|
100 Ahadith
Man soll die Erde bebauen
1 Wenn ein Muslim etwas gepflanzt oder gesät
hat, und ein Vogel, ein Mensch oder ein
Tier davon ißt, wird er dafür belohnt.
Der Muslim ist wie die Biene
2 Der Gläubige ist wie eine Biene: sie ißt und
erzeugt nur Gutes.
Tierschutz: eine Frau und ihre Katze
3 Eine Frau wurde von Gott gestraft, weil sie
eine Katze einsperrte bis sie starb, und so
kam die Frau in die Hölle, weil sie die
Katze weder fütterte, noch ihr zu trinken
gab, als sie eingesperrt war, noch sie von
dem Getier der Erde fressen ließ.
Der Umgang mit den Menschen
4 Einmal fragte einer den Propheten : „Was
im Islam ist das Beste?“
Er antwortete: „Wenn du die Hungrigen
speist und die Menschen grüßt, gleich ob du
sie kennst oder nicht.“
Das Zeichen der Bruderliebe unter den
Gläubigen
5 Keiner von euch ist gläubig, ehe er nicht für
seinen Bruder das wünscht, was er sich
selbst wünscht.
Das Unterlassen dessen, was einen
nichts angeht
6 Der Beweis für die Aufrichtigkeit eines
Muslims ist, daß er sich nicht um das kümmert,
was ihn nichts angeht.
Was dem Gläubigen nach seinem Tode
bleibt
7 Wenn ein Mensch stirbt, kommen auch seine
Werke zum Stillstand mit drei Ausnahmen:
Taten der Nächstenliebe, die weiterlaufen,
Wissen, von dem alle profitieren
können und rechtschaffene Nachkommen,
die für ihn beten.
Der Umgang zwischen jung und alt
8 Derjenige gehört nicht zu uns, der sich der
Kleinen unter uns nicht erbarmt, die Alten
unter uns nicht achtet, das Gute nicht gebietet
und das Böse nicht verwehrt.
Der Heuchler
9 Der Schlimmste ist derjenige mit zwei Gesichtern,
der den einen ein Gesicht zeigt und
den anderen ein anderes.
Zürne nicht
10 Ein Mann kam zu Propheten und bat
ihn: „Bringe mir nur das Wichtigste bei,
damit ich es behalte.“ Er sagte immer wieder:
„Werde nicht zornig“.
Dreierlei kommen nicht ins Paradies
11 Betrüger, Angeber und Geizige werden
das Paradies nicht betreten.
Gläubige dürfen ihren Kontakt nicht
abbrechen
12 Es ist dem Muslim nicht erlaubt, sich von
seinem Bruder länger als drei Nächte im
Zorn zu trennen. Danach sollen sie sich
treffen und gegenseitig anschauen. Wer
den anderen zuerst grüßt, ist der Bessere.
Die Unverletzlichkeit des Muslims
13 Alles an einem Muslim ist einem anderen
Muslim unantastbar: Er darf weder sein
Blut vergießen, noch sich sein Vermögen
aneignen, noch ihn in seiner Ehre verletzen.
Das Verbot, Menschen zu verfluchen
14 Man sagte zu Gottes Gesandtem : „Verfluche
die Götzendiener!“ Er sagte: „Ich
bin nicht gesandt, um zu verfluchen, sondern
um barmherzig zu sein gegen die
ganze Welt.“
Der Märtyrer
15 Wenn ein Muslim getötet wird, weil er
sein Vermögen, seine Familie, seine
Religion oder sein Leben verteidigt, ist er
ein Märtyrer.
Das Verhalten an öffentlichen Orten
16 Von Abu Sa’id al-Khudri, vom Propheten
, der gesagt hat:
„Hütet euch davor, an den Straßen zu
sitzen!“
Sie (die Leute) sagten zu ihm: „Es ist
unvermeidbar; denn diese sind unsere
Treffpunkte zum Sitzen, an denen wir uns
miteinander unterhalten.“
Er sagte: „Wenn ihr also zu diesen
Treffpunkten kommt, so sorgt dafür, daß
ihr das Recht der Straße wahrt.“
Sie fragten: „Und was ist denn das Recht
der Straße?“
Er sagte: „Das Niederschlagen des Blikkes,
das Unterlassen (anderen) zu schaden,
die Erwiderung des Friedensgrußes, das
Rechte zu gebieten und das Verwerfliche
zu verbieten.“
Tierschutz: ein Mann und ein Hund
17 Der Prophet erzählte: „Als einmal ein
Mann unterwegs war, und sein Durst größer
wurde, stieg er hinab in einen Brunnen
und trank daraus. Dann stieg er hinauf und
sah einen Hund, der vor Durst die Feuchtigkeit
der Erde aufleckte. Da sagte er
sich: ‚Dieser Hund leidet, wie ich gelitten
habe.‘ Da füllte er seinen Schuh mit
Wasser, hielt ihn mit seinem Mund fest,
stieg hinauf und gab dem Hund zu trinken.
Dann dankte er Gott dafür, und Gott
vergab ihm seine Sünden“. Die Leute
sagten: „O Gesandter Gottes, bekommen
wir auch unseren Lohn für das, was wir für
die Tiere tun?“ Er antwortete: „Jede gute
Tat an einem Lebewesen hat ihren Lohn.“
Nachsicht mit dem Schuldner
18 Wer einem Zahlungsunfähigen Aufschub
gewährt, bekommt für jeden Tag eine einfache
Belohnung, bis die Zeit der Rückzahlung
des Darlehens gekommen ist. Und
wenn die Zeit der Rückzahlung des Darlehens
gekommen ist, und er einen weiteren
Aufschub gewährt, bekommt er für jeden
Tag die doppelte Belohnung.
Die Zufluchtnahme zu Gott vor vier
Dingen
19 Der Prophetengefährte Sa’d ibn Abi Waqqas
sagte:
Der Prophet hat uns diese Worte gelehrt,
wie man das Schreiben lehrt:
„O Gott, ich nehme meine Zuflucht zu
Dir vor der Feigheit, vor dem Geiz, vor
dem Elend des Greisenalters, vor der Versuchung
der Welt und vor der Strafe im
Grab.“
Die Vermeidung der sieben Todsünden
20 Der Prophet hat gesagt: „Vermeidet die
sieben Todsünden.“ Man fragte ihn: „O
Gesandter Gottes, welche sind dies?“ Er
antwortete: „Gott Teilhaber zuzuschreiben,
Zauberei, jemanden zu töten, außer,
wenn man das Recht dazu hat, ihn zu
töten, Zinsen zu nehmen, sich das Vermögen
des Waisen anzueignen, vom
Schlachtfeld zu fliehen und keusche, achtlose
gläubige Frauen zu verleumden.“
Gottes Freude über die Umkehr des
Menschen
22 Gott freut sich über die Umkehr Seines
Dieners mehr als einer von euch, der sein
in der Wüste verlorengegangenes Tier
wiedergefunden hat.
Bedachtsamkeit und Eile
23 Die Bedachtsamkeit kommt von Gott, und
die Eile kommt vom Satan.
Gott liebt die Freundlichkeit
24 Gott ist freundlich und liebt die Freundlichkeit.
Er belohnt die Freundlichkeit
mehr als die Strenge oder ähnliches.
Die Geduld im Umgang mit den Leuten
25 Der Muslim, der mit den Leuten Umgang
hat und ihren Schaden geduldig erträgt, ist
besser als derjenige, der mit ihnen keinen
Umgang hat und ihren Schaden nicht
standhaft erträgt.
Gottes Fluch für Bestechung
26 Gott verflucht jeden, der Schmiergelder
gibt, nimmt oder vermittelt.
Die Hilfe für den Glaubensbruder
27 Gottes Gesandter sagte:
„Hilf deinem Bruder, wenn er Unrecht
tut und wenn er Unrecht erleidet.“ Da sagte
jemand: „O Gottes Gesandter, ich helfe
ihm, wenn ihm Unrecht geschieht, aber wie
helfe ich ihm, wenn er Unrecht tut?“ Er
sagte: „Halte ihn vom dem Unrecht ab,
dies ist deine Hilfe für ihn.“
Gott schaut in die Herzen und auf die
Taten
28 Gott schaut nicht auf euer Aussehen und
euer Vermögen, sondern Er schaut in eure
Herzen und auf eure Taten.
Die Zufluchtnahme
29 „Ich nehme meine Zuflucht zu Dir vor unnützem
Wissen, vor einem nicht gottesfürchtigen
Herzen, vor einer unersättlichen
Seele und vor einer Bitte, die Du nicht erfüllst.“
Nicht zu sehr lieben und hassen
30 Liebe deinen Freund nicht zu sehr, denn
vielleicht wird er einmal dein Feind. Hasse
deinen Feind nicht zu sehr, denn vielleicht
wird er einmal dein Freund.
Der gute und der schlechte Gefährte
31 Ein guter und ein schlechter Gefährte sind
wie ein Moschusträger und ein Mann, der
den Blasebalg bedient. Der Moschusträger
schenkt oder verkauft dir etwas von dem
Moschus und du findest bei ihm zumindest
einen guten Geruch. Aber der Bediener
des Blasebalgs verbrennt dir deine Kleider
und du findest bei ihm nur einen widerwärtigen
Geruch.
Gott läßt dem Ungerechten Zeit bis zu
seiner Bestrafung
32 Wahrlich, Gott gibt dem Ungerechten Zeit,
aber wenn Er ihn einst bestraft, läßt Er ihn
nicht mehr entkommen. Hierauf rezitierte
der Prophet aus dem Qur’an: „So ist der
Griff deines Herrn, wenn Er die Städte ergreift,
während sie Unrecht tun. Gewiß,
Sein Griff ist schmerzhaft und hart.“ (Sura
11 Hud 102)
Die gegenseitige Hilfe
33 Gott hilft Seinem Diener, solange dieser
seinem Bruder hilft.
Die Anleitung zum Wohl entspricht im
Lohn der Tat
34 Wer zum Wohl anleitet, bekommt seinen
Lohn entsprechend der Tat.
Wohnungen im Paradies und für wen sie
sind
35 Der Prophet sagte:
„Im Paradies sind Wohnungen aus
durchsichtigem Material, so daß man das
Innere von außen und das Äußere von innen
sehen kann.“ Da fragte ein Beduine:
„Für wen sind diese Wohnungen, o Gottes
Gesandter?“ Er antwortete: „Sie sind für
diejenigen, die gute Rede führen, die die
Hungrigen speisen, die das Fasten halten
und für diejenigen, die in der Nacht zu Gott
beten, während die anderen schlafen.“
Was einen am ehesten ins Paradies oder
in die Hölle bringt
36 Gottes Gesandter wurde gefragt, wodurch
die Menschen am ehesten ins Paradies
gelangen. Er antwortete: „Durch die
Furcht vor Gott und einen guten Charakter.“
Darauf wurde er gefragt, wodurch die
Menschen am ehesten in die Hölle gelangen.
Er sagte: „Durch den Mund und die
Genitalien.“
Die Scheu und der Glaube
37 Die Scheu ist ein Teil des Glaubens.
Geschwätz ist Sünde
38 Es ist eine große Sünde, alles was man
hört, weiterzugeben.
Großmut im Umgang
39 Gott erbarmt sich eines Mannes, der großmütig
ist, wenn er verkauft, kauft oder einfordert.
Was man durch seiner Hände Arbeit
verdient
40 Das Beste, was man essen kann, ist dasjenige,
was man durch seiner Hände Arbeit
verdient, denn David, der Prophet Gottes,
hat von seiner Hände Arbeit gelebt.
Der schlechte Mensch
41 Ein schlechter Mensch ist jemand, den die
Menschen verlassen, weil sie sich vor seiner
Unanständigkeit schützen wollen.
Barmherzigkeit mit Kindern
42 Ein Beduine kam zum Propheten und
sagte: „Küßt ihr eure Kinder? Wir küssen
unsere nicht!“ Da sagte der Prophet :
„Vermag ich etwas für dich, da Gott die
Barmherzigkeit aus deinem Herzen gerissen
hat?“
Beachtung des Rechts bis zum Jüngsten
Tag
43 Ein Teil meiner islamischen Gemeinschaft
wird das Recht beachten bis zum Jüngsten
Tag.
Die Zeichen des Heuchlers
44 Der Heuchler ist an drei Zeichen zu erkennen:
Wenn er redet, lügt er, wenn er ein
Versprechen gibt, bricht er es, und wenn
man ihm etwas anvertraut, gibt er es nicht
zurück.
Die Rückzahlung der Schuld
45 Die verzögerte Rückzahlung eines reichen
Schuldners ist Unrecht.
Abwarten mit den bedrängten
Schuldnern
46 Ein Kaufmann pflegte Kredite an die
Leute zu vergeben, und wenn er dann
einen bedrängten Schuldner sah, sagte er
zu seinen Angestellten: „Erlaßt ihm seine
Schuld, damit Gott uns unsere Schuld
erläßt.“ Und Gott erließ ihm seine Schuld.
Nachsicht mit den Leuten
47 Der Vorbeter soll das Gebet für die Menschen
nicht zu lange ausdehnen, weil er
auf die Schwachen, Kranken, Alten und
diejenigen, die ein Geschäft zu erledigen
haben, Rücksicht nehmen muß. Wenn er
aber allein betet, kann er beten, so lange er
will.
Seid nicht so streng
48 Seid nicht so streng gegen euch selbst,
denn Gott war streng zu denjenigen, die
gegen sich selbst streng waren, und nur die
Einsiedeleien und Klöster sind von ihnen
übriggeblieben.
Unrecht führt zu Finsternis
49 Die Ungerechten gehen am Jüngsten Tag
in die Finsternisse ein.
Suche das Wissen
50 Die Suche nach Wissen ist eine Pflicht für
jeden Muslim.
Freundschaft unter den Gläubigen
51 Die Gläubigen sind in Freundschaft, Liebe
und Herzlichkeit verbunden wie ein einziger
Körper. Wenn ein Teil schmerzt, leidet
der ganze Körper an Schlaflosigkeit und
Fieber.
Der Allerbarmer und die Barmherzigen
52 Mit den Barmherzigen ist Gott
barmherzig. Seid also barmherzig mit
denjenigen, die auf der Erde sind, damit
derjenige mit euch Erbarmen hat, der im
Himmel ist.
Wer sich nicht erbarmt
53 Wer sich nicht erbarmt, dem wird kein Erbarmen
zuteil.
Vor wessen Unheil der Nachbar nicht
sicher ist
54 Derjenige, dessen Nachbar nicht vor seinem
Unheil sicher ist, wird das Paradies
nicht betreten.
Die gute Behandlung des Nachbarn
55 Der Engel Gabriel fuhr so lange fort, auf
mich einzureden, meinen Nachbarn gut zu
behandeln, bis ich meinte, er würde ihn
noch als Erben einsetzen.
Die Stellung der Mutter
56 Jemand kam zu Gottes Gesandtem und
fragte: „O Gottes Gesandter, wer hat das
größte Recht auf meinen guten Umgang?“
Er antwortete: „Deine Mutter, hierauf deine
Mutter, hierauf (wiederum) deine Mutter,
hierauf dein Vater, und hierauf dein
nächster Verwandter und dann der nach
ihm nächste.“
Gottes und der Eltern Zufriedenheit
57 Die Zufriedenheit Gottes liegt in der Zufriedenheit
der Eltern, und die Unzufriedenheit
Gottes liegt in der Unzufriedenheit
der Eltern.
Die Erziehung der Töchter ist ein Weg
zum Paradies
58 Wer zwei Töchter erzieht, bis sie erwachsen
sind, wird mit mir das Paradies betreten
wie Zeigefinger und Mittelfinger zusammengehören.
Fürsorge für Töchter und Schwestern
59 Wenn jemand drei Töchter oder drei
Schwestern hat, und wenn er Gott fürchtet
und sich um sie kümmert, wird er mit mir
im Paradies sein, gemeinsam wie Zeigefinger
und Mittelfinger zusammengehören.
Der Vorrang der Menschen liegt in ihrer
Gottesfurcht
60 O ihr Menschen, euer Gott ist ein Einziger
Gott. Ihr habt alle einen einzigen Vorfahren.
Es gibt keinen Vorrang eines Arabers
über einen Nichtaraber oder eines Nichtarabers
über einen Araber, noch eines
Dunkelhäutigen über einen Hellhäutigen
oder eines Hellhäutigen über einen Dunkelhäutigen
– es sei denn aufgrund seiner
Gottesfurcht.
Frömmigkeit und Sünde
61 Die Frömmigkeit ist die beste Eigenschaft,
und alles, was dein Herz den anderen nicht
offenbaren will, ist Sünde.
Die Bestrafung der Vornehmen und der
Schwachen
62 Gott hat diejenigen, die vor euch waren,
vernichtet, weil sie die Vornehmen, wenn
sie gestohlen hatten, laufen ließen, während
sie die Schwachen bestraften.
Richtet in Gerechtigkeit
63 Wenn ihr richtet, seid gerecht, und wenn
ihr tötet, tut es richtig, denn Gott ist gut
und liebt die Gutes Tuenden.
Viererlei Leute verabscheut Gott
64 Vier Leute verabscheut Gott: den Verkäufer,
der immer schwört, den hochmütigen
Armen, den alten Hurer und den ungerechten
Führer.
Gesundheit und Muße
65 Es gibt zwei Gnaden Gottes, die viele
unter den Menschen unklugerweise
übersehen: die Gesundheit und die Muße.
Der Prophet und der gute Charakter
66 Ich bin gesandt, den guten Charakter zu
vervollständigen.
Änderung des Verwerflichen
67 Wer von euch etwas Verwerfliches sieht,
soll es mit eigenen Händen ändern, wenn
er es aber nicht kann, dann mit Worten,
und wenn er auch das nicht kann, dann
muß er es aus tiefstem Herzen verabscheuen;
das ist das Mindeste an Glauben.
Freundlichkeit und Unfreundlichkeit
68 Die Freundlichkeit macht alles angenehm,
und die Unfreundlichkeit alles schändlich.
Schutz der Familie
69 Wer die Frau von ihrem Mann entfremdet,
der gehört nicht zu uns.
Auswahl der Ehefrau
70 Eine Frau wird wegen dreier Eigenschaften
geheiratet: wegen ihres Vermögens,
wegen ihrer Schönheit und wegen ihrer
Religion. So nimm die Fromme mit dem
guten Charakter, dann wirst du erfolgreich
sein.
Die Vollkommensten im Glauben und
die besten unter euch zu ihren Frauen
71 Der Vollkommenste im Glauben unter den
Gläubigen hat den besten Charakter, und
die besten unter euch sind die besten zu
ihren Frauen.
Vier Dinge sind Glückssache und vier
andere sind Unglück
72 Vier Dinge sind eine Sache des Glücks:
eine rechtschaffene Frau, eine geräumige
Wohnung, ein guter Nachbar und ein bequemes
Reittier. Vier Dinge sind ein Unglück:
ein böser Nachbar, eine böse Frau
und eine enge Wohnung.
Doppelter Lohn für Christen oder Juden,
wenn sie Muslime werden
73 Wer von den Christen oder Juden Muslim
wird, bekommt den doppelten Lohn und
ist wie einer von uns und hat die gleichen
Pflichten wie wir. Wenn ein Götzendiener
Muslim wird, bekommt er den einfachen
Lohn und ist wie einer von uns und hat die
gleichen Pflichten wie wir.
Die Worte des Propheten sind von Gott
eingegeben
74 Der Prophetengefährte Ibn ‘Amr ibn al-
’Ass sagte: „Ich pflegte alles aufzuschreiben,
was ich vom Propheten hörte, weil
ich es bewahren wollte. Da verbot es mir
der Stamm der Quraisch, indem sie sagten:
‚Du schreibst alles auf, was du von ihm
hörst, und Gottes Gesandter ist doch nur
ein Mensch, der im Zorn und in der Güte
spricht!‘ So hörte ich also mit dem
Schreiben auf. Dies erwähnte ich bei Gottes
Gesandtem, und er zeigte mit seinem
Finger auf seinen Mund und sagte:
‚Schreibe, bei Allaht! Es kommt nur die
Wahrheit dabei heraus.‘“
Wer über den Propheten Lügen
verbreitet
75 Der Prophetengefährte Anas sagte, daß er
sich gehindert fühle, viele Überlieferungen
zu erzählen, weil der Prophet gesagt hat:
„Wer absichtlich über mich Lügen verbreitet,
wird seinen Platz in der Hölle finden.“
Wenn ein Hund aus einem Geschirr frißt
76 Wenn ein Hund aus dem Geschirr eines
von euch frißt, soll er den Inhalt wegschütten,
dann das Geschirr siebenmal waschen,
und zwar nach einer Version der Überlieferung
zuerst oder einmal mit Erde.
Taten und Absicht
77 Bei den Taten ist die Absicht
entscheidend.
Geduld, wenn das Kind eines
Gottesdieners stirbt
78 Wenn das Kind eines Dieners Gottes
stirbt, sagt Gott zu Seinen Engeln: „Ihr
habt das Kind Meines Dieners aus dem
Leben gerissen.“ Sie antworten: „Ja.“
Dann sagt Er: „Ihr habt die Frucht aus dem
Herzen Meines Dieners gerissen.“ Sie
antworten: „Ja.“ Dann fragt Er: „Was hat
Mein Diener dazu gesagt?“ Sie antworten:
„Er hat Dich gelobt und gesagt: ‚Gewiß,
wir gehören Gott, und zu Ihm kehren wir
zurück.‘“ Dann sagt Gott: „Baut Meinem
Diener ein Haus im Paradies und es ‚Haus
des Lobes‘.“
Vom Recht des Nachbarn
79 Derjenige ist kein echter Gläubiger, der
sich satt ißt, während sein Nachbar hungrig
bleibt.
Wissenssuche ist ein Weg zum Paradies
80 Wer einen Weg auf der Suche nach Wissen
einschlägt, dem wird Gott den Einzug ins
Paradies leicht machen. Immer wenn sich
Leute in einem der Häuser Gottes
versammeln, um gemeinsam das Buch
Gottes zu verlesen und zu studieren, kommt
über sie die Gegenwart Gottes, umschließt
sie die Barmherzigkeit und umgeben sie die
Engel.
Die Grundlagen des Islams
81 Der Islam ist auf fünf Pfeilern errichtet:
dem Zeugnis, daß es keinen Gott gibt außer
Gott und daß Muhammad Gottes Gesandter
ist, dem Verrichten des Gebets,
dem Entrichten der Abgabe, der Pilgerfahrt
und dem Fasten im Monat Ramadan.
Das menschliche Wesen des Propheten
82 Ihr sollt mich nicht verehren, wie die
Christen Jesus, den Sohn Marias,
verehren, denn ich bin nur ein
menschliches Wesen. Sagt also: „Gottes
Diener und Gesandter.“
Der letzte der Propheten
83 Die Kinder Israels wurden von Propheten
regiert. Immer wenn ein Prophet starb,
folgte ein anderer. Auf mich aber folgt
kein Prophet sondern die Kalifen.
Gehorsam nur gegen Gott
84 Man darf niemandem gegenüber gehorsam
sein, indem man gegen Gott ungehorsam
ist.
Vervollkommnung des Glaubens
85 Wenn jemand aus Liebe zu Gott liebt, haßt
oder etwas verhindert, hat er seinen Glauben
vervollkommnet.
Das Sterben im Glauben an eine Sache
86 Wenn jemand im Glauben an eine Sache
stirbt, läßt Gott ihn darin auferstehen.
Lob Gottes im Guten wie im Schlechten
87 Wenn der Prophet etwas sah, was er
liebte, sagte er: „Lob sei Gott, mit Dessen
Gnade die guten Dinge vollendet werden.“
Und wenn er etwas sah, was ihm nicht gefiel,
sagte er: „Lob sei Gott in jedem Fall.“
Was man beim Zubettgehen sagt
88 Wenn du zu Bett gehst, sprich: „Ich nehme
meine Zuflucht zu Gottes vollkommenen
Worten vor Seinem Zorn und Seiner Strafe,
vor der Bosheit Seiner Diener und vor
den Sticheleien der anwesenden Satane.“
Gottes Nachsicht mit seinen Dienern
89 Wenn ein Diener Muslim wird, und sein
Glaube im Islam fest geworden ist,
schreibt Gott ihm alles gut, was er an
guten Taten begangen hat, und tilgt alle
schlechten Taten, die er begangen hat.
Danach berechnet Er die guten Taten
zehnfach bis 700fach, und die schlechten
Taten einfach, wenn Gott sie ihm nicht
vergibt.
Der Zweck der Überlegung bei der
Koran-Lesung
90 Lernt den Qur’an und bittet Gott dafür um
das Paradies, bevor andere Leute ihn lernen
und dafür das Diesseits erbitten, denn
es gibt drei verschiedene Menschen, die
den Qur’an lernen: solche, die damit prahlen
wollen, solche, die damit verdienen
wollen, und solche, die ihn für Gott rezitieren.
Der letzte Prophet ist zu allen Menschen
gesandt
91 Die früheren Propheten wurden zu ihren
jeweiligen Völkern gesandt, ich aber zu allen
Menschen.
Das Beispiel vom Lebendigen und vom
Toten
92 Diejenigen, die Gottes gedenken (dhikr),
und diejenigen,
die nicht gedenken, sind wie Lebendige
und Tote.
Von den Zeichen vor dem Jüngsten Tag
93 Kurz vor dem Jüngsten Tag wird das Wissen
aufgehoben, hält die Unwissenheit
Einzug und nimmt das Töten zu.
Was Glauben bedeutet
94 Glauben bedeutet, an Gott zu glauben, an
Seine Engel, an die Begegnung mit Ihm,
sowie an Seine Propheten und an die Auferweckung.
Das Verbot zu betrügen und die Waffe
gegen die Gläubigen zu erheben
95 Wer gegen uns die Waffe erhebt, gehört
nicht zu uns, und wer uns betrügt, gehört
nicht zu uns.
Wofür man kämpft
96 Jemand kam zum Propheten und sagte:
„Es gibt Männer, die für Beute kämpfen,
Männer, die für ihren Ruhm kämpfen, und
Männer, die kämpfen, um ihre Stellung zu
zeigen. Wer von ihnen ist auf dem Weg
Gottes?“ Der Prophet entgegnete: „Wer
dafür kämpft, daß Gottes Wort das Höchste
ist, der ist auf dem Weg Gottes.“
Die Ungeheuerlichkeit der
Götzendienerei
97 Jemand kam zum Propheten und fragte:
„O Gottes Gesandter, welches sind die beiden
gegensätzlichen Dinge, die etwas notwendigerweise
geschehen lassen?“ Er antwortete:
„Wer stirbt, ohne Gott etwas beigesellt
zu haben, wird in das Paradies eingehen,
und wer stirbt und Gott etwas beigesellt
hat, wird in die Hölle kommen.“
Gottes Geduld mit den Menschen
98 Es gibt keinen, der im Ertragen von Kränkungen
geduldiger ist als Gott der Erhabene,
denn sie schreiben ihm Gleichgestellte
zu und behaupten, daß Er Kinder habe,
und dennoch gewährt Er ihnen Lebensunterhalt
und Gesundheit.
Selbstmord ist ein Weg zur Hölle
99 Unter den Leuten, die vor euch lebten, war
ein Mann, der eine Wunde hatte, die er
nicht mehr etragen wollte. Da nahm er ein
Messer, schnitt sich sich die Hand ab, und
das Blut hörte nicht auf zu fließen, bis er
starb. Da sagte Gott der Erhabene: „Mein
Diener ist zu mir durch Selbstmord gekommen,
deshalb habe Ich ihm das Paradies
verweigert.“
Die Fürsorge für ein Waisenkind ist ein
Weg zum Paradies
100 Ich werde mit dem Vormund des Waisenkindes
im Paradies sein.
|
|