jahwes abgewandt hatte und nun einen
bestimmten Baum anbetete. Der Einsiedler, erfüllt mit dem Geist des „Eifernden Gottes“ ergriff
eine Axt, um diesen Baum umzuschlagen. Unterwegs machte sich jedoch der Teufel in der
Gestalt eines alten Mannes an ihn heran und befragte ihn nach seiner Absicht. Der Einsiedler
teilte sie ihm mit, worauf der Satan zu ihm sprach: “Warum auf Erden verlässt du deine
Übungen und Gebete und gibst dich einer anderen Arbeit hin?“
„Dies ist doch auch eine geheiligte Sache!“ erwiderte der Einsiedler.
„Nein, bei unserem Willen erlaube ich sie Dir nicht“ rief der Teufel!
Darauf ergriff der Einsiedler den Bösen in heiligem Zorn und rang ihn mit aller Kraft nieder.
„Lass mich Herr,“ bat dieser „ich will dir etwas mitteilen.“
Darauf ließ ihn der Einsiedler frei.
Da sprach Satan: „Ich glaube nicht, dass dir Gott dein Unternehmen anbefohlen hat.


Du verehrst ja keinen Baum und für die Sünden Anderer bist du nicht verantwortlich. Wenn Gott es
will, sendet Er einen Propheten, diesen Befehl auszuführen. Darum glaube ich nicht, dass dies
deine Pflicht ist. Warum also willst du dich in Schwierigkeiten bringen?“
„Ich gehöre aber zu den auserwählten Leuten Jahwes und meine Pflicht und Bestimmung
ist es so zu handeln.“
Daraufhin begannen sie wieder miteinander zu ringen und abermals unterlag der Satan.
„Oh ich sehe,“ sagte der Verworfene „mir kam da gerade eine Idee. Lass mich doch bitte frei
und ich will sie dir verraten.“

Wiederum frei gelassen, redete ihn der Böse folgendermaßen an:
„Ist es nicht so, dass du arm bist und von den Almosen derer lebst, welche dir zugetan
sind? Aber Im Innersten deines Herzens möchtest doch du selbst gerne Wohltaten über deine
Brüder und Nachbar ausgießen. Deine Natur ist so großzügig und mitfühlend.



Wie schade, dass eine solch edle Seele auf Almosen angewiesen ist.“
„Du hast mein Inneres richtig erkannt,“ sagte der Einsiedler.
„Ich hoffe,“ sagte der Böse eindringlich, “dass die 2 Golddinare, welche du ab jetzt jeden
morgen neben deinem Bett finden wirst, dich von der Abhängigkeit anderer befreien werden
und du endlich in der Lage sein wirst, Gutes für deine armen Verwandten und Nachbarn zu tun.
Und was diesen Baum angeht, wenn er gefällt würde, bekämen deine bedürftigen Brüder doch
gar nichts und du verlörest die Chance ihnen zu helfen - und der Baum würde ohnehin auch
wieder nachwachsen.“ Der Einsiedler dachte über diese Worte nach und sagte sich: „Eigentlich
spricht dieser alte Mann ganz vernünftig, also sollte ich sorgfältig das Für und Wider seiner
Worten abwägen.
Bin ich ein Prophet?
Nein, das bin ich nicht! Daher bin ich eigentlich nicht verpflichtet diesen Baum
umzuschlagen.
Habe ich einen Befehl dies zu tun? Nein!
Sollte ich also sein Angebot annehmen?
Ohne Zweifel wäre dies vom religiösen Standpunkt durchaus nützlicher.
Nein - kein Zweifel, ich sollte es annehmen, ja vielmehr, ich muss sogar!“
So gaben die beiden einander ihr Wort und der Einsiedler kehrte zurück.



Nächsten Morgen fand er tatsächlich zwei Dinare neben seinem Bett und war hoch erfreut.
Auch am nächsten Morgen war das Gold an seinem Platz. Am dritten Morgen jedoch suchte er
vergeblich danach. Sein Zorn wuchs ins Grenzenlose.
Er griff nach seiner Axt und eilte zum Ort des Götzendienstes. Aber gerade wie beim letzten
mal lauerte ihm der Teufel auf dem Weg dorthin auf.
„Du Elender, du Erzteufel!“ schrie der Einsiedler, „willst Du mich erneut von meiner heiligen
Pflicht abhalten?“
„Du kannst sie ohnehin nicht erfüllen, du schaffst es nimmermehr!“ gab der Böse zurück.
„Hast du den Beweis meiner Kraft vergessen?“ gab der erzürnte Einsiedler scharf zurück.



Aber zu seiner eigenen großen Überraschung, fiel er wie ein saftloses Blatt kraftlos zur Erde.
Der Teufel setzte ihm seinen Fuß auf die Brust, ergriff ihn an der Kehle und sprach ihm vor:
“Entweder schwörst du diesen Baum nicht anzutasten oder bereite dich darauf vor zu
sterben.“
Der Einsiedler, gänzlich hilflos, gab klein bei:
„Ich schwöre es, aber nenne mir den Grund für meine missliche Lage.“
„Höre,“ antwortete ihm der Satan „zuerst mühtest du dich um die Sache Gottes und um die
getreue Befolgung Seiner Anordnungen. Daher musste ich dir unterliegen. Aber nun bist du um
deinetwegen wütend und um deines eigenen weltlichen Gewinns wegen.“ Diese Geschichte
erhellt den Ausspruch im Qur'an:
"Er sprach: "Mein Herr, da Du mich hast abirren lassen, so will ich ihnen
wahrlich (das Böse) auf Erden ausschmücken, und wahrlich, ich will sie allesamt
irreführen, außer Deine erwählten, aufrichtigen Diener unter ihnen.
[15:39-40]



Ein Frommer kann vor den Anfechtungen des Satans nicht sicher sein, außer durch
Aufrichtigkeit und wissen
.
Daher hielt sich der erlauchte Maaruf immer selbst vor: Wünscht du die Erlösung, so sei aufrichtig."
Yakub der Sufi sagte: "Jener welcher seine Tugenden genauso verbirgt wie seine Laster -
ist aufrichtig."
Im Traum sah ein Mann einen toten Sufi der über die Taten seines abgelaufenen Lebens
befragt wurde. "Alle Handlungen", sagte der Sufi die um Gottes Willen
geschahen, wurden mir vergolten. Z.B. entfernte ich einmal eine Orangenschale vom Gehsteig.
Mein Esel war mir verstorben, der 100 Dinare wert war und ein Seidenfaden auf meiner Kappe
wurde auf der Seite der Frevelhaftigkeit gefunden. Einmal gab ich etwas an Almosen und
genoss der Leute Blick auf mir. Diese Handlung trug weder Belohung noch Strafe für mich zur
Folge.



Warum hast du deinen Esel verloren? fragte der Mann den Sufi. Weil, als ich
vom Tod meines Esels erfuhr, ich sagte:
Verdammt, ich hätte an den Willen Gottes
denken sollen.
Als der Sufyan Saori von diesem Traum erfuhr, sagte er : Dieser Sufi hatte kann froh sein,
dass keine Strafe für ihn vorgesehen war, als er sich freute, dass die Leute auf ihn blickten, als
er Almosen gab." Es gibt einen Bericht über einen Mann, der sich in Frauenkleider öfters
auf Hochzeitsfeste und Trauerfeierlichkeiten begab. Einmal verlor eine Dame ihre Perle auf
solch einer Party und jeder wurde sorgfältig durchsucht.


Dieser Mann hatte größte Angst, dass
man seine Identität entdecken würde. Aufrichtig bereute er in seinem Herzen und gelobte diese
Sache nie wieder zu tun und suchte bei Gott Vergebung und Hilfe. Nun waren er und sein
Begleiter an der Reihe durchsucht zu werden. Sein Gebet war erhört worden, da die Perle in
den Kleidern seines Begleiters entdeckt wurde und er daher gerettet war.




Ein Sufi erzählte folgende Geschichte:
Ich schloss mich der Flotte an, die zum kleinen Dschihad aufbrach. Einer von uns
verkaufte seinen Proviantsack und ich kaufte ihn, da ich dachte er würde im Krieg Nutzen
bringen, und auch daran, dass ich ihn nach dem Krieg mit Gewinn verkaufen könnte. In der
selben Nacht träumte ich, dass zwei Engel vom Himmel herabstiegen. Einer von ihnen sagte
zum anderen: "Fertige eine vollständige Liste der Krieger an.
Der andere fing an niederzuschreiben.


Dieser bricht auf um Abenteuer zu erleben, jener
um Geschäfte zu machen, dieser
um zu Ehre zu kommen und jener um dem Willen Gottes zu gehorchen".
Dann blickte er auf mich und sagte: "Reihe diesen unter die Geschäftemacher."
Aber ich widersprach: "Um Gottes Willen - missversteh' mich nicht. Ich bin nicht
aufgebrochen um Geschäfte zu machen. Ich besitze kein Kapital. Ich bin nur des Dschihads
Willen aufgebrochen!
Aber Herr, sagte der Engel hast du nicht gestern diesen Proviantsack
gekauft, und hast du dabei nicht an Profit gedacht?"
Ich klagte und flehte ihn an, mich nicht als Händler aufzuschreiben.

Der eine Engel sah den
anderen an, der dann sagte:
Nun gut. Dieser Mann brach des gerechten Kampfes wegen auf, doch kaufte er einen
Proviantsack des Profites wegen. Nun wird Gott über ihn zu entscheiden haben."" S
irri as Sagati sagte: "Zwei Rakaat eines Gebetes, welche in völliger Aufrichtigkeit und
Versenktheit verrichtet werden, sind besser als 70 oder 700 Ahadith mit der vollständigen Liste der Überlieferer zu kopieren.

Einige sagen, dass ein Moment der Aufrichtigkeit die Erlösung bedeutet, aber dies geschieht
sehr selten.
Wissen ist der Samen, Ausübung die Frucht und Ehrlichkeit ist das Wasser, welches die
Pflanze nährt.
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Einige sagen, dass Gottes Missfallen an solch einer Person offenbar wird, welcher drei Dinge
gegeben sind.

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Sie hält den Umgang mit tugendhaften Menschen aufrecht, zieht aber keinen Nutzen daraus.
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Sie vollbringt tugendhafte Taten, doch lässt es dabei an Aufrichtigkeit ermangeln.
Sie erlernt die Philosophie und versteht es doch nicht die Wahrheit zu erkennen. Ein Sufi
sagte: Gott sieht nur auf die Aufrichtigkeit und nicht auf die Handlungen Seiner
Geschöpfe.


Junaid sagte: Es gibt einige Diener Gottes, die weise sind und auch weise handeln und
die aufrichtig in ihren Handlungen sind. Und die Aufrichtigkeit führt zur Tugend."
Sahl sagte: "Aufrichtigkeit bedeutet, dass alle unsere Handlungen oder Absichten, alle
unsere Gemütszustände, ob wir nun etwas tun oder ruhen, ausschließlich für Gott und um
Seinetwillen sind.


Aber dies zu erreichen ist äußerst schwierig, denn es gefällt dem Ego ganz und gar nicht.
Ruyan sagte: "Aufrichtigkeit bedeutet das Nichtberücksichtigen von Belohnung in dieser
wie in der nächsten Welt.


Wer Gott verehrt, um ins Paradies zu gelangen, ist nicht wirklich aufrichtig. Lass ihn für
Gottes riza (Wohlgefallen) handeln. Dieser Zustand wird von den Siddiqis (den ehrlich Gottergebenen) erreicht und ist Aufrichtigkeit par Excellenze.

Wer gute Handlungen aus Furcht vor Hölle und Hoffnung auf das Paradies tut ist insofern
aufrichtig, als er seine momentanen weltlichen Vergnügen aufgibt, aber dafür in der Zukunft die
Befriedigung seiner Lust und Leidenschaften im Paradies begehrt.


Das Sehnen der wirklich
Frommen ist das riza ihres Geliebten.

Es kann eingewandt werden, dass das Handlungsmotiv des Menschen die Annehmlichkeit ist
und dass die Freiheit vom Wunsch nach dieser Annehmlichkeit eine rein Gott vorbehaltene
Eigenschaft ist. Dieser Einwand aber gründet auf einem Missverständnis. Es ist wahr, dass der
Mensch sich nach Annehmlichkeiten sehnt, aber Annehmlichkeit hat verschiedene
Bedeutungen.


Die allgemeine Ansicht meint die Befriedigung der sinnlichen Bedürfnisse im Paradies, aber
diese hat keine Ahnung von der Natur höheren Vergnügens - der Einheit mit Gott und der
Anschauung Seiner Schönheit und vermag überdies solches nicht als Vergnügen ansehen.


Aber gerade dies ist das Vergnügen, und wer dieses genießt, wird nicht einen Moment an die
gewöhnlichen Vergnügen des Paradieses denken, denn sein höchstes Vergnügen, sein
ummum bonum
(die Summe allen Gutens) ist die Liebe Gottes.
Tufail sagte: Gutes um der Menschen Willen zu tun ist Heuchelei, dies allerdings nicht zu
tun ist Untreue. Aufrichtig ist jener, der frei von beiden ist und nur für Gott arbeitet.


Diese Definitionen geben eine Idee vom Ideal jener Aufrichtigkeit, welche von edlen Seelen
angestrebt wird. Lasst uns nun die praktische Seite zum Nutzen des Durchschnittsmenschen
erörtern.
Handlungen hinterlassen einen bestimmten Eindruck im Herzen und stärken dessen Qualitäten
ihm, welche den Anstoß für diese Handlungen gaben. z.B. tötet Heuchelei das Herz ab und auf
Gott hin ausgerichtete Absichten führen zur Erlösung. Beide sammeln Kraft, proportional zu
jenen Auswirkungen, die sich aus ihren jeweiligen Ursprüngen ergeben. Da sich beide jedoch
tatsächlich entgegenstehen, so bleibt eine Handlung ohne Wirkung auf das Herz, da es aus
beiden Motivationsgründen den gleichen Stimulus erfährt.
Stellen wir uns solch eine Handlung so vor, wie eine, die jemanden der Tugend eine
Spanne näher bringt, ihn gleichzeitig jedoch zwei Spannen davon entfernt. Der innere Erfolg
seines Fortschrittes wäre, dass er bleibt wo er ist, obgleich er schon gemäss seiner Motivation
für diese Handlung belohnt oder bestraft wird. Ein Mann bricht zur Wallfahrt auf und nimmt
einige Handelswaren mit sich; er wird für seine Pilgerfahrt belohnt. War jedoch seine Absicht
dabei der bloße Handelsgewinn, kann er nicht als Hadschi
Wallfahrer gelten.



Ein Krieger der um den Willen Gottes kämpft, wird seinen Lohn erhalten, auch wenn er an
der Beute teilhat, solange seine alleinige Motivation die Sache der Religion ist. Das latente
Begehren nach Kriegsbeute tritt so nicht in den Weg seiner Belohnung, auch wenn solcher
Kriegerden den edlen Seelen untergeordnet ist, die gänzlich in Ihm, Gott aufgehen. ... die
durch Ihn sehen, durch Ihn hören, durch Ihn handeln." (Hadith) So gehört solch ein
Krieger doch zu den Guten und Tugendhaften. Denn legten wir den höchsten Standard als Maß
für alle an, so wäre die Religion ein hoffnungsloses Unterfangen und würde letztlich in
Pessimismus enden. Gleichzeitig müssen wir jedoch jene warnen, die mit dem niedrigen
Standard sich zufrieden geben - sie werden sehr oft enttäuscht werden. Sie meinen ihre Motive
sind nur um den Gottes Willen, doch im geheimen ist ihr Ziel ein verborgenes, sinnliches
Vergnügen. Lasst den Handelnden der sich bemüht hat und über sein Motivation nachgedacht
hat , nicht zu zuversichtlich bezüglich seiner Aufrichtigkeit sein. Über die Furcht, dass er
zurückgewiesen werden kann lasst ihn um Annahme hoffen. Das ist der Glaube der
Rechtgläubigen, die ihren Herren fürchten und nur von Ihm hoffen.


Und Allah und Sein Gesandter wissen es besser!

 
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